Ich kann Kinder nicht leiden, nachfühlbar?

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Es kommt durchaus vor, und ich habe dies nun in meinem Leben schon bei ein paar Frauen beobachten können. Natürlich kommt es mir so vor, als wäre die Frau eher oder ziemlich dafür geschaffen, Babys süß zu finden , und man kann es an zahlreichen Beispielen immer wieder beobachten.

Aber es MUSS wohl nicht so sein, denn Menschen sind sehr verschieden.

Zu meiner Person: Ich , bzw wir, haben eine 25jährige Tochter, und wollten im Prinzip Kinder (ich sogar vor meiner Frau). Letztendlich blieb es bei einem Kind. Meine Frau war stets (obwohl für sie unsere Tochter sehr wichtig ist) aber nie eine typische Frau mit so richtigen "Mutter-Eigenschaften", wie man sich es vorstellt. Sie ließ mich von Anfang an viel Verantwortung für das Kind übernehmen. Und sie stand auch schon bald wieder auf eigenen Beinen, zB punkto Beruf, entwickelte auch bald nach der Geburt der Tochter sogar neue Freundeskreise, und es war nie in ihrem Sinne, durch eines bzw mehrere Kinder das Leben von diesen bestimmen zu lassen. Im Gegensatz zu ihr war ich so gut wie immer auf den Kinder-Geb-Partys, oft unter lauter Müttern, aber ich entwickelte mich glaube ich gut in dieser Rolle, denn mit viel Humor etc., war so etwas für mich immer recht lustig und unterhaltsam und kam wohl bei allen gut an. Heute haben wir zu unserer Tocher mit ihrem Freund eine gutes Verhältnis.

Ich bewundere es aber heute auch noch, wie ein Paar mehrere Kinder gut "checken" kann. Bei uns hätte es wohl nicht geklappt, wahrscheinlich nicht zuletzt wegen ihrer fast nicht vorhandenen Bereitschaft, für eine Familie sich "mutter-mäßig" aufzuopfern. Hat eine Frau diese Eigenschaft nicht, oder auch wenig bis gar keinen Sinn für Babys und so (was bei meiner Frau zwar schon vorhanden ist, aber nicht im Übermaß), dann würde ich sowieso davon abraten, eigene Kinder zu wollen.

Warum sollte es für eine Frau Pflicht sein, Kinder zu bekommen ? Biologisch gesehen empfinden das wohl viele so, aber es hängt ja auch vom Menschen selbst ab. Auch das Empfinden, dass man Babys "Lieb" findet, hält sich wohl bei einigen in Grenzen. Das ist wohl etwas sehr Individuelles.

Ich habe auch schon einige andere Beispiele erlebt: Das Neueste war ein Gespräch vor ein paar Tagen mit einer Fußpflegerin, mit der ich mich gut unterhalten hatte. Ich schätze sie um die 30, und sie erzählte mir, dass sie 3 Schwestern habe, und die haben alle Jungen, also sie hat glaube ich 7 Neffen oder so. Sie besitzt einige Tiere, und möchte selbst keine Kinder. Ist aber als Tante irgendwie da natürlich einigermaßen im Einsatz, und ihr genügt diese Rolle. Sie sieht laut ihrer Beschreibung die Welt "sehr kompliziert und eigentlich komisch", nicht zuletzt wegen dieser Corona-Krise und dem , was der Mensch auch daraus macht. Ich kann diese Gedanken sehr wohl nachvollziehen, aber wir fanden auch beide, dass man trotzdem versuchen sollte, alles so gut als möglich positiv zu sehen, denn man ist nun mal hier auf der Welt und sollte ja auch das Beste daraus machen.

Eine weitere Frau (die Ex meines Schwagers) machte mit ca 25 (das ist lange her, ich war damals 20) auch des Öfteren die Bemerkung, dass sie keine eigenen Kinder wolle. Aber Kinder im Prinzip schon recht gerne mag. Mit diesem Mann bekam sie auch keine. Diese beiden gingen dann auseinander und sie bekam dann mit einem ein paar Jahre älteren Mann letztendlich einen Sohn, der nun auch schon erwachsen ist. War aber auch wohl nie die typische Mutter, aber die Familie (wir haben nicht viel Kontakt zu ihnen) scheint recht gut gelaufen zu sein, bzw läuft recht gut.

Ein weiteres Beispiel (dessen Ausgang man noch nicht kennt) habe ich noch: Eine jüngere Verwandte von mir (sie ist nun 26) ist mit einem Neffen meiner Frau (29) nun seit Kurzem verheiratet, und sie bauen gerade ein Haus. Dieses ist zwar auf Kinder ausgerichtet, und sie betonen auch immer, dass sie gerne welche wollen, aber sie selbst macht immer wieder Bemerkungen, dass sie eigentlich eher ihre Karriere liebt, und sollten sie mal ein Kind haben, dann ist sie froh, "wenn das Kind schon mal aus dem Haus ist". Also wenn sie so empfindet, dann würde ich (aber ich sage da natürlich nichts) überhaupt gleich davon abraten. Schwierig ist es aber, wenn der andere Teil Kinder möchte.

