Ich finde ihn nicht mehr. Wo ist Gott?

Gnomade2222  17.01.2024, 21:00

Welchen Gott meinst du?

awoKY 
Fragesteller
 17.01.2024, 21:02

Den (christlichen) Gott der Nächstenliebe.

5 Antworten

Nun gut..du hast 2 Optionen. Siehe diesen Zeitpunkt, der von dir empfundenen Nähelosigkeit zu Gott, entweder als Prüfung oder als Einsicht.

Du darfst der Meinung sein, dass das, was du grad durchmachen musst, eine Prüfung ist. Eine Prüfung, bei welcher du deinem Gott unter allen Umständen treu bleiben musst.

Du darfst der Meinung sein, dass du die größere Wahrheit aufgedeckt hast. Ein Leben außerhalb von Religion/dieser Religion.

Bei Option 2 bist du auf dich selber gestellt. Niemand kann dir den Weg weisen. Du musst deinen eigenen Pfad schmieden.

Bei Option 1 hast du mit dir selber zu kämpfen. Du wirst jedoch einen festen und genauen Weg vor dir haben.

Wie kam's dazu wenn ich fragen darf? Ich bin zwar nicht gläubig, aber ich habe tief Mitleid mit dir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

awoKY 
Fragesteller
 17.01.2024, 22:10

Weil meine Eltern krank geworden sind, mein Bruder uns in dieser schweren Zeit verlassen hat, obwohl wir auf seine Hilfe angewiesen sind und jetzt in finanziellen Schwierigkeiten stecken.

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Gnomade2222  17.01.2024, 22:23
@awoKY

Hast nichts großartig falsches gemacht, bist treu und gläubig gewesen im Leben, und dennoch wurde auf dir mit Pech, Druck, Kummer und Sorge eingeschlagen. Man könnte das Gefühl haben, dass Gott nicht nur dich, sondern deine ganze Familie vernachlässigt hat. Wenn ich's richtig getroffen hab, dann weiß ich grob wie's dir geht.

Was ist denn grad allgemein deine Meinung zum Glauben? Was geht dir so durch den Kopf?

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awoKY 
Fragesteller
 18.01.2024, 06:29
@Gnomade2222

Ich liebe Gott. Gott ist für mich da. Er hat uns nie verlassen. Wenn jemand auf der Seite des Bösen gelandet ist, dann ist das unsere eigene Schuld, weil wir uns für das Falsche entschieden haben.

Ich nehme Gott nur nicht mehr wahr, aber ich weiß, dass er mich in den schlimmsten Zeiten meines Lebens tröstet, für mich da ist oder auch kleine und größere Wunder vollbringt.

Weißt du eigentlich, wie viele Wunderheilungen ich schon erlebt habe?

Gott hat mir meine höllischen Rückenschmerzen, die ich einen ganzen Tag lang hatte, innerhalb von 3 Sekunden genommen.

Nach meinem Gebet hat Gott meinem Vater Stunden später die höllischen Rückenschmerzen genommen und er konnte plötzlich wieder springen.

Er wäre aufgrund seiner Gelenkprobleme/Knochenprobleme nie gesprungen, doch dank Gott und seiner Wunderheilung konnte er plötzlich wieder springen.

Gott gab mir nach 27 Jahren 100 prozentige Sehstärke zurück. 26 Jahre lang konnte ich nur 40% auf dem rechten Auge sehen, doch nach 27 Jahren gab Gott mir innerhalb von 3 Sekunden meine 100 prozentige Sehstärke zurück.

Meine Oma war bewusstlos, lag am Sauerstoff und konnte nicht mehr sprechen, doch innerhalb von 3 Tagen erwachte sie und konnte sogar wieder telefonieren und gut atmen.

Gott tut seit Anbeginn der Zeit etwas Gutes für die Menschen, Pflanzen, Tiere und die Natur.

Gott ist immer bei uns.

In den schlimmsten Zeiten unseres Lebens lässt er entweder ein Wunder geschehen oder er tröstet uns und gibt uns Kraft, mit bestimmten Situationen umzugehen. Das ist doch toll und wunderbar.

Leid, Schmerz, Tode etc., das ist eben der Lauf des Lebens. :D

Schon mal daran gedacht, dass genau die Kinder, die sterben und auch alle Jugendlichen und Erwachsenen bei Gott sind?

