Hufrehe Erfahrungen!?

7 Antworten

Gott sei Dank habe ich bei meinem Pferd, Araber, auch bei ihrem Vorgänger nicht, (noch) keine Hufrehe erlebt. Ich bin aber auch sehr vorsichtig. Meine Stute wird so zucker- und getreidearm ernährt, wie nur möglich. Möhren gibt es also nur homöopathisch, Müsli gar nicht.

Und sie wird so ernährt, dass sie zwar leider etwas moppelig Ende November die 24/7 Weide verlässt, dann aber über den Winter stetig abnimmt - Offenstallpferd, kein Heu ad lib. - und dann Anfang Mai relativ dünn auf die relativ magere Weide kommt. Zur Zeit kann man ihre Rippen nicht nur fühlen, sondern sogar leicht sehen. Was ich bei einer Araberin aber nicht schlimm finde.
Ich habe mit einer Futterberaterin gesprochen, und die sagte, dass das genau richtig sei.

Aber ich habe einen Freund, bei dessen Pferd ich eine schwere Hufrehe miterlebt hatte. DAs Pferd war deswegen auch 4 Wochen stationär in der Klinik, aber die Tierärzte haben dort einfach kein Bein auf den Boden bekommen. Das Pferd hat noch in der Klinik einen Schub nach dem anderen bekommen. Es musste dort eingeschläfert werden. Vielleicht hatte das Pferd Cushing gehabt, das weiß ich aber nicht. Was aber eine Tatsache war, war, dass das Pferd schon lange vorher ständig Kotwasser hatte - und der Bekannte von mir das leider zu leicht genommen hatte. Ich nehme also an, dass der Stoffwechsel dieses Pferdes, Tinker, schon lange vorher entgleist war und die Hufrehen dann die Folge davon waren.

Puh schwere Sache so zu sagen, ist halt immer sehr unterschiedlich einfach alles....
Mein Dülmener hatte bei den Vorbesitzern (durch Cushing bedingt) Rehe, was uns verschwiegen wurde. Bei uns hatte er einen starken Schub, vorne "normale" Rehe, hinten Entlastungsrehe. Hufe wurden eingegipst, dazu Aderlass. War grad noch mal gut gegangen, seit Futterumstellung keinerlei Probleme mehr, obwohl auch im Sommer immer wieder Weide bzw. eigentlich täglich. Ich muss allerdings dazu sagen, dass unsere Weiden doch recht karg sind. Beim Röntgen in der Klinik wurde damals eine leichte Hufbeinrotation in Kombination mit minimaler Absenkung festgestellt, ob das vom Schub bei uns kam oder davor schon war (sprich bei den Vorbesitzern) weiß keiner. Aber nachdem wissentlich Cushing und die Rehe verschwiegen wurden ebenso wie einige "Verhaltensprobelem" (hasse dieses Wort, auch wenn es angebracht ist), würde mich nicht wundern wenn auch eine hufbeinrotation etc. geheimgehalten wurde.

Eine andere Stute die ich früher hatte, hatte ebenfalls Reheschübe, allerdings in all den Jahren in welchen wir sie hatten war das 2x der Fall und nur leichte Schübe, keine Rotation, keine Absenkung, aber war halt täglich Hufe im Bach kühlen angesagt in der zeit

Also, Hufrehe sind ein sehr heikles Thema, denn bei einigen Tä spuken noch die Informationen von vor 30 Jahren im Kopf. Früher hat man die Rehe noch nach Futterrehe, Belastungsrehe und Geburtsrehe unterschieden. Heute weiß man, daß das nur der zweite Auslöser ist.

