Hysterie und Panikmache?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Normaler Test. 93%
Politische Panikmache. 7%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Normaler Test.

Seit 30 Jahren fährt man den Zivilschutz an die Wand.

Solche Tests sind nicht nur dringend nötig, sondern gut und richtig. Derartiges muss in den Alltag der Menschen zurück! Denn, wie wir wissen, es geht dabei nicht nur um Krieg. Gefahrensituationen können uns auf viele Art ereilen, und da ist Zivilschutz dringend nötig. Die meisten sind ja heute schon zu blöde, sich paar Dosen Suppe und n paar Wasserflaschen vorzuhalten.

Normaler Test.

Solche Tests haben erstmal mit den Russen nichts zu tun.

Die Debatte flammte auf, als das Frühwarnsystem im Ahrtal einfach mal so gar nicht funktioniert hat (bzw nicht ernst genommen wurde) und vorher angesetzte Tests einfach verschoben wurden.

Seitdem nimmt man sowas einfach wieder ernster.

Da mit solchen Extremwetter Ereignissen in Zukunft häufiger zu rechnen ist, macht es natürlich auch Sinn solche Tests regelmäßig zu veranstalten.

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Ich finde allerdings nicht, dass extra Angst vor den Russen geschürt wird. Ich kann aber verstehen, dass es Menschen Angst macht. Nach Jahrzehnten des Friedens wird in Europa wieder Krieg geführt und viele verstehen die Zusammenhänge und Folgen dieses Krieges nicht. Und die russische Propaganda tut da ihr übriges.

vanOoijen 
Fragesteller
 10.03.2024, 14:49

Ich bin halt ein Kind des kalten Krieges und habe zu dem an- und abschwellenden Ton die Assoziation ABC-Alarm, die uns in der Grundschule beigebracht wurde.

Der lange Entwarnungston und der Feuerwehrton sind etwas Anderes.

Ich denke dabei halt sofort: Atomkrieg und Russen. Das steckt drin.

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Dadamien86908  10.03.2024, 14:53
@vanOoijen

Ich bin Baujahr 1986 und hab das nur am Rande mitbekommen - allerdings häufiger mitbekommen, dass Kindern in der Zeit auch eine gehörige Angst eingejagt wurde. Von daher ist es natürlich verständlich, dass du da deine Assoziationen hast.

Würde da ein anderer Alarmton helfen? Oder vielleicht stört es dich nicht mehr so wenn es häufiger ist.

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vanOoijen 
Fragesteller
 10.03.2024, 14:56
@Dadamien86908

Ich bin Baujahr 1976.

Und in der Grundschule wurde einmal im Halbjahr die Zeit gestoppt bis wir im Bunker unter der Schule waren.

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vanOoijen 
Fragesteller
 10.03.2024, 14:58
@Dadamien86908

Ein anderer Alarmton würde definitiv helfen.

So früh gelernt bleibt der Ton für mich ABC-Alarm und nichts Anderes.

Ich habe mir vorgestellt den Atomkrieg ohne meine Eltern in diesem Bunker unter der Schule zu verbringen als ich 9 war.

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Dadamien86908  10.03.2024, 15:03
@vanOoijen

ABC Alarm kenne ich tatsächlich nur von der Bundeswehr. Aber schon krass was damals die Kinder schon mitmachen mussten.

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vanOoijen 
Fragesteller
 10.03.2024, 15:04
@Dadamien86908

Das hat man mir mit 7 beigebracht. Dir erst bei der Bundeswehr - das erklärt so Einiges...

Und deshalb kann ich dieses ganze: "Putin ist lächerlich und macht sowieso nichts." auch nicht mehr ertragen so langsam.

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Dadamien86908  10.03.2024, 15:20
@vanOoijen

Das hat auch mit dem Wesen eines Menschens zu tun wie man damit umgeht. Die einfachste Erklärung dafür ist die Sache mit den Tauben und den Falken.

Es gibt eben verschiedene Ansätze wie man mit einem Konflikt wie diesem umgehen kann. Letztlich kann da niemand für alle sprechen.

