Ich glaube, mein Sohn ist ein Soziopath. Was soll ich nur tun?

11 Antworten

Das klingt jetzt erst mal alles sehr panisch!

Die Chance, dass Dein Sohn ein Soziopath ist, halte ich für eher gering, immerhin ist er erst 6 Jahre alt. 

Dein Sohn ist allerdings Autist! Das heißt, er fühlt und denkt ganz anders als Du es von Dir und anderen gewöhnt bist und er hat große Probleme, die Gefühle anderer nachzuvollziehen oder zu registrieren!

Du solltest Dich sofort an einen Experten für (kindlichen) Autismus wenden und ggf. an eine Selbsthilfegruppe von betroffenen Eltern (mit autistischen Kindern). Es wird sicher Lösungen geben, evtl. auch Lösungen, die erst mal einem nicht betroffenen Menschen nicht einfallen würden. Du müsstest von anderen lernen, wie Du mit Deinem Sohn kommunizierst und er muss natürlich Regeln lernen. Ggf. kannst Du die Kinder erst mal trennen, also den Kontakt minimieren (Sohn darf nicht mehr in Tochters Zimmer und umgekehrt).

Wende Dich an ein Forum für Eltern autistischer Kinder, wende Dich an ein Forum für erwachsene Autisten, frage nach Ideen, Lösungsansätzen, Erfahrungen, evlt. danach, dass Dir erwachsene Autisten die Beweggründe Deines Sohnes näher bringen oder erklären können (aus ihrer eigenen Erfahrung heraus).

Es liegt jetzt sehr nahe, den Sohn zu verteufeln und/ um die Tochter zu schützen. Versuche, dem zu widerstehen! Ja, ihr seid geschockt und trauert um den Hund. Evtl. war der Hund für ihn keine Person - viele Aspegerautisten haben aber einen besonderen Draht zu Tieren - evtl. war ihm nicht bewusst, dass der Hund sterben kann - das geht anderen Kindern in dem Alter ähnlich, man empfindet sich und Eltern, Freunde etc. als "unsterblich", der Tod ist nicht im Weltbild enthalten - oder es handelte sich um einen Unfall.

Autisten brauchen m.W. Regeln und Raum für ihre Besonderheiten (ggf. Schreien, Zählen, Trampolinspringen etc.). Versuche, beides zu bieten (feste, immer wiederholte Regeln, die sich erst mal nicht ändern und die Möglichkeit, dass sein Stress minimiert wird, indem er sich ausleben kann, ohne andere zu irritieren oder zu gefährden).

Deinen Bericht vom brennenden Bett - tatsächlich kein Einzelfall! - könnte man auch als ganz normales Kinderexperiment interpretieren: Die Kinder haben am Morgen mit Deo gespielt und gesehen, dass man das anzünden kann. Wenn Dein Sohn keine Angst vor den Flammen hatte, war er evtl. so interessiert oder neugierig, dass er das Experiment am Nachmittag wiederholen wollte, ohne an die Schwester zu denken.

Bitte wende Dich unbedingt an Experten!

Irgendwie habe ich hier ein ungutes Gefühl - mir fehlt hier was !

Mit 3 Jahren Autismus festgestellt - OK, dann aber nichts Wichtiges bis zum Erreichen des Schul-Alters? Jetzt Hund ermordet ?? und ein Kinderbett abgefackelt ? Der Papa weiß nichts ? Das erscheint irgendwie ..... 

Nun ja - wenn es denn real so ist wie in der Frage geschildert, dann besteht  absoluter u. sofortiger Handlungs-Zwang. Die Ausführungen verdeutlichen uneingeschränkt, das hier für seine Umwelt Gefahr für Leib und Leben besteht - zuhause und auch im Kindergarten ! Das muß zwingend abgeklärt werden.

Was mich jedoch wieder erstaunt ist, das Kinder mit diesem Krankheitsbild normal regelmäßig Kontakt zu Ärzten und entsprechenden Fachleuten haben - das dort auch die kleinsten Kleinigkeiten zwischen Ärzten und Eltern besprochen werden - all das fehlt hier scheinbar ?

