Ich hätte eine Frage in Chemie?

4 Antworten

Vorproben können Flammenspektroskopie sein, Geruchsproben, Pickproben (bietet sich bei Gemischen farbiger Salze an) und Phosphorsalzperle/Boraxperle. Damit bekommt man schonmal eine erste Ahnung,was in der Analysensubstanz drin sein könnte.

Blindproben: Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob's das ist... Wenn du beispielsweise ein Halogenid ausfällst, bist aber nicht sicher, ob das eher weißlich (Chlorid), schwach gelb (Bromid) oder gelb (Iodid) ist, dann kannst du dir aus dem Chemikalienregal mal die entsprechenden Halogenide nehmen, ne Lösung ansetzen und Ausfällen. Da weißt du dann, was drin ist und kannst die Farben vergleichen (wenn man keine Lust auf den Trennungsgang hat ^^°). Rein theoretisch sollten wir die Niederschläge jedes mal vergleichen, macht aber keiner ^^°

Eine Nachweisreaktion wird immer auf einen bestimmten Stoff hin durchgeführt. Bei Halogeniden funktioniert der Nachweis mit Silbernitrat sehr zuverlässig, da bereits bei geringer Konzentration das entsprechende schwerlösliche Silberhalogenid ausfällt. Viele Nachweise beruhen auf solchen Fällungsreaktionen. Man hat ja unbekannte Ionen in Lösung und wenn man eine Nachweisreagenz dazukippt, von der man weiß, dass sie mit beispielsweise Cl- einen käsigen weißen Niederschlag bildet, da das Löslichkeitsprodukt von AgCl überschritten wird, kann man bei einem tatsächlich auftretendem Niederschlag relativ sicher sagen "so, das muss jetzt Ion XY gewesen sein".

Auch farbige Nachweise sind neben den Fällungen wichtig, beispielsweise beim Nachweis von Nitrat mit Lunges Reagenz. Da bildet sich nur bei Anwesenheit von Nitrat ein pinker Farbstoff.

Also generell ist bei Nachweisen wichtig, dass man sehen kann, dass nach der Reaktion etwas anders ist. Fällung und Färbung bieten sich da eben sehr gut an.

Ich vermute, dass du gerade Ionenlotto spielen darfst. 

Vorprobe: Das sind erste Versuche mit deiner Analysensubstanz, ohne vorher das Gemisch durch Fällungsreaktionen aufgetrennt zu haben. Sie geben dir einen guten Hinweis, sind aber häufig nicht zu 100 % sicher. Wenn du deine Substanz in ammoniakalkalischen Lösung blau wird, dann ist das ein Hinweis auf Kupfer. Wenn ein rot-brauner Feststoff ausfällt, dann ist das ein Hinweis auf Eisen.

Nachweis: Eine Reaktion, die nur mit einem Element funktioniert und dir sicher sagt, dass dieses Element in der Analysensubstanz ist. Beispielsweise reagiert Nickel mit Dimethylglyoxim unter Bildung eines rosa Komplexes. Dies ist ein Nachweis.

Blindprobe ist eine Nachweisreaktion ohne dass die nachzuweisende Substanz anwesend ist. Dann siehst du, wie ein negativer Nachweis aussieht.

Jetzt habe ich ganz die Fällungsreaktion vergessen. Die ist schwer einzuordnen. Fällungsreaktionen können im Trennungsgang verwendet werden, um Elemente und Ionen voneinander zu trennen. In diesem Fall ist sie zeitlich zwischen Vorprobe und Nachweis einzuordnen.

Natürlich kann auch eine Fällungsreaktion eine Nachweisreaktion sein, wie im Beispiel mit dem Nickelkomplex.

Die Vorprobe  gilt dem ersten sinnlichen  Eindruck, den die Probe bietet. Mutige Vorproben sind die Leidenschaft mancher Chemiker ("Das ist Cyanid!" sind als letzte Worte berühmt.). Blindproben sind in der Chemie verpönt. Als Nachweis für was auch immer dienen tausendfach erprobte Reaktionen, deren Verlauf  auf bekannte Beteiligte schließen lässt. Nachweise gehören zum Brotgeschäft der Chemiker.

lop77 
Fragesteller
 02.10.2017, 23:18

Ok und zu was gehört die Fällungsreaktion

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Die Vorprobe gibt als qualitative Analyse die Übersicht über die Stoffe, die in der Probe vorhanden sind.

Die Blindprobe ist nun die Durchführung der Analyse mit allen Lösemittel usw., die dann bei der quantitativen Analyse durchgeführt wird. Im besten Fall sollte das Ergebnis Null sein.

Der quantitative Nachweis ist dann die Hauptsache.

Eine Blindprobe ist z.B. sehr wichtig, wenn man eine spektroskopische Analysenmethode wählt und wissen möchte ob die verwendeten Reagenzien nicht eine Vereinigung reinschleppen, die zu falschen Ergebnissen führen.

Die Fällungsreaktion gehört zur Gravimetrie und damit zur quantitativen Analyse