Ich habe den Film: "Cloud atlas" nicht verstanden

3 Antworten

Er zeigt, wie ALLES mit ALLEM verwoben ist, wie dein derzeitiges Leben mit deinen anderen Leben und dem Leben der Menschen um dich herum verwoben ist. Und er zeigt, dass jede deiner Handlungen, im Positiven, wie im Negativen, Auswirkungen hat, wenn auch nicht im gleichen Leben. Er zeigt, dass sich alles immer wieder wiederholt, solange du dir nicht bewusst wirst.

Der Film macht deutlich, dass es Unsinn ist, sich in eine Opferhaltung zu begeben und anderen Schuld zuzuweisen, da ich immer nur ernten kann, was ich gesät habe, auch wenn es mir nicht bewusst zugänglich ist. Er zeigt, dass ich alle Rollen schon gespielt habe, ob Mann, Frau, Täter, Opfer und dass gravierende Erfahrungen sich so lange wiederholen, sich durchziehen wie ein roter Faden, solange ich sie mir nicht bewusst mache.

Ich finde auch nicht, wie es @berkersheim bemerkt hat, dass der Film mutlos macht, denn er zeigt ja auch, dass von Liebe motivierte Handlungen ebensolche erzeugen.

Um eine stetige Wiederholung ähnlicher Geschichten zu unterbrechen, das Schicksal zu verändern, braucht es Selbsterkenntnis und Bewusstwerdung. Wenn ich unbewusst lebe, werde ich "programmgemäß" das "Alte" wiederholen und dafür sorgen, dass ich mich immer um dieselbe Achse drehe.

Werde ich wach, mache mir dies bewusst, kann ich diesen Kreislauf unterbrechen. In dem Maße, wie ich mir selbst vergebe, anderen vergebe, all die Überzeugungen, Urteile und Ablehnungen, die sich durch all die Erfahrungen gebildet haben, erkenne, verstehe und wieder integriere, löst sich dieser Kreislauf auf. Dann beginnt ein neues Leben.

Der Film ist schon verwirrend und ziemlich vollgestopft. Hat man sich mit diesen Themen noch nicht näher auseinandergesetzt, fällt das Folgen wirklich schwer...

Aber er kann auch Impuls und Anregung sein, sich dieser Themen und vor allem sich seiner Selbst anzunehmen.

Was will man da verstehen? 500 Jahre auf knappe drei Stunden Film gepresst, dargestellt in willkürlichen Einzelerlebnissen. Die Hälfte davon ist spekulativ in die Zukunft gerichtet und die Autoren tun so, als sei ihnen diese bekannt. Wenn das generelle Thema das durch menschliche Überheblichkeit verursachte menschliche Leid ist (incl. des Leidens der Welt), dann stellt sich die Frage, wieviel Aufklärung mit überbordender Emotion zu bewältigen ist. Da macht der Film eher mutlos. Lasst alle Hoffnung fahren: Ein priveligierter Blick in die Zukunft zeigt - es wird sich nichts ändern. Früher waren Hinrichtungen öffentlich mit einem Volksfest garniert. Das hat die Menschen nicht besser gemacht. "Cloud atlas" wird das auch nicht schaffen.

Lies dazu mal das Buch "Theosophie" von Rudolf Steiner. Vielleicht verstehst Du dann die Wiederverkörperung und das Karma besser als nach diesem Film. Weiterer Literaturtipp: Pietro Archiati "Was ist Reinkarnation und Karma?"