Vielleicht hat er sie ja zu sich geholt, um sie vor schlimmen Dingen zu bewahren, die passieren, weil die Menschen falsche Entscheidungen treffen und bei Gott geht es ihnen gut. 😏😉

Sie leiden nicht mehr, haben keine Schmerzen mehr und das ewige Leben.

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Liebe awoKY…

»Ich finde ihn nicht mehr«: Wie lässt sich antworten auf eine solch abgrundtiefe Trauer und Traurigkeit, konzentriert in einem einzigen Satz? Wie viele Enttäuschungen aller Art musst Du erlebt, wie viele Verluste musst Du erlitten haben, dass Dich am Ende Deiner Kräfte das Gefühl ergreift, dass selbst Gott nicht mehr an Deiner Seite ist und Du auch Ihn verloren hast! Es ist der Verlust von allem. Der abwesende, der verborgene, der schweigende Gott: Das ist eine zutiefst schmerzhafte Erfahrung im Laufe des Lebens, eine Erfahrung, die uns den Boden unter den Füßen wegzuziehen, uns in Orientierungslosigkeit zu stürzen vermag ‒ und die am Ende kaum spurlos an uns vorübergehen wird, sondern uns in einer je eigenen Weise seelisch und nicht selten auch in gewisser, meist sehr eigener und persönlicher Weise biographisch zu prägen vermag.

Wie Dein weiterer Weg aussehen wird ‒ der Weg sowohl Deines äußeren Lebens als auch der Weg Deines Glaubens, Deines Gottvertrauens ‒ vermag hier und heute niemand zu wissen und zu sagen. In dieser Dunkelheit des Ungewissen vermögen wir uns nur langsam, tastend vorwärts zu bewegen. Eine schnelle Lösung gibt es nicht. Und die allzu raschen, allzu sicheren Antworten helfen nicht, tragen nicht. Wie also, noch einmal, lässt sich antworten auf Deinen Verlust, auf Deine Trauer? Ich will es versuchen in drei Schritten, beginnend mit dem konkretesten:

1 ‒ Aller Erfahrung nach stehen hinter den inneren Glaubenskrisen, wie Du sie angedeutet hast, nicht selten auch Einbrüche anderer Art von Verlust und Trauer, und zwar sehr massive, seien sie schleichend oder akut aufgetreten. Es ist meist sehr hilfreich, nicht allein damit fertigwerden zu wollen, sondern sich auf diesem Abschnitt des Lebensweges begleiten zu lassen und einmal die Hilfe so einer ganz normalen »Ehe-, Lebens- und Familienberatungsstelle« in Anspruch zu nehmen. Die Erfahrung, mit einem anderen Menschen langsam genug und in jener Tiefe sprechen zu können, die notwendig ist ‒ »nötig, um die Not zu wenden« ‒, ist ein ebenso wohltuendes wie (zumeist) ungewöhnliches Geschenk. Solche Beratungsstellen gibt es sowohl in kirchlicher Trägerschaft (Caritas und Diakonie), aber auch in städtischer oder kommunaler. Du wirst sie leicht im Netz finden. Wenn Du möchtest, helfe ich Dir gerne, eine zu finden.

2 ‒ Sodann ist da eine Bibelstelle, die mir eingefallen ist, als ich über Deine Situation nachdachte: Fast ganz am Ende des Johannes-Evangeliums gibt es das vorletzte, das 20. Kapitel, das schon vom Auferstandenen erzählt. Es enthält eine der tiefsten, liebevollsten Szenen des gesamten Neuen Testaments, eine Szene, die sich ereignet wie zwischen Tag und Traum. Da eilt Maria Magdalena, die an der Seite Jesu langsam sich selbst wiedergefunden hatte, in der Frühe zum Grab und findet es ‒ leer. Leer! Nicht nur, dass man ihr den, die sie geliebt hatte, ermordet hatte; nein, jetzt ist nicht einmal sein geschundener Leichnam mehr da, dass sie ihm die letzte Ehre und Fürsorge zuteilwerden lassen kann: Ihren Herrn, der ihr buchstäblich das Leben, buchstäblich alles gewesen war ‒ sie findet ihn nicht mehr! »Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.« Vielleicht kennst Du die Geschichte. Wie sie weitergeht, enthält alles Wesentliche unseres christlichen Gottvertrauens. Womöglich magst Du sie noch einmal neu lesen und auf Dich wirken lassen. ‒

