Hund macht pipi wenn man Gassi gehen will?
Hallo,
wir haben vor 4 Monaten einen Hund aus der Tierrettung bekommen. Er ist ca 1,5 Jahre alt und kommt aus Italien. Dort hat er als Straßenhund gelebt.
Zuhause ist er Stubenrein und er macht auch beim Gassi gehen brav seine Geschäfte. Wenn man allerdings auf ihn zugeht um mit ihm Gassi zu gehen unterwirft er sich sofort und fängt an zu pinkeln und will nicht aufstehen. (Sehr nervig und Putz aufwändig)
während der Prozedur wackelt aber immer das Schwänzchen und er freut sich. Außerdem ist er draußen total lieb und aufgeweckt. Wir wissen nicht mehr, was wir noch tun können.
An der Leine liegt es nicht, denn ob mit oder ohne leine passiert es und er war auch im Haus bereits mehrfach an einer leichten Stoff Leine für die Gewöhnung und lief damit munter rum.
Außerdem ist ein Training mit Leckereien schwierig, da er (wenn er eingeschüttet ist, von einer Korrektur seines Verhaltens) keine Leckereien annimmt.
ich freue mich sehr über Ratschläge.
"wenn er eingeschüttet ist, von einer Korrektur seines Verhaltens"
Wie korrigiert ihr denn bitte Verhalten, wenn der Hund danach so eingeschüchtert ist?
wenn er anfängt zu pinkeln, lege ich ein Handtuch in deinen Schritt um nicht alles voll zu haben und schicke ihn dann teilweise auf seine Decke
8 Antworten
Dass er mit dem Schwanz wackelt bedeutet keine Freude sondern Unterwerfung. Deshalb pinkelt er auch.
Der Hund hat Angst und fühlt sich bedroht wenn Du direkt auf ihn zugehst und Dich womöglich noch drüberbeugst um die Leine dran zu machen.
Mach es anders. Setz Dich in einiger Entfernung auf den Boden und locke den Hund zu Dir.
Und merk Dir bei solchen Hunden - niemals frontal darauf zugehen und niemals von oben drüberbeugen.
Das heisst er hat Angst vor dem "Gassigehen" ? Okay - dann musst Du das langsamer angehen. Also der Hund sollte sich im Haus freiwillig das Geschirr/Leine anziehen lassen. Daran muss man arbeiten. Immer wieder mal Leine dran und wieder abmachen - ohne rauszugehen. So dass der Hund die Leine nicht zwangsläufig mit rausgehen verbindet.
Und draussen würde ich ihn erstmal nicht weit vom Haus wegbringen. Vielleicht habt ihr das einfach am Anfang etwas übertrieben. Lass ihn sein näheres Umfeld kennenlernen - geh erstmal immer den gleichen Weg und eben nicht zu weit weg von zuhause.
Die Tiere aus dem Ausland haben oft nichts kennengelernt. Sie sind überfordert mit Strassenverkehr, anderen Hunden, den vielen Geräuschen und Gerüchen. Da muss man ihnen Zeit geben und sie dahingehend fördern dass sie wieder etwas mehr "Selbstvertrauen" bekommen. Achte darauf dass es draussen keine blöden Situationen gibt und schütze Deinen Hund. Also lass keine Horden von Kindern dran die den unbedingt streicheln wollen, achte darauf im Vorfeld auszuweichen wenn z.B. der Müll-Laster kommt oder ein Bus oder sonstige Dinge die viel Lärm machen usw.
Achte immer auf Deinen Hund und auf seine Körpersprache. Wenn ihm eine Situation unheimlich ist und es ihm zuviel wird - bring ihn raus aus der Situation und vermerke Dir woran Du in Zukunft üben musst...
Vielen Dank, da hast du vermutlich recht. Er kommt zwar überall mit und ist immer sehr lieb. Aber vielleicht war es einfach zu viel für ihn.
Hi,
Das hab ich schon mehrfach erlebt, das ist Aufregung pur. Das hatte mein Berner im ganz jungen Alter auch gemacht, er war unsicher draussen und hat dann Panik bekommen wenn gemerkt hat das es wieder Gassi geht. Das ging alleine weg nachden draussen mehr Erfahrung sammelte und der Alltag reinkam.
