Ich habe Angst, dass sich meine Eltern trennen?

7 Antworten

Du bist 16 Jahre alt, dein Bruder noch älter. Klar, dass Mama keinen Bock mehr hat das Hausmütterchen zu spielen und Vater und Kinder zu betüddeln. Die Kinder sind schon fast erwachsen, deine Mama will eine neue Aufgabe. Das erstmal vorab.

Aber geredet habt ihr mit eurer Mutter nicht darüber? Hellsehen kann sie auch nicht. Und wenn sie so oft unterwegs ist, kriegt sie doch vieles gar nicht mit. Solange keiner den Mund aufmacht und sagt, was zu Hause Sache ist und seine Gefühle mal auf den Tisch legt, muss sie doch davon ausgehen, dass alles in Ordnung ist.

Ihr wart es wohl gewöhnt das Mama immer daheim ist?

Und "auf einmal" wird es Schritt für Schritt anders. Sie sucht neue Aufgaben, jetzt da ihre Kinder nicht mehr bei jedem Handgriff Hilfe brauchen.

Hat nicht jeder das Recht dazu sich nützlich zu fühlen, etwas bewirken zu können?

Ja sicher, manche Hausfrau sucht ihr Glück dann in der Betreuung der älteren Nachbarschaft. Manche Hausfrau baut darauf das ihr Nachwuchs bald selbst Eltern wird und sie somit all ihre Zeit dem Enkelkind widmen kann. Manche Hausfrau stürzt sich in Gartenarbeit oder findet Erfüllung in Sport oder Esoterik.

Und dann gibts eben auch jene Hausfrauen die sich wieder gebraucht fühlen möchten, die ihre Interessen und Fähigkeiten verwirklichen möchten. Egal ob durch singen in einer Band, durch ehrenamtliche Tätigkeit, durch Wiedereinstieg in den Beruf.

Eure Aufgabe als Familie ist es nun euren Alltag neu zu gestalten, nach und nach damit klar zu kommen das Mutti eben nicht in Dauerschleife verfügbar ist für jeden Handgriff. Eure Aufgabe als Familie ist, niemandem die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben und einander nicht unter Druck zu setzen.

Da hat dein Papa leider einen kleinen aber wirkungsvollen Fehler begangen. Man heult nicht den Nachwuchs mit den eigenen Beziehungsproblemen und Beziehungssorgen voll. Denn egal wie alt dieser Nachwuchs ist, es belastet diesen enorm und verwirrt. Es ist fast wie emotionale Erpressung (so empfand ich solche Situationen zumindest in meiner Kindheit/ Jugend). Der Nachwuchs mag in der Regel sowohl Mama als auch Papa - und fühlt sich demjenigen aktuell verpflichtet der am traurigsten erscheint. Somit gerät man in den Zwiespalt... Und das ist keine gute Idee.

Pass auf, erstens: Scheidung ist so schlimm nun auch wieder nicht. Manchmal leben sich Eltern eben auseinander. Schließlich entwickelt sich jeder Mensch im Laufe des Lebens immer weiter. Manchmal verändert sich dadurch auch das Gefühl zueinander. Durch die Scheidung verändert sich emotional im Normalfall nix zwischen den Eltern und ihrem Nachwuchs. Die Eltern lieben weiterhin ihre Kinder und die Kinder lieben weiterhin beide Elternteile.

Aber geh bitte noch nicht so weit über eine mögliche Scheidung nachzugrübeln. Deine Eltern müssen erst mal gemeinsam mit der jetzigen Situation klar kommen und lernen dies in den Familienalltag zu integrieren.

Ehrlich gesagt, ich weiß noch garnicht was ich mal eines Tages machen soll mit mir/ dem Alltag wenn mein Nachwuchs mich nicht mehr braucht. Dann hänge ich in den Seilen und muss mir auch ein neues Betätigungsfeld suchen. Ich liebe meine Familie weiterhin, ich will mich aber weiterhin nützlich fühlen. Sonst bleibe ich auf der Strecke und gehe innerlich ein. Ich will aber keine Helikopteroma werden und auch keine Blümchenpflegende verbitterte olle Nachbarin die sich über alles beschwert.

Scheinbar ist euer Familienleben und die Beziehung zu ihrem Mann nicht so perfekt für eure Mutter.

Es macht den Eindruck, als ob sie von "Zuhause" flüchtet, warum kann ich nicht mal ahnen.

Da ist in der Vergangenheit (viele Jahre) etwas gehörig schief gelaufen.

Lass das mit dem Übergeben besser sein...

Deine Eltern müssen sich mal zusammensetzen und überlegen, wie sinnig diese Beziehung ist.

Redet doch einfach mal mit ihr.