3 ‒ In den Nächten unseres Lebens fliehen uns bisweilen gar die Worte. Wir können, ja wir wollen dann manchmal nicht mehr reden, wenn der Kummer uns erdrückt und wir kaum noch Tränen haben, kaum noch weinen können. Dann kann es gut tun, wenn andere dazu noch in der Lage sind, deren Worte man sich bisweilen einen Moment lang leihen kann:

Vor einer endlos hohen Mauer
stehe ich.
Unüberwindlich ist sie.
Und du, Gott,
bist dahinter verborgen.
Ich lege mein Ohr
an die Mauer,
taste nach Rissen.
War da ein Klang?
War da ein Schimmer?
Vielleicht.
Ich weiß es nicht.
Meine Stimme ist wund
vom Rufen.
Hörst du mich, Gott?
Ich kann nicht fortgehen.
Ich warte,
dass du durchbrichst zu mir.
Wirst du kommen, Gott?
Wirst du kommen…?

Ich denke an Dich.
Achim

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Theologiestudium

Liebe awoKY,

Lass dich nicht entmutigen und verliere die Hoffnung nicht. Solche Gefühle kenne ich.

Gerade in Zeiten, wo ich Dinge getan habe, die nicht okay waren. Dann denke ich auch oft, jetzt ist es vorbei.

Gerade wenn ich dann solche Texte lese wie in Hebräer Kapitel 6: „ Denn es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet worden sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und Anteil bekommen haben am Heiligen Geist 5 und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt 6 und dann abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße, da sie für sich selbst den Sohn Gottes abermals kreuzigen und zum Spott machen….“

Oder: 1 Petrus 4 , 18: „… Wenn schon der nur mit knapper Not gerettet wird, der nach Gottes Willen lebt, wie wird es erst denen ergehen, die von Gott nichts wissen wollen und seine Gebote mit Füßen treten? …“

Dann habe ich auch oft dieselben Gedanken wie du.

Aber verliere die Hoffnung nicht:

Denke mal an König David! Trotz mord an Uria und Sex mit urias Frau hat Gott ihn geliebt.

Jesus spricht im NT sogar positiv über David ! Mehrmals!

Liebe awoKY, lies deine Bibel , bete zu Gott und danke ihm .

Ich glaube, er liebt dich und freut sich über dich.

Fang an , ihn zurück zu lieben 🥰 . Und sei dir gewiss, es werden positive Dinge in deinem Leben passieren.

Deine Situation wird sich zum Guten wenden.
Bitte probiere es aus. Lass den Kopf nicht hängen.

Du bist wertvoll. Du bist seine geliebte Tochter und er möchte gerne eine gute Beziehung mit dir.

Ich konnte sowas auch nie glauben, aber es ist so .
Fühl dich geliebt Schwester❤️.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wer Gott sucht, wird ihn finden. Garantiert! Das hat er versprochen!


awoKY 
Fragesteller
 17.01.2024, 21:04

Und wo soll ich ihn suchen?

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Hinterfrager1  17.01.2024, 21:07
@awoKY

Gott ist Geist und du kannst ihn logischerweise nicht hier in unserer Welt finden. Du musst den heiligen Geist bitten, ihn dir zu offenbaren. Und das wird er tun, ganz sicher!

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Im Glaubensleben kann es manchmal sein wie in dem Gedicht "Spuren im Sand": 

Wichtig ist auch: Ganz fest darauf vertrauen, dass Gottes Verheißungen, die in der Bibel aufgeschrieben sind, die absolut Wahrheit sind. Du kannst dich also fest darauf verlassen - und auch darauf, dass dich Gott niemals verlassen wird, wenn du an ihn glaubst. Denn wir sind Gottes Kinder (Johannes 1,12) und nichts und niemand kann uns aus seiner Hand reißen (Johannes 10,28-29).

Ein paar Weiter Beispiele dafür:

  • "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16
  • "Ohne Glauben ist´s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt." Hebräer 11,6
  • "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen." Johannes 5,24
  • "Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes." 1. Johannes 5,13
  • "Er selbst hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!«" Hebräer 13,5