Aber die Atomdrohungen aus Russland sind für mich in erster Linie nur eines: ein Spiel mit der Angst.

Wenn ein Land eine Atombombe wirft müsste es auch in irgendeiner Form davon profitieren. Und mir fällt kein Szenario ein in dem Russland von so etwas profitieren würde. Diese Drohungen dienen letztlich ausschließlich dazu, die Unterstützung der Ukraine zu untergraben. Und eben genau diese Angst zu schüren.

Aber wenn man sich den Zeitstrahl des Konfliktes ansieht... Wir sollten schon bei der Artillerie atomisiert werden... Dann bei den Panzern... Dann bei den Kampfjets...

Russland profitiert nur von der Drohung an sich. Ein tatsächlicher Atomschlag würde Russland den Rückhalt der eigenen Verbündeten kosten. Niemand profitiert von einem Atomschlag. Auch nicht Russland.

Das ist der Grund warum ich diesbezüglich keine Angst vor Russland habe. Das hilft dir jetzt natürlich nicht ^^

Aber manchmal hilft ein anderer Blickwinkel schon ein bisschen.

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vanOoijen 
Fragesteller
 10.03.2024, 16:02
@Dadamien86908

Im Grunde teile ich die Einschätzung, aber den russischen Bären so zu reizen wie es momentan läuft - da gehe ich nicht mehr mit.

Das ist ein geostrategisches Spiel und Putin hat rote Linien.

Die Krim bedeutet Schwarzmeerflotte und Kontrolle über das schwarze Meer.

Die bekommt die Ukraine nicht und 2014 hat der Westen das auch noch akzeptiert. Die Sowjetunion hat 1954 die Krim aus unerfindlichen Gründen der Sowjetrepublik Ukraine zugesprochen, aber das Referendum 2015 war echt. 90% der Bewohner sind ethnische Russen.

Die Krim ist russisch und jeder spricht da russisch und nicht ukrainisch. Ebenso im Donbass und in Saporoschje.

Der Ukraine-Konflikt ist die endgültige Kraftprobe zwischen dem Westen und Russland.

Wenn die Ukraine in die westliche Einflusssphäre gelangt hat Russland für das 21. Jahrhundert verloren und ich schätze Putin so ein, dass er das nicht hinnehmen wird und dann tatsächlich einen Weltkrieg vom Zaun bricht.

Nach den USA und China ist Russland jetzt schon nur noch zweitklassig. Drittklassig zu sein wird er nicht akzeptieren. Dann besser in Glorie untergehen und die Welt mitnehmen. Mit dem Poseidon-Torpedo kann er die gesamte amerikanische Ost- oder Westküste auslöschen.

Der hat doppelt soviel Explosivkraft wie die Zaren-Bombe - die größte Wasserstoff-Atombombe die je gezündet wurde.

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Dadamien86908  10.03.2024, 16:53
@vanOoijen

Er ist doch bereits drittklassig. Das haben die ersten Kriegsmonate doch bereits bewiesen.

Russland ist sicherlich militärisch kein Leichtgewicht - allerdings Meilenweit entfernt von zweitstärkster Armee der Welt. Allein schon die Art wie Russland dort kämpft... Das ist ein Offenbarungseid. Menschliche Wellen... Und das in diesem Jahrhundert... Der volkswirtschaftliche Schaden, allein schon aufgrund der Gefallenen und den aus Russland geflüchteten...

Russland war vor diesem Krieg ein Schwellenland. Egal wie der Krieg ausgeht: es wird als Entwicklungsland aus dem Konflikt kommen. Russland hat noch Kapazitäten für 2 Jahre Krieg in etwa, einen Krieg der bereits jetzt strategisch verloren ist. Es gibt für Russland mit diesem Krieg nichts mehr zu gewinnen bei all dem was sie bereits verloren haben.

Was mir Angst macht ist eigentlich was ganz anderes. Die ständigen Rechtfertigungen warum Russlands Krieg in der Ukraine auch nur irgendwie zu rechtfertigen wäre. Mir völlig egal wer wo wohnt, ob der Donbass nun russisch sein möchte oder nicht (und was wollte Girkin eigentlich dort wenn das von der Bevölkerung selbst kommt?). Es rechtfertigt einfach keine militärische Intervention dieser Art. Und ich halte es für gefährlich Russland erneut damit durchkommen zu lassen. Es ist im Bezug zur Ukraine bereits das zweite Mal...