Bei gleicher Haltung und Fütterung bekommt beispielsweise ein Pferd Rehe, die anderen nicht. Das liegt daran, daß Hufrehe immer zwei Auslöser benötigen. Die Ursache ist immer in der Darmflora zu suchen. In einem gesunden Darm wechseln sich saure und basische Bereiche genau 12 mal ab. Wird nun die Darmflora gestört und ein ehemals basischer Bereich nun sauer, so siedeln sich dort die falschen Bakterien an. Damit kann es zu einer Überpopulation kommen. Die Bakterien können im nächsten Bereich nicht vollständig abgebaut werden und somit beginnt eine Vergiftung. In diesem Zuge wird das Stickstoff-Synthase-Enzym ebenfalls vermindert gebildet. Damit kommt das Pferd i.d.R. relativ gut zurecht. Wenn nun aber ein zweiter Auslöser (Futter; Belastung; Geburt) hinzukommt, nimmt das Schicksal seinen Lauf.... Nun werden durch die defekte Darmflora auch Stoffe aufgenommen, die normalerweise ausgeschieden würden ( z.B.: Polysaccarine).

Man sollte also als erstes die Ursache bekämpfen. Damit muss als Erstes eine Darmsanierung erfolgen. Die Verabreichung einiger Medikamente macht es manchmal nicht besser, weil sie die Darmflora selbst auch noch stören.

Wird das so durchgeführt, können Rehepferde später mit kleinen Einschränkungen wieder ganz normal auf die Weide. Die Einschränkungen beziehen sich auf die Aufnahme von Polysaccarinen (aus Fruktan genannt).

LG Calimero

Bei meinem Felix (Shetty-Welsh Mix, 22) wurde im Frühjahr 2015 ECS diagnostiziert, September 2012 und September 2014 hatte er jeweils einen Reheschub, der von 2014 war recht schwer, da vom Tierarzt erst falsch behandelt (habe daraufhin den Tierarzt gewechselt). Felix hat eine leichte Hufbeinsenkung und deswegen einen Spezialbeschlag. ECS wird medikamentös behandelt. Er bekommt getreide- und melassefreies Futter und geht nicht auf die Weide. Trotz allem läuft er immer noch brav und fleißig lange Strecken vor der Kutsche ohne irgendwelche Probleme.

Stimmt nicht, man weiss ganz genau wie Hufrehen entstehen und wie sie vermieden werden könnten - nur hält sich kaum jemand dran.

Hufrehen sind immer eine Entgleisung des Stoffwechsels oder eine Vergiftung - es gibt keinen anderen Grund für eine Hufrehe.

Die feinsten Kapilaren im Huf gehen zugrunde, der Huf wird mangelversorgt und dann entsteht eine Hufnekrose mit folgender Absenkung des Hufbeines. Diese Absenkung bzw. Nekrosebildung kann leicht oder schwer sein.

Am Futter selbst liegt eine Rehe in den seltensten Fällen, es sei den es waren giftige Substanzen im Futter. Auch Weidegang bzw. Weidegras hat keinen direkten Effekt auf das Rehegeschehen.

Vorbeugung ist besser als jedes Heilen wollen.

Allerdings hab ich in 40 Jahren mit Pferden noch nicht so viele Rehepferde angetroffen wie du in einem Jahr. Bist du auf einem Hof, wo kranke Pferde aufpeppelt?

