Ich träume sehnsüchtig von meinem verstorbenen Vater, was soll ich tun?
Die Geschichte fängt so an, dass mein Vater vor 6 Jahren in einem jungen Alter gestorben ist, er war Mitte 40 und ich bin jetzt knapp 30. Seitdem träume ich oft in Phasen...
In der ersten Phase träumte ich, als ob er einfach noch da wäre, ohne das ich das in Frage stellte. Das waren schöne Träume, dann wachte ich auf und war traurig, weil ich akzeptieren musste, dass er nicht mehr lebt.
In der zweiten Phase, als ich es endlich akzeptiert habe, habe ich auch nicht mehr von ihm geträumt. Die Traurigkeit ist verschwunden und ich konnte nach vorne blicken.
In der dritten Phase nach ein paar Jahren träumte ich, dass er nicht gestorben ist, sondern nur im Koma lag. Ich weiß das passt nicht logisch, da ich bei der Beerdigung dabei war usw. aber wann sind denn Träume schon logisch... Er wachte von seinem Koma auf und wir freuten uns wie verrückt und haben seitdem jeden einzelnen Tag genossen, als ob es unser letzter wäre mit ihm. Beim Aufwachen wusste ich wieder schnell, dass es nur ein wunderschöner Traum war... ich bin aber irgendwie damit klargekommen.
Jetzt aber in der vierten Phase nach 6 Jahren träume ich, dass er von einem Tag zum anderen einfach verschwunden ist. Der Verdacht im Traum liegt wieder natürlich bei Koma und ich rufe ihn jeden Tag an, aber sein Handy ist aus. Ich kann ihn nirgends finden, keiner kann mir Auskunft geben. Es wirkt so heftig realistisch und hoffnungsschwindend, dass sogar die Mailbox nach jedem Anruf immer leiser wird, als ob sogar die Mailbox einen eigenen Akku hätte. Leute diese vierte Phase macht mich verrückt und es fühlt sich echt wie ein Stich ins Herz an, ich werde so unfassbar traurig... nicht, dass er nur im echten Leben verschwunden ist, er ist jetzt auch in den Träumen verschwunden.
Bin ich depressiv? Brauche ich Hilfe? Ich trau mich nicht mit meiner Mutter darüber zu sprechen, weil ich Angst habe, dass ihr Herz auch gebrochen werden würde...
Was soll ich nur tun?...
4 Antworten
Ja, kenne ich, habe auch schon von meinen Papa geträumt (nach Ende Juli 2005) und von meinen Opa mütterlicherseits ab November 2016.
Hallo,
Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge.
Ich bin Christ. Der Glaube hilft bei Trauer vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Alles Gute
Ja, ich verstehe das. Ist wohl auch gut, deine Mutter nicht damit zu belasten.
Als ich von meinem Vater träumte, war ich auch sehr glücklich, ihn wiederzusehen. Habe lange davon gezehrt.
Deine jetzigen Träume hören sich wirklich schlimm an. Was ist das Schlimmste für dich daran, wenn du wach bist? Immer noch die Trauer oder das Entsetzen im Traum selbst?
Vielleicht verabschiedet dein Unterbewusstsein sich jetzt von ihm. Oder sogar umgekehrt, wenn man an so etwas glauben mag.
Hallo,
Bleib stark und halte durch. Jeder muss sowas ähnliches durch machen.Tote Menschen sind nicht mehr da,aber die schönen Erinnerungen schon.Depressiv bist du nicht.
Ja, das denke ich auch...
Das Schlimmste für mich daran ist das Entsetzen im Traum selbst... Wie ich in den Träumen davor sah, wie er am Leben war und wir jede Sekunde ausnutzten und er auf einmal weg ist. Spurlos verschwunden. Handy ist aus mit einer ganz leisen Mailboxstimme... die Hoffnung, dass er wieder nur im Koma ist und wieder auftauchen würde, aber auch die Angst, dass er diesmal tatsächlich weg ist und ich nur einen kleinen Geschmack von seinem Dasein hatte...