Ich mein... Man schaue sich doch mal die Städte an, die von den Russen "befreit" wurden. Reine Trümmerlandschaften. Ob die Bürger dort sich das russisch werden auch so vorgestellt haben?

Ich glaube nicht.

Und wenn er nur mit seinen Bomben drohen muss um zu bekommen was er will, wird er dies immer weiter so machen. Es ist eben diese Frage: wollen wir uns auf ewig erpressen lassen oder nicht?

Mir ist klar, nicht jeder antwortet wie ich auf diese Frage. Das ist eben mein Wesen. Ich kann Ungerechtigkeiten nicht ertragen.

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vanOoijen 
Fragesteller
 17.03.2024, 13:01
@Dadamien86908

https://www.rnd.de/politik/kommentar-zu-zivilschutz-in-schulen-leider-keine-spinnerei-O4GDNZXUHFDGPIZ7ZX3IP22EA4.html

Das wird wieder wie bei mir in der Grundschule Anfang der 80er, wo die Zeit gestoppt wurde bis die ganze Schule bei Sirenenalarm auf dem Schulhof respektive im Bunker war. Nur dass es heute ja kaum noch Zivilschutz-Bunker gibt, aber die werden vielleicht auch wieder reaktiviert.

https://youtu.be/TznmP7Cp-zk?si=ZACp-q3pT6aTaFNu

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Dadamien86908  17.03.2024, 13:15
@vanOoijen

Ich musste hier einfach sofort an das Gespräch hier denken ^^

Vor einer Woche noch geschrieben: "Ich hoffe einfach mal meiner Tochter bleiben diese Übungen auch erspart"

Und Zack...

Wenn ich eines seit Corona gelernt habe, dann daß sich Zeiten schnell ändern können. Sehr schnell.

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vanOoijen 
Fragesteller
 17.03.2024, 20:12
@Dadamien86908

Ich kann mich halt noch gut dran erinnern wie das so war als ich acht Jahre alt war.

Scheinbar haben einige Kreise den kalten Krieg schwer vermisst ...

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Dadamien86908  17.03.2024, 20:24
@vanOoijen

Ja, tatsächlich fand in der letzten Woche deswegen auch ein Gespräch mit meiner Tochter statt - allerdings von ihr aus. Krieg ist für eine 6 jährige jetzt nicht so wirklich greifbar, allerdings hat sie ein Mädchen aus der Ukraine in der Klasse die halt noch kaum deutsch spricht.

Exakt das gleiche war bei mir in der ersten Klasse, damals waren es 2 Kinder, Bruder und Schwester aus Bosnien. Und die waren schwer traumatisiert.

Meine Tochter fragt mich warum sie nicht mehr nach Hause kann usw...

Hatte gehofft die ganze Scheiße hat noch etwas mehr Zeit. Hab's versucht so kindgerecht wie möglich zu verpacken... Aber wie verpackt man Krieg? Vater sein ist manchmal schwieriger als man glaubt.

Solche Übungen für meine Tochter schmecken mir ehrlich gesagt gar nicht. Also so wirklich null. Ich weiß ehrlich gesagt noch gar nicht so wirklich wie ich damit umgehen soll...

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vanOoijen 
Fragesteller
 17.03.2024, 20:34
@Dadamien86908

Sag ihr dass sie sich keine Sorgen machen muss von Euch getrennt zu werden.

Das war damals als Kind meine Sorge, dass ich monatelang mit meinen Schulkameraden im Bunker bleiben muss beim Atomkrieg. Ohne meine Eltern.

Das war natürlich völlig unrealistisch und Lebensmittel gab es in dem Bunker unter der Grundschule auch keine, aber so habe ich gedacht als Kind im kalten Krieg.

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Dadamien86908  17.03.2024, 20:41
@vanOoijen

Dass es Dinge gibt die ich ihr eigentlich nicht erzählen will - aber irgendwann muss war mir schon vorher klar.

