Hund das Ziehen and der Leine abgewöhnen?
Hallo,
ich habe das Problem, dass mein Hund seitdem er an der Flexileine läuft, extrem angefangen hat zu ziehen. Ich bin nun wieder auf eine gewöhnliche Leine umgestiegen und übe den lockeren Gang an der Leine.
Ich mache es so, dass immer wenn der Hund zieht, ich stehenbleibe und warte, bis sich der Hund auf mich konzentriert und erst dann weiter gehe.
Ist das so richtig und meint ihr dass der Hund es so wieder lernt, locker an der Leine zu laufen?
Hätte jemand sonst Tipps oder Ideen, wie ich ihr das Leineziehen schnell wieder abgewöhnen kann? Wäre es ratsam sie während des Trainings an ein Geschirr zu legen oder kann ich beim Halsband bleiben?
3 Antworten
Das "Stehen-Bleiben" signalisiert bei Hunden Gefahr. Zumal ein Hund dieses Stehen-Bleiben und warten bis zum Sankt Nimmerleinstag nicht in Zusammenhang bringen kann. Das in Kombination (du signalisierst Gefahr und ihr steht, und steht und dein Hund guckt und guckt... guckt aber dich nicht an).
Flexi-Leine ist für ziehende Hunde nicht das Richtige und auch sind Halsbänder eher kontraproduktiv. Ein gutsitzendes Geschirr bis es klappt (oder darüber hinaus) ist die bessere Wahl.
Hierzu ein knappes Video mit guten Tipps:
Okay, danke
Mir wurde es so beigebracht, dass man stehenbleiben soll, bis der Hund einen anschaut und dann erst weiter gehen soll.
Aber ich schau mir das Video mal an
Für ziehende Hunde immer ein Geschirr, das sollte eigentlich normal sein.
Der Hund zieht dadurch nicht mehr oder weniger aber es ist gesünder.
Wenn Du dem Hund den Unterschied zwischen „normaler“ und Flexi nicht beigebracht hast, dann ist das Ergebnis nach der Anwendung der Flexi, das er zieht.
Meine kennt die Flexi, da muss sie ja ziehen um vorwärts zu kommen und des weiteren 3 verschiedene Leinenlängen, allerdings brauchen wir das kaum noch, weil Madame schon 14 ist und auch ein Schönwetterhund.
Wir haben die Leinenführigkeit mit einer 3 m Leine und nem Marker trainiert.
Da ich bei allen meinen Hunden immer zu Anfang einen Marker auftrainiere, weil ich den für sämtliches an Erziehung brauche.
Hund ins Geschirr, 3m Leine dran und los, immer kurz bevor die Leine zu Ende ist wird gemarkert, das ist erfahrungsgemäss der sicherste und schnellste Weg.
Für das stehen leiben bin ich zu ungeduldig, ausserdem macht das bei sehr reizempfindlichen Hunden wenig Sinn, da ist dann eben alles andere interessanter als Frauchen oder Herrchen. 😊
Also ein Marker ist sowas wie ein Clicker, allerdings bevorzuge ich für die Leinenführigkeit einen verbalen Marker, ein immer gleiches, kurzes und prägnantes Wort wie z.B. Tip, Top oder Click.
Der Marker ist ein sekundärer Verstärker und kündigt immer einen primären Verstärker an.
Primäre Verstärker sind bedürfnisbefriedigende Verstärker, Futter wäre einer dieser Verstärker.
Sekundäre Verstärker kündigen dann wie in diesem Beispiel das Futter an.
Diese nutzt man, weil der Hund am schnellsten lernt, wenn man zeitnah ein gewünschtes Verhalten bestätigt. Da man nicht immer in direkter Nähe zum Hund steht, kann man damit ein Verhalten bestätigen, auch wenn der Hund nicht direkt neben einem steht und das ist gerade bei einem ziehenden Hund der Fall.
Stell Dir das so vor wie als wenn Du am Handy den Auslöser drückst um ein Bild zu machen, der Marker ist der Auslöser und markiert das erwünschte Verhalten.
Dieser muss vorher aufgebaut werden, der funktioniert sonst nicht und das macht man per klassischer Konditionierung. Einfach zu Hause hinsetzen, stehen oder liegen komplett egal und wenn die Aufmerksamkeit des Hundes sowieso schon bei einem ist, das Wort welches man zuvor ausgewählt hat sagen und direkt ein Leckerchen geben. Nach einigen Wiederholungen hat der Hund verstanden, das es bei diesem Wort immer etwas leckeres gibt.
Damit man nun aber keinen Hund mit Übergewicht produziert, zieht man die Leckerchen vom Futter ab.
Um nun zu überprüfen ob der Hund auch weiss was Du von ihm möchtest, wendest Du den Marker an wenn er nicht zu Dir guckt. Wort sagen und wenn er sich zu Dir orientiert hat er verstanden was Du möchtest.
Sinnvoll bei sehr reizempfindlichen Hunden, den Marker auch ohne das eigentliche Training draussen weiter aufzubauen und somit zu festigen. Soll ja schliesslich auch draussen funktionieren. Und da Hunde ortsbezogen lernen ist es doppelt sinnvoll, denn man generalisiert den Marker damit, so das er auch unter Ablenkung funktioniert.
Klappt das auch, dann fängt man mit dem eigentlichen Training an.
Hund an Geschirr und 3 m Leine, losgehen und einfach immer kurz bevor der Hund das Leinenende erreicht den Marker sagen und direkt danach ein Leckerchen geben.
Zu beachten gilt dabei, sollte es ein unsicherer oder gar ängstlicher Hund sein, dann wird die Leinenführigkeit bei neuen Strecken immer wieder mal nicht so gut funktionieren, das ist völlig normal.
Kann der Hund dann schon die Leinenlänge abschätzen, wird nicht jedes mal gemarkert sondern mal beim 1.x dann beim 3. x usw.
Damit schleichst Du dann den Marker aus, schliesslich wollen wir nicht auf Lebenszeit immer Leckerchen geben.
Hört sich viel an, aber mit ein wenig Übung ist das fix erlernt und genauso fix erlernt dann der Hund die Leinenführigkeit. 😊
Ich befürworte generell mehr das Geschirr - egal, ob ein Hund zieht oder nicht...
Wenn er zu ziehen beginnt, kannst du die Richtung wechseln - geht er locker an der Leine, wechselst du erneut, in die alte Richtung.
Erfahrungsgemäß lernen Hunde sehr rasch, worum es dabei geht !
Viel Erfolg ! ;)
Danke!
Danke
was genau meinst du denn mit Marker?