Hummel nimmt keine Hilfe an. Wollte die Hummel sterben?
Hallo alle zusammen,
ich saß gerade auf meinem Balkon und beobachtete, wie eine Hummel (ziemlich schwach) gegen unser Balkonfenster flog und anschließend an meinen Balkonstuhl flog, wo sie dann auch sitzen blieb. Ich bin langsam aufgestanden und hab sie mir angeschaut. Sie blieb einfach sitzen und bewegte nur ihr Hinterteil hoch und runter. Ich ging rein und machte eine Zuckerlösung fertig... als ich wieder rauskam, saß sie immer noch genau an dieser Stelle. Also versuchte ich ihr den Esslöffel mit der Zuckerlösung langsam zu geben. Aber sie reagierte nicht, auch nicht als ich näher an Sie rankam. Ich ließ den Löffel auf dem Balkon liegen und ging rein, um zu googlen, was Hummeln noch mögen. Als ich rauskam, war sie weg. Ca. 5 Minuten später bemerkte ich, dass sie sich in meinen Bademantel verkrochen hat, der noch über dem anderen Stuhl hing. Diesen legte ich langsam auf den Boden. Wieder holte ich die Zuckerlösung raus und versuchte es erneut. Das Problem ist nur, sie wollte die Lösung nicht wirklich annehmen und hat sich ständig nur in meinem Badmantel verkrochen. In solche dunklen „Höhlen“. Zwischenzeitlich saß sie auch ein paar mal auf dem Löffel mit der Lösung aber sie trank nichts. Sie war nur mit den Füßen und ihrem Hinterteil in der Lösung. Mit dem Hinterteil hat sie, wie gesagt, nur die ganze Zeit gewackelt. So ging das ca. 5 Minuten. Und die Hummel war wirklich ziemlich schwach. Anschließend verkroch sie sich jetzt in einer Ritze vom Balkonboden und wird da jetzt wahrscheinlich auch sterben. Es kam mir so vor, als WOLLTE sie einfach nur allein im Dunkeln sterben. Weiß vielleicht einer, ob das stimmen kann? Ich bin verzweifelt und mache mir nun selbst Vorwürfe... :(
ich wollte sogar den Balkonboden abschrauben aber das ist leider nicht möglich. Kann mir einer eine Antwort geben?
Vielen Dank
12 Antworten
Puh also Insekten haben kein Ich-Bewusstsein und sie "wollte" daher auch nicht sterben. Alleridngs kann es sein, dass der Instinkt ihr sagt, dass sie sich verkriechen soll wenn sie stirbt. Vlt muss sie sich auch einfahc erholen und hat Schutz gesucht, um nicht gefressen zu werden?
Es gibt keinen - nicht mal den allergeringsten - Grund, dir irgendwelche Vorwürfe zu machen oder dir gar echte Schuldgefühle einzureden...
Im Gegenteil !
Menschen, die sich auch um kleine - und für Viele scheinbar "unwichtige bzw. nichtige" - Tiere sorgen und bemühen, sind ein Segen für unsere Erde...;)
Ich bin der festen Überzeugung, dass Tiere über eine Weisheit und ein inneres "Wissen" verfügen, die bzw. das uns - dank unserer faustischen Hybris und des im Allgemeinen anthropozentrisch ausgerichteten Weltbildes - Menschen irgendwann abhanden gekommen ist...
Du hast alles getan, was in deiner Macht stand - das "weiss" sicher auch diese kleine Hummel, auf ihre ganz eigene Art...;)
Wer weiss - vielleicht sammelt sie nur wieder Kraft und ist morgen schon wieder neu gestartet ?
Tiere haben uns Menschen vieles voraus - schön, dass es Menschen gibt, die das erkennen und danach handeln...;)
Erlaube mir eine Anmerkung in eigener Sache:
Ich bin ja hier meist bei den Tags zum Thema "Vegan" vorort... Leider findet man dort viele antivegan eingestellt Trolle - teils mit Fake- und Mehrfachaccounts - , die sich über Menschen mit Mitgefühl auch für Tiere lustig machen...
Ich will dir glauben, dass du es hier ehrlich meinst - und das ist ein gutes Gefühl ! ;)
Ich denke, sie hat gespürt, dass ihre Zeit um ist und wollte sich zum sterben zurückziehen. Das ist ihr Instinkt. Viele Tiere machen das so. Und Hummeln, Bienen, Wespen leben ja nicht allzu lange. Schön dass du dich um sie gekümmert hast. Mach dir bitte keinerlei Schuldgefühle, du hast es sehr liebevoll probiert, das würden die wenigsten machen.
Sind staatenbildende Insekten von Alter, Krankheit, Unfall, Gift geschwächt fliegen sie nicht wieder nach Hause. So verhindern sie, daß das Nest infiziert wird oder sie als Leichen Bakterien, Pilze usw. anlocken.
Falls die Aufräumkolonne nicht nachkommen kann. Die haben eh Besseres zu tun als ihre toten Geschwister wegzuräumen. Zum Beispiel Füttern, Wärmen der Brut um das Überleben ihrer Art zu ermöglichen.
So können sich diese Arten völlig leerfliegen und die Brut geht ein, wenn die Fluginsekten Gift zu sich genommen. Das ist bei einem Bienenvolk sichtbar, da diese besonders gepflegt werden. Wenn sie durch Glyphsat vergiftet sind, wirken sie wie voll auf Droge. Ist die Dosis gering schaffen sie es ins Nest, weil sie vergessen was zu tun ist, das wiederum hat negative/ schlimme Auswirkungen auf das Nest.
Ich hatte hatte auf einer alten ausgemusterten Wabe eine Waldummel, zwar konnte ich sie Füttern, sie flog auch ein paar Runden, doch sie kam immer wieder, leckte an den Resten. Sie war verletzt, das war wohl ein angenehmer Platz für ihr Ende, saß 3 Tage da.
Früher faszinierten mich schon staatenbildende Insekten, nun bin Hobbyimker, daher bekommt man da so einiges mit. Ein Kollege verlor 5 Völker an Glyphosat welches auf ein Nachbarfeld neben dem Raps ausgebracht. Ein anderer mußte wegen Spritzmitteln mehr als 700 KG als Sondermüll entsorgen. Fertig in Gläsern verpackt, nicht mal verschenken durfte er den wegen der Spuren an Pflanzenschutzmitteln. Von Bayer bekam er nix ersetzt. Er bekam die Strafe, nicht Bayer.
Natürlich wird sie nicht gleich sterben!
Wenn du mit dem Kopf gegen die Tür gelaufen bist willst du auch kein Zuckerwasser..oder
Du willst dich bei einem Schlag irgendwo ruhig hinlegen, bis es dir besser geht..
Bist mir sympathisch...;)