Im tierheim hab ich das bei ein Rottweiler auch erlebt, im Prinzip war der schon leer als wir aus dem tierheim raus waren. Der war sehr aufgeregt, nervös und gestresst vom Tierheim, zusammen mit den highlight des Tages wo sich auch zu sehr freute.
Würde als Auslöser also hier wirklich auch Stress nennen, nun kann es aber positiver als auch negativer sein auch eine zu hohe Erwartungshaltung kann zu den Ergebnissen führen. Erwartet er also ne megaparty mit Freunden, Geschenken und vollen 6er im Lotto wird das genauso passieren wie bei ein Hund der sich denkt oh mein Gott ist das alles schrecklich da draussen. Und das kann ich an der Stelle nicht sagen will ich auch nicht. Das sollte vielleicht mal ein Trainer vor Ort bewerten welche Motivation dahinter steckt denn da ist der beste Weg die Ursache zu finden. Und das auf die Decke schicken in den Moment ist falsch, denn das ist ein Symptom den der Hund nicht steuern kann, das ist als wenn ich mein Mann für jedes mal pupsen auf die Treppe des Schweigens setze , das wird ihm verwirren und es wird nie helfen das pupsen abzustellen solange ich jeden Tag Kohlsuppe koche. So musst das bei euch sehen, du machst die Kohlsuppe, der Hund muss deswegen öfter pupsen und deine Lösung ist geh auf die Decke ....das kann nicht funktionieren.
Da der Hund aus dem Mittelmeerraum stammt und ich nicht einschätzen kann welche Mengen kommen würde ich auch ein Besuch beim Tierarzt vorschlagen, er könnte auch schlicht ein Blaseninfekt haben oder im schlimmsten Fall ne mittelmeerkrankheit wo zb leishmaniose auch zu Inkontinenz führen kann. Das kann ich leider auch nicht ausschließen.
es ist für den Hund natürlich ein graus, wenn man so gar kein Hundeverhalten deuten kann und dann auch nicht angemessen darauf reagiert. Dein Hund pinkelt aus Stress, Unterwürfigkeitspinkeln. Schade das der Hund sich derart unterwürfig zeigen muss. Achte auf deine Körperhaltung wenn du deinen Hund anleinen möchtest. Setze dich zum Üben auf den Boden, locke ihn wenn er kommt wird belohnt. Dann nimmst du die Leine und zeigst sie ihm, Vorsichtig wird sie dann angelegt. Niemals frontal auf unsichere Hunde zugehen, nicht rüber beugen, nicht einfach losgrapschen. Wenn er pinkelt wird nicht bestraft, sondern einfach weggewischt. Bis er Vertrauen zu euch hat, vielleicht auch eine Hausleine ummachen, dann muss man nicht direkt einwirken
Er füllt sich bedroht und in die Ecke gedrängt, wahrscheinlich wurde er Misshandelt von Leuten auf der Straße. Deswegen hat er Angst wenn du frontal auf ihn zukommst, lass ihn zu dir kommen auch wenn das ein paar minuten dauern kann.
Wohnt ihr im Haus oder in einer Wohnung wo man ins Treppenhaus muss oder durch die Haustür? Die Hunde verknüpfen vieles miteinander. Schuhe anziehen, Schlüssel nehmen, die Routine die abläuft und dann weiß er sofort, es geht Gassi.
Ich würde versuchen die Abläufe zu verändern und wenn er nicht drin macht, sondern draußen ganz toll loben. So richtig toll hast du das gemacht. Im Haus könnte man zum Beispiel über die Terrasse raus, wenn noch jemand zu Hause ist. Ich weiß nicht ob das funktioniert aber man kann das wenigstens probieren.
Vielen Dank für den Tipp. Vermutlich hast du recht, dass ich frontal auf ihn zugehen. Nur ist der Hund auch sehr pfiffig und spürt die Schwingungen, so dass wenn ich überhaupt ans gassi gehen denke, er auch für kein Leckerei zu mir kommt und sich auch nicht locken lässt.