Zanora 
Fragesteller
 11.04.2018, 11:02

Ahja okay. Ich habe im Internet mich halt auch etwas informiert. Da habe ich viele Beiträge gefunden wo geschrieben wurde das es auch mit den Behandlungsmethoden noch viele offene Fragen gibt und noch geforscht wird über weitere Ursachen eines Reheschubes. Das ist auch ein Grund warum ich diese Frage Stelle, da ich direkt von Leuten Erfahrungen sammeln kann. Selbst noch fragen stellen kann weil in so anderen Foren bin ich nicht und mag ich nicht ;) es gibt hier auch sehr viele die Antworten geben ;) Ich hab mich da wahrscheinlich falsch ausgedrückt nicht in einem Jahr konnte ich damit etwas Erfahrungen sammeln, sondern im Laufe von 30 Jahren. Ich habe selbst einen Hof, da habe ich meine 3 Gefährten stehen. Bin da etwas pingelig was Haltung angeht und genieße eher meine Ruhe im Stall mit meinen Pferden. Die Arbeit macht mir auch mega Spaß, da kann ich abschalten, selbst beim misten wo andere nicht so toll finden. Ich wuhle gerne im Dreck 😂 arbeite gerne mit Traktor usw. meinen Kindern tut es auch gut da wir sehr viel draußen sind. Meine Bekannte hat ca. 200m einen großen Reitbetrieb, dort kann ich jederzeit Halle, Platz ect kostenlos nutzen. Dort wird Beritt, Korrekturberitt Unterricht und natürlich auch für Privatpferde Plätze angeboten. Da dies ein sehr großes Gelände ist auch Offenstallhaltung sehr große Koppeln, Halle, Platz, Springplatz, Longierplatz also viel angeboten wird und der Stall immer voll ist (40 Pferde im durchschnitt) und alles auch gepflegt werden muß habe ich bevor ich Kinder hatte fest bei ihr gearbeitet und war bei ihr angestellt. Ich habe bei ihr Gelegenheit bekommen sehr viele Lehrgänge und Kurse zu besuchen. Auf Lehrgängen war ich im In und Ausland dabei. Mich hat die Portugisische Reitweise interessiert und durfte da auch des öfteren mit. Heute helfe ich ihr ab und zu mit Beritt & Korrektur Pferden und gebe 1x die Woche Unterricht. Je nachdem wie ich halt Zeit habe. Mein Tag könnte eigentlich 48std haben 😂 weil der fängt bereits um 6 in der früh an. Ehrlich gesagt, meine Kinder sind mir wichtiger als alles andere und stehen auf Platz 1 in meinem Leben. Bei Pferden bin ich meist in der früh und am Abend. Der Nachmittag gehört meinen Kindern. Ich frag mich auch manchmal wie ich das alles schaffe aber es geht, aber wenn mich mein Mann nicht so unterstützen würde und er dies nicht selbst als Hobby hätte, wäre ich aufgeschmissen!! Naja ... Sorry bissi weit ausgeholt jetzt!! Aber ich habe schon ganz viele Pferde gesehen, mit ganz vielen Pferden Dinge erlebt und gearbeitet. Nur das Thema Hufrehe beschäftigt mich etwas. Weil das ist ein Thema wo ich noch nicht viel Erfahrung und Kentnisse habe und noch nicht so oft konfrontiert wurde. Ich beschäftige mich unheimlich gerne mit solchen Sachen wo ich nicht viel drüber weis. Man lernt schließlich nie aus ;)

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friesennarr  11.04.2018, 11:38
@Zanora
Naja ... Sorry bissi weit ausgeholt jetzt!!

Oh ja sehr weit, was hat deine Lebensgeschichte mit Hufrehe bei Pferden zu tun?

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fusselchen70  11.04.2018, 11:16

Dann müssten ja die traditionell benuzten Differenzierungen "Futterrehe, Belastungsrehe und Geburtsrehe" eigentlich falsch sein. Oder machen da irgendwelche Unterscheidungen doch Sinn?

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friesennarr  11.04.2018, 11:35
@fusselchen70

Geburtsrehe und Futterrehe fallen unter Vergiftung. Eine Belastungsrehe gibt es im Sinne von "Belastung" nicht, es gibt nur die Stoffwechselstörung, die zumeist bei fetten Pferden entsteht.

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vmnth  11.04.2018, 14:22

Auch wenn man meint zu wissen, wie Hufrehe entsteht bzw. was die Ursachen dafür sind - weiß man noch lange nicht, warum manche Pferde Hufrehe bekommen und wiederum andere Pferde, unter vermeintlich gleichen Bedingungen, eben keine bekommen.

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friesennarr  11.04.2018, 15:34
@vmnth

Doch weiss man schon - es sind immer die gleichen Gründe.

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