Ich habe mir zum Prinzip gemacht ihr immer nur genau so viel zu erklären wie sie fragt. Aber auch nur genauso viel wie sie glaubt, dass ihre Frage beantwortet wäre.

Ich lüge meine Tochter nicht an. Ich lasse nur Informationen weg. Und jetzt wird sie ja langsam clever...

Sie weiß, dass Mama und Papa immer Himmel und Hölle in Bewegung setzen würden. Mehr kannste da wohl erstmal nicht machen. Ich muss ja auch erstmal die konkreten Situation abwarten.

Reden wäre halt gut. Meine Eltern haben nie mit mir so wirklich über solche Sachen geredet. Ich glaube da fängt es halt an.

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vanOoijen 
Fragesteller
 17.03.2024, 20:44
@Dadamien86908

Meine Eltern haben darüber auch nicht geredet und ich habe auch nicht gefragt, sondern mir still meine Sorgen gemacht. Schon als Kind.

Aber natürlich nicht täglich.

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Dadamien86908  17.03.2024, 22:08
@vanOoijen

Als wir klein waren hat man sich noch weniger Gedanken über solche Sachen gemacht. Da wurde im Auto geraucht, das Kind zum spielen einfach raus geschickt, das Kind kann die 2 Kilometer zur Schule auch mit dem Fahrrad fahren, gerne bergauf...

So gesehen: hast du Kinder? Warst du heutzutage schonmal auf einem Elternabend? 😂 Ich bin wirklich schwer gespannt was das mit den ganzen Karens macht 😂😂😂🤡

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vanOoijen 
Fragesteller
 17.03.2024, 22:18
@Dadamien86908

Ich hatte mehere Beziehungen zu Freundinnen mit Kindern im Alter zwischen 2 und 18. Also Patchwork-Familie, teilweise über Jahre und kenne das Leben mit Kindern. Aber ich habe keine Eigenen.

Ich weiß aber trotzdem was Du meinst.

Du bist ja etwas jünger als ich (Jahrgang 76). Klar hat mein Vater immer im Auto geraucht und von Fenster auf hielt der nichts. Vielleicht mag ich deshalb Cabrios. 😄

Ich kann mich also durchaus an meine Kindheit erinnern und ich weiß auch wie es ist Verantwortung für ein sechsjähriges Mädchen zu tragen.

Ich bin mir aber ganz sicher, dass Du alles richtig machst.

Das lese ich schon aus Deinen Worten.

Klartext zu reden und sie nicht anzulügen wäre auch meine Strategie - aber eben dem Alter entsprechend. Aber man kann Kimdern meistens mehr zutrauen als man denkt.

Ehrlichkeit und gut erklären und dabei Geborgenheit vermitteln halte ich für das Richtige.

Wenn man lügt um sie zu schützen bekommen die das doch raus und das ist dann viel schlimmer.

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Normaler Test.

Wir haben den Zivilschutz jahrzehntelang vernachlässigt, die Sirenen abgebaut und die Schutzräume zugeschüttet und vergammeln lassen.

Nein, wir brauchen wohl nicht mehr den Aufwand wie im kalten Krieg zu treiben aber es ist mit Sicherheit auch falsch, alles weiter verschludern zu lassen.

Es geht ja gar nicht mal um die Warnung "die Russen kommen", sondern auch um die Alarmierung von Feuerwehr und Sanitätsdienst. Die Extremwetter-Ereignisse nehmen zu und es brennt ja wirklich mal ne Scheune. Bei uns auf dem Land ist dann eine Sirene das probate Mittel, die Freiwillige Feuerwehr zu alarmieren. Und die gehören gelegentlich ausprobiert. So einfach.

Normaler Test.

Es ist eher eine Konsequenz aus der Katastrophe im Ahrtal, als vom Ukrainekrieg. Damals gab es keine Warnung und über 180 Menschen starben.

Normaler Test.

Ich fand es merkwürdig, dass das damals abgeschafft wurde.

Es gibt genug zivile Angelegenheiten, weswegen so ein Alarm nützlich sein kann.