Nehme ich nun diese Schilderungen zu 100% real als gegeben an, sehe ich mich moralisch gezwungen, hier umgehend ein Handeln von Ihnen zu fordern, oder dies alternativ selber zu veranlassen, da die Mutter - irgendwie verständlich - mit der Situation total überfordert und emotional voll handlungsunfähig ist.

Die Inhalte dieser Schilderungen sind mehr wie gefährlich - so oder so. Veranlassen Sie sofort, das über den behandelnden Arzt / Hausarzt eine exakte fachlich fundierte Abklärung erfolgt. Der Arzt ist zur Verschwiegenheit verpflichtet - das schon mal vorweg ! 

Die Vorkommnisse einzelnd betrachtet sind für ein solch gehandycaptes Kind nicht unbedingt unergründlich - sondern sicherlich erklärbar. Das Verhalten der Mama ist jedoch viel beängstigender und gefährlicher !

Quartieren Sie aber die kleine Tochter zur eigenen Vorsicht z.B. sofort ins elterliche Schlafzimmer um, um wenigstens bessere Kontrolle zu haben, bis eine wirksame fachliche Lösung gefunden wird. Eine Lösung kann z.B. schon damit erreicht sein, das entsprechende Medikamente verabreicht werden, oder eben andere passende Maßnahmen getroffen werden - es muß und wird nicht gleich eine Unterbringung in einer Einrichtung sein - das ist erst die allerletzte Option. Somit ist hier eine Panik - ein beschützen wollen sehr nachfühlbar, aber der gänzlich falsche Weg !  REDEN Sie unbedingt mit dem Ehemann - geteiltes Leid ist halbes Leid  

Ich bitte hier somit nicht nur darum, sondern erwarte aufgrund der geschilderten Gesamt-Situation eine zeitnahe klärende Rückmeldung hier - alleine schon zum Schutze des Kleinkindes - und somit eine überprüfbare Angabe, das etwas Fachliches veranlaßt ist. (z.B. eine Arzt-Adresse / Tel.-Nr. / Mail-Adresse / Jugendamt oder Kontakt zur Moderation auf dieser Seite )

Diese deutlichen Worte sind nicht darauf ausgerichtet, Ihnen jetzt aufgrund der Suche nach Rat und Hilfe Probleme zu bereiten statt tröstender Worte zu finden, sondern vielmehr um große Probleme oder gar die Katastrophe zu verhindern. Da Sie als Mutter zur Zeit wohl nicht zum Handeln in der Lage sind, muß notfalls jemand als Außenstehender handeln.  Ihre emotionale Zwangslage ist dabei sehr logisch, nachvollziehbar und verständlich. Doch es gibt vernünftige Lösungen - die kommen aber nicht von allein - und dazu zählt SCHWEIGEN leider überhaupt nicht, im Gegenteil.

Nehmen Sie allen Mut zusammen, und werden Sie aktiv - nur so können Sie einer drohenden Gefahr begegnen - sowohl für den Jungen und seine Zukunft als auch für das Kleinkind. Passiert wirklich etwas, und Behörden kommen dann ins Spiel, kommen diese nicht um der Mama zu helfen, sondern um sofort zu regeln, und Sie könnten  ALLES verlieren ! 

Kitharea  30.05.2016, 10:43

Was bist'n du für einer :o

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eccojohn  30.05.2016, 16:59
@Kitharea

Es gibt viele Menschen, die situationsbedingt keine Verantwortung übernehmen können,

es gibt Menschen, die Verantwortung sehen, und übernehmen können,

es gibt Job´s, wo man sogar dazu gezwungen ist, Verantwortung zu übernehmen,

UND es gibt Leute, die einfach nur blind an allem vorbeigehen, nichts wissen und nichts wissen wollen - und wenn´s die dann mal selber trifft LAUT rumjammern - welch böse Welt , GELLE ?

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kiniro  30.05.2016, 11:25

Im Internet siezen = unhöflich

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eccojohn  30.05.2016, 17:04
@kiniro

Im Prinzip hast Du recht - aber hier erschien es mir angebracht - wenn´s denn kein Fake ist !   Ist´s ein Fake - dann ist´s egal !

