Ich fühle mich unwohl im eigenen Land?

3 Antworten

Eines nehme mal grundsätzlich zur Kenntnis:

Überall auf der Welt darfst Du damit rechnen, dass es keine staatliche Hilfe gibt so wie in D. Es ist durchaus empfehlenswert mit dieser Grundidee an die Sache ran zu gehen.

Ansonsten verstehe ich nicht, Was bitte an einer Auswanderung teuer sein soll.

Du wirst überall arbeiten müssen für Deinen Lebensunterhalt. Also ist es ratsam einen Beruf zu haben, eine Ausbildung. Damit kannst Du Dich dann im Wunschstaat nach Arbeit umsehen. Bezogen auf USA kannst Du dann mit Glück eine Greencard erhalten, also eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis. Oft genug ist es im Ausland selbstverständlich bei der Suche nach einer Erstunterkunft behilflich zu sein.

Greencards werden jährlich verlost. Ich werde seit Jahren aufgefordert mich entsprechend zu bewerben, denn ich könnte da an mehreren Stellen arbeiten und auch einfach nur leben, also alle Einladungen mal nutzen, die so im Lauf meines Lebens ausgesprochen wurden und bis heute gelten. Wo Dein Problem ist kann ich also nicht so ganz nachvollziehen. Schließlich wird eine Sprache von Menschen genutzt. Mit diesen Kontakt aufzunehmen ist ja dank digitaler Technik heute wirklich kein Ding mehr.


Tate0028 
Fragesteller
 21.05.2018, 02:52

Mein problem ist ich bin gerade mal 17 jahre alt und fange erst nächstes jahr meine ausbildung an.Ich fühle mich jetzt schon unwohl und nicht glücklich hier zu leben und das macht mich etwas fertig.Und was noch mein problem ist,ist das ich ja irgendwie mit niemandem über mein problem reden kann weil ich das gefühl habe nicht ernst genommen zu werden.Glaub mir wenn ich nicht so verzweifelt wäre und mit jemandem aus dem umfeld darüber reden könnte dann hätte ich diese frage nicht hier rein gestellt...aber trotzdem danke

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teafferman  22.05.2018, 09:30
@Tate0028

Ok.

Mache also Deine Ausbildung, denn deutsche Ausbildung ist in USA gut bis sehr gut anerkannt.

Lerne fleißig weiter die Sprache. Suche z.B. einen Deutsch-Amerikanischen-Freundeskreis. Die gibt es. Knüpfe da erst mal locker Kontakt. Denn die amerikanische Mentalität will erst mal erforscht werden. Wir übersetzen manche Begriffe gerne bei uns falsch. Also gehe vorsichtig bezüglich der Kennenlernphase vor.

Friendship z.B. habe ich noch als Freundschaft in der Übersetzung gelernt. Bestimmte Kreise verstehen darunter allerdings etwas ganz Anderes. Und das kann unterschiedlich sein, je nach persönlichem Hintergrund.

Zudem entspricht das Bild, welches uns von USA vermittelt wird, nicht der Realität. Ich gebe Dir ein Beispiel, welches ein Freund von mir mal erlebte und gerne weiter gibt:

Er ist Alkoholiker. Als trockener Alkoholiker zog er um und stellte sich auch bei den Anonymen Alkoholikern vor Ort vor. Ihm war dazu geraten worden, obwohl er vorher keinen Kontakt mit ihnen pflegte.

Eines schönen Tages wurde ihm "die Ehre" zuteil mit ins amerikanische Treffen gehen zu dürfen. Dort wurde er vorgestellt mit der Bitte, in seiner Gegenward später während des Meetings Schulenglisch zu nutzen. Der Bitte wurde entsprochen und mein Freund verstand kaum ein Wort. Also bat er darum, doch bitte normal zu reden. Erleichtert wurde in Alltagssprache gewechselt. Die vor Ort hoch angesehenen ach so trockenen Anonymen Alkoholiker hatten sich gründlichst blamiert.

Im weiteren Verlauf des Meetings vergewisserten sich die Amerikaner durch Blickkontakt mit meinem Freund, dass er sie auch verstand. So gingen sie also mehr und mehr zu Dialekt über. Und mein Freund verstand sie. Die ach so trockenen Anonymen Alkoholiker, welche ihn mitgenommen hatten, verstanden langsam kein Wort mehr.

Wir Deutschen sind mehrheitlich voller Schablonen und Schubladen, voller Vorurteile, böswilligen Unterstellungen und Destruktivität. In vielen anderen Gesellschaften wird ein anderer Umgang miteinander gepflegt.

Eine andere wahre Geschichte:

Da fängt ein Mensch einen Minijob an und geht diesem relativ uninteressiert nach. Der Mensch an sich ist aber nun mal nicht fähig sich irgendwelchen Unsinn von Vorgesetzten anschaffen zu lassen und so kommt es schon in der ersten Woche zur ersten Auseinandersetzung mit der direkten Vorgesetzten. Der Widerstand des Menschen ist im Firmeninteresse. Also greift diesmal tatsächlich nicht die sonst übliche Kündigung. Und eben auch, weil der Mensch kein Kriecher ist und sich gut hörbar aber nicht schreiend wehrte.

Der Mensch ist da gerade mal vier Wochen, da kommt der Abteilungsleiter und bittet um ein Gespräch. Er bietet einen Karriereplan an. Studium in USA. Danach in verschiedenen Niederlassungen in USA für ein Jahr arbeiten und dann als Vertretung des Abteilungsleiters zurück nach D. Der Mensch macht darauf aufmerksam, dass in USA mit Zahlen ein wenig anders umgegangen wird. Das würde nicht schlimm sein. Dafür gebe es ein spezielles Seminar von einem halben Jahr. Das ließe sich noch gut in den Karriereplan einfügen.

Dieser Mensch hat schon als Kind arbeiten gelernt, war darin geübt mit anderen Mentalitäten zu verkehren, kannte sich in manchen anderen Kulturen gut aus ohne je im entsprechenden Land gewesen zu sein. Denn er interessierte sich für andere Kulturen, ihre Geschichte, Politik und so fort. Und er hatte bereits einen Beruf, der als Grundlage auch für diese neue Thematik dienen konnte.

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Online hast Du so viele Möglichkeiten, Dich mit anderen Staaten und Kulturen zu beschäftigen. Verlasse Dich da nicht auf rein deutsche Angebote und nicht nur auf die gängigen, hier allgemein bekannten.

Du kannst die öffentliche Bibliothek nutzen um Unmengen an Informationen zu sammeln. Wissen ist Macht.

Lerne erst mal arbeiten während einer Ausbildung. Lerne mit Vorgesetzten umgehen, unangenehme Tätigkeiten auch dann gerne auszuüben, wenn sie nicht unbedingt zur Ausbildung zu gehören scheinen. Also Flexibilität und Bereitschaft.

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Hallo Tate0028,

wenn Du auswandern möchtest, dann musst Du dich sicher nicht rechtfertigen.

Es ist wahr, dass die USA recht strenge Einwanderungsregeln hegen. Ich würde dir empfehlen einen Beruf zu erlernen, der in den USA gefragt ist. Wenn dich ein Unternehmen darin unterstützt in die USA einzuwandern, weil Du für das Unternehmen "ach so wichtig" bist, dann ist das Einwandern nicht mehr so schwierig.

Softwareentwickler würde mir da spontan einfallen, aber es gibt sicherlich noch viele andere Jobs - Du musst halt gut sein.

Gruß

Spar Geld an, informier dich über alles bis dahin und dann wandern aus.