In deinem Fall lt deiner Beschreibung sehe ich es so, dass es wohl klar ist, dass du nie welche möchtest. "Normal" ist wohl gar nichts. Aber es gibt eben genug Fälle, und man kann ja auf dieser Welt genug andere Dinge unternehmen.

Mein Bruder begann mit seiner Frau (die nicht seine erste längere Beziehung war) erst in seinem Alter von fast 40, sie war 32) , Kinder zu bekommen. Nun sind sie 8 und 3, zwei sehr aufgeweckte Jungen (die Frau ist noch dazu Griechin, also südländisch temperamentvoll, und beide Eltern sind immer sehr extrovertiert gewesen). Wenn diese bei uns zu Besuch sind oder auch wir bei ihnen, dann ist es zwar eine Zeit lang recht lustig , aber auch sehr chaotisch. Die beiden schaukeln die Unruhe der Kinder durch ihre übertriebenen Maßnahmen der Erziehung noch in ihrer oftmaligen Zurechtweisung wegen des Verhaltens auf (glauben aber stets, dass alle Maßnahmen sinnvoll sind, und so sein MÜSSEN), und wenn sie wieder gehen, dann spürt man richtig eine gewisse Erleichterung ! Das war bei uns und unserer Tochter stets anders, wir sind alle eher ruhig, und sie war es auch immer. Damit könnte ich auch noch sagen, dass sich wohl oft die Charaktereigenschaften der Eltern auf die Kinder übertragen und diese sich oft fortsetzen. Oft durch Vererbung. Ansonsten kann man aber auch oft beobachten, dass Kinder später gerade deshalb anders vom Charakter werden als ihre Eltern, da sie es anders machen wollen. Aber das würde jetzt zu weit führen, ich schweife sowieso schon viel ab :-)

Also abschließend noch: Fühlt man sich nicht bereit für ein Kind, egal ob man nun Mutter oder Vater würde, dann sollte man diesen Schritt wohl bleiben lassen. Es ist eine große Verantwortung, die aber keinesfalls stattfinden muss, sie zu übernehmen. Im Vorhinein natürlich. Im anderen Fall, und wenn man sie möchte, können Kinder eine sehr gute Bereicherung im Leben sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, das ist völlig ok. Ist bei einigen Menschen so.

Wenn man es biologisch betrachtet: Wir haben alle verschiedene Aufgaben, und nicht jede Frau muss Mutter werden, um (biologisch betrachtet) ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein. Auch Homosexualität existiert ja z.B. als normale Variante der Natur, weil diese Menschen und Tiere eben biologisch bzw. "von der Natur" als wichtig und wertvoll angesehen werden. Biologisch betrachtet sollen sie quasi andere wichtige Funktionen erfüllen. Genauso ist das mit Menschen, die nicht sofort auf den Fortpflanzungsplan "anspringen". Es hat schon alles seinen Sinn und Zweck. Mach dir keine Gedanken. Du bist normal.

Klar ist es auch Normal, wenn man keine Kinder mag. Ich mag Kinder auch nicht sonderlich und möchte auch keine haben. Das kann auch keiner nachvollziehen. Müssen sie auch nicht. Ist ja meine Sache. Ich hab allerdings auch schon Kinder kennengelernt die ich auf anhib sehr gern hatte.

Railuoy 
Fragesteller
 06.01.2022, 02:06

Selbst bei dem Erstgeborenen einer Freundin musste ich Interesse richtig stark heucheln xD beruhigt mich, dass es dir aber immerhin ein wenig ähnlich geht wie mir! Als Frau die keine Kinder möchte, wird man in der Gesellschaft irgendwie als abnormal hingestellt...

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sandra1020  06.01.2022, 02:12
@Railuoy

Mir gings auch so. Ich hab mich für sie gefreut, aber das Kind hat nicht das in mir ausgelöst, was andere erwarten.

Ja, das stimmt. Man erwartet auch hier, dass Frauen wenigstens ein Kind wollen. Sonst wirkt man seltsam. Wenn man dann schon etwas älter ist und ein paar Katzen hat, dann ist man vermutlich die Irre aus dem Ort. 😅

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Das ist normal. Und es muss auch nicht jeder Mensch eigene Kinder haben.

Aus welchen Gründen auch immer man sich dagegen entscheidet - die sind alle legitim und in Ordnung.

Railuoy 
Fragesteller
 06.01.2022, 02:01

Dankeschön

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