Hab mich wie in der Sit. gewohnt deutlich aus dem Fenster gelehnt, möchte aber auch meinen Stuhl nicht missen - LOGO?

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Kitharea  31.05.2016, 10:25
@eccojohn

Man kann das halt auch alles anders sagen. Ich finds leicht übertrieben und mit Drohungen kommt man grade im Internet auch nicht weiter. Wenn's ein Fake ist wärs egal richtig aber ich finde die Art und Weise etwas sehr krass.

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eccojohn  31.05.2016, 20:53
@Kitharea

Nein, das sind keine Drohungen - das ist die zwangsläufige Kehrseite der harten Realität, die die Mutter hier selbst geschildert hat !

Sie ist scheinbar in ihrer Gefühlswelt so gefangen, das sie sich kaum noch traut zu atmen. Rein menschlich bedauere ich es zutiefst, aber Bedauern und ein paar Tips werden eine gefährliche Situation nicht lösen oder verändern. LEIDER ! 

Dazu, wenn Autismus vorliegt, sind im Vorfeld automatisch etliche qualifizierte Beratungsgespräche mit den Eltern geführt worden. Hier wird den Eltern alles nötige Grundwissen vermittelt, um auftretende  Situationen einschätzen und handhaben zu können.

Die Mutter blockiert jedoch hier wissentlich und mit Vorsatz aus emotionaler Hilflosigkeit jede Hilfe, sogar die Hilfe des Vaters / Ehemannes /gefährlich !!!!) - Hilfe für sich und für ihren Sohn. Gleichzeitig spielt sie mit der Gesundheit des eigenen Kleinkindes und gefährdet evtl.zusätzlich Kinder im Kindergarten. 

Das kann man nicht wissentlich so stehen lassen und hoffen, das schon nichts passiert - da helfen aber leider auch keine bedauernden Worte - auch wenn ich dies gerne so hätte - hier hilft nur das Prinzip >Zugzwang<. .

Hier ist sofortiges Handeln dringendst angesagt, und nicht das warten auf ein Wunder - auch wenn sich das sicherlich jeder wünschen würde !! Wichtig ist erst einmal, das für den Jungen eine adäquate Untersuchung und Behandlung sichergestellt ist. 

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Du willst ihn nicht in eine Phsychatrie schicken? Dir bleibt doch sonst nicht übrig. Nachdem was du/Sie erzählt hast/erzählt haben, ist er ja auch irgendne Gefahr & er kommt da auch wieder raus, es wird ihm ja geholfen.

In erster Linie muß Deinem Sohn geholfen werden. Und wenn ein Aufenthalt in der KJP notwendig erscheint, dann ist das halt so. Solche Aufenthalte dauern zwar manchmal einige Monate, aber sie sind nicht dauerhaft.

Eins ist sicher Du kannst nicht dauerhaft irgendwelche Ängste haben. Also hole bitte schnellstens Hilfe von außen. Und bedenke bitte oft sind auch für solche Termine lange Wartezeiten gegeben.

Auch Deine Tochter hat ein Recht darauf gesund heranwachsen zu dürfen. Und bei einem Kind mit Autismus ist es regelmäßig so, dass diesem sowieso mehr Aufmerksamkeit gegeben werden muß, als dem gesunden Kind.

Ich kenne einen ähnlichen Fall von einer Bekannten und rate dir, dich ans Jugendamt zu wenden. Es gibt spezialisierte Pflegefamilien für "solche Kinder" und an eurer Stelle würde ich darüber mal ernsthaft nachdenken. Alleine schon zum Schutz eurer Tochter. "Er weiß nicht was er tut" wurde ich pauschal nicht behaupten. Denn Autismus mal außen vor gelassen können Kinder mit sechs Jahren schon sehr gut zwischen Recht und Unrecht unterscheiden und sind sich der Konsequenzen eines brennenden Bettes oder über Wasser gedrückten Hundes auch bewusst.