Ich identifiziere mich seit ein paar Wochen als Frau, habe ich das Recht mich aufzuregen, wenn jemand das Pronomen „Er“ benutzt, wenn er über mich redet?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Nein, jeder darf „Er“ benutzen, Identifizieren hin oder her 70%
Ja, andere Leute müssen das respektieren 30%

16 Antworten

Versuch, ein bisschen Verständnis für die Personen zu haben. Es ist bestimmt keine böse Absicht dahinter, sondern einfach die Gewohnheit, die durch kommt. Mit der Zeit wird es den Leuten einfacher fallen, dein neues Pronomen immer richtig zu verwenden. Wenn es natürlich jemand absichtlich falsch macht, ist das respektlos. Aber aus Versehen kann es eben mal passieren, wenn das noch frisch ist.

Nein, jeder darf „Er“ benutzen, Identifizieren hin oder her

Wenn es noch frisch ist, passiert es eben. Und wenn man noch männlich aussieht (Körper, Kleidung, etc), kann man nicht erwarten das andere einen mit Frau anreden.

Nein, jeder darf „Er“ benutzen, Identifizieren hin oder her

Das juristische Recht könntest du bekommen (genügend Mitstreiter vorrausgesetzt), ähnliche Verfahren gegen große Unternehmen (bzgl. Anreden) waren teils erfolgreich.

Dennoch würde ich dir nicht empfehlen, dich darüber aufzuregen, vorallem wenn es um Freunde, Bekannte oder Familie geht. Es ist nichts persönliches und du schaffst mit jeder Kritik daran mehr Angriffsfläche und Missverständnisse als Klarheit. Wer echt Homo- und Transphob ist, dem fallen sicher andere Ausdrücke als "er", "sie" oder "es" ein. Es ist halt für manche verwirrend, zb. einen Menschen über Jahre hinweg als "er" und dann von einem Tag auf den anderen als "sie" anzureden. Dafür sollte man dann auch Verständnis zeigen. Kleiner Trost: Solange du dich auch optisch deiner neuen Identität anpasst (oder dies getan hast), wird man den Unterschied später nicht mehr bemerken und dann kommt das "sie" (vorallem von Fremden) von ganz alleine!

Du hast jedes Recht, dich aufzuregen.

Und die anderen haben jedes Recht, in deiner Abwesenheit weiter von er zu reden.
Erstens braucht das seine Zeit, und zweitens: Was juckt es dich - in deiner Abwesenheit!!


champion2013  18.07.2021, 05:10

Das Recht, selbst über ihre Wortwahl zu entscheiden, haben sie, ja - gerechtfertigt und okay ist es daher trotzdem nicht, sondern sehr respektlos.
Natürlich verletzt es auch, wenn man weiß, dass die Mitmenschen in der Abwesenheit so über jemanden sprechen, weil das bedeutet, dass sie die Person nicht als Frau ansehen, sondern weiterhin als Mann.

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latricolore, UserMod Light  18.07.2021, 13:00
@champion2013

Deshalb schrieb ich ja, dass es Zeit braucht.
Außerdem scheint es mir, als sei plötzlich gefühlt jeder Dritte plötzlich was anderes...

Ich frag mich gerade, wieso der FS seine Frage erneut gestellt hat, sich aber seit Tagen gar nicht mehr dafür interessiert?

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champion2013  18.07.2021, 13:19
@latricolore, UserMod Light
Deshalb schrieb ich ja, dass es Zeit braucht.

Klar, völlig verständlich, ging mir ausschließlich darum, ob das Reden in Abwesenheit juckt oder nicht. :)

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Ja, andere Leute müssen das respektieren

Natürlich darf dich das verletzen, traurig oder wütend machen. Das sind deine Gefühle und diese kann und sollte dir niemand absprechen.

Wenn man von außen auf die Situation blickt, dann muss man natürlich sagen, dass Angehörige oft Probleme damit haben die gewünschte Anrede zu nutzen, wenn es noch recht frisch ist - das kannst du vielleicht auch nachvollziehen

Wenn das für dich in Frage kommt, könntest du es den Personen gegenüber noch mal thematisieren und vielleicht auch erklären, warum es dir wichtig ist