Honda CBR 125 für kleine Frau?

5 Antworten

In dem Bereich bist du formal kleinwüchsig und da kann es tatsächlich schwierig werden, auch wenn ich im Allgemeinen eher ein Verfechter der "Halb-so-wild", "Alles-eine-Frage-der-Technik", "Das-spielt-sich-alles-nur-im-Kopf-ab"-Schule bin.

Da musst du die Dinge leider etwas gründlicher durchdenken und ausrecherchieren als andere Leute, deren Körperbau sich näher am "Normbereich" bewegt. Stichwort "Negativ-Federweg".

Einer der Gründe, aus denen etwas kürzer geratene Männer nicht selten weniger Probleme haben als Frauen - mal abgesehen von der ganzen erziehungs- und umweltbedingten Einstellungs-Sache - besteht in deren oft höherem Körpergewicht. Dadurch sackt die Maschine beim Aufsitzen direkt tiefer in die Federn.

Und das ist auch fahrdynamisch gut so, denn wenn man mit Tempo über ein "Schlagloch" fährt (jetzt mal nur zur Veranschaulichung, ganz egal ob man in der Praxis in so was reinbrettern würde - es geht halt um Unebenheiten, die tiefer liegen als die "restliche" Fahrbahn) dann müssen die Federelemente noch ausfedern können. Sonst geht der Bodenkontakt der Reifen flöten, und sei es nur für einen Moment. Und in diesem Moment ist das Motorrad quasi "außer Kontrolle."

Diese Phasen während der Fahrt zeitlich so kurz wie möglich zu halten und die Reifen so oft wie möglich im Kontakt mit der Oberfläche zu halten, zählt zu den wichtigsten Zielen, die mit dem gefederten Fahrwerk überhaupt erreicht werden sollen. Der Betrag, um den die Federelemente ausfedern können, heißt Negativ-Federweg. Näheres zum Beispiel hier: http://www.motorradonline.de/fahrwerk/so-gehts-federbasis-selbst-einstellen/368309

Nun ist aber die Federkraft (technisch "Federrate") halt ab Werk auf Fahrer innerhalb eines bestimmten Gewichtsbereichs ausgelegt.

Und durch die oft zumindest am Hinterrad vorhandene Einrichtung zum Einstellen der Federvorspannung ändert man entgegen des weithin verbreiteten Aberglaubens leider gar nichts an dieser Federrate. Man quetscht die Feder nur schon mal "vorab" etwas stärker zusammen. Man bekommt dadurch bei einer höheren Zuladung wieder etwas mehr Negativ-Federweg. Aber es braucht nach wie vorab der Stelle wieder die gleiche zusätzliche Kraft, um die Feder um den nächsten Zentimeter zusammen zu drücken (Progression der Einfachheit halber jetzt mal außen vor gelassen).

Du wirst nun feststellen, dass 1) die meisten Motorräder ab Werk zu hart für dein Gewicht gefedert sind und 2) dass du den Negativ-Federweg bei kaum einem serienmäßigen Motorrad passend für dich einstellen kannst.

Nun ist es sehr gängiges und vergleichsweise einfaches Tuning, die Gabelfedern vorn gegen welche mit der passenden Federrate zu tauschen. Die meisten Japaner brauchten früher zumindest in der Regel etwas härtere Federn für uns Mitteleuropäer, weil die halt ab Werk auf körperlich kleine Japaner ausgelegt waren. Da gibt es eine ganze Industrie, die entsprechende Zubehör-Federn vertreibt und der Austausch ist bei den meisten Telegabeln mehr oder minder schnell und einfach gemacht.

Aber an der Hinterradfederung wird es schwieriger und teurer, weil die meisten dort verwendeten Stoßdämpfer leider nicht so einfach zerlegbar sind.

Und selbst dort, wo das geht, wäre das nur die halbe Miete, weil die Dämpfung auch einigermaßen zur Federrate passen muss. Will heißen wenn man einfach nur eine schwächere Feder auf das Federbein schraubt, dämpft dessen Stoßdämpfer dann dafür zu stark.

Will heißen was Du letztlich leider brauchst, ist ein komplett und mit Verstand(!) auf dich angepasstes Fahrwerk. Da gibt es einiges zu beachten, nicht zuletzt das Achslastverhältnis, sonst kann man sich die Fahreigenschaften versauen.

Auch Abpolstern ist mit Vorsicht zu genießen. Viele Leute machen das einfach, weil sie unbedingt im Stand maximalen Bodenkontakt wollen, aber man verändert damit die ganze Sitzposition. In dem "magischen Dreieck" aus Sitz, Fußrasten und Lenker machen wenige Zentimeter oft einen drastischen Unterschied aus und es muss ja vor allem auch beim Fahren "passen".

Langer Rede kurzer Hose:

Du wirst härter um ein gutes Motorrad-Fahrerlebnis kämpfen müssen als größere Leute und mehr Geld dafür ausgeben müssen und womöglich mehr oder andere Kompromisse in Kauf nehmen müssen.

Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Gerade vor dem Hintergrund frag ich mich allerdings, wieso du es bei einer 125er belassen willst, den nach der Fragestellung müsstest du doch locker alt genug für den A2-Führerschein sein.

Hallo,

mit 22 solltest du auf jeden Fall den A2 machen, nicht den A1.

Die kosten beide ungefähr das gleiche und wenn du willst, dann kannst du auch damit eine 125er fahren.

Und nun zum eigentlichen Problem. Wichtiger als die Körpergröße ist die allerdings die Schrittlänge.

Mit 1,48 m und der dann wahrscheinlichen Schrittlänge wird es leider wirklich sehr schwer ein passendes Motorrad zu finden. Vielleicht sogar schon eine Fahrschule, die ein geeignetes Motorrad hat.

Daher würde ich das ganze so beginnen. Klappere einfach die Fahrschulen in eurer Region ab und erkundige dich, ob sie ein für dich geeignetes Motorrad haben. Wenn ja, dann lernst du dieses in der Ausbildung kennen und kaufst dir das gleiche Modell.

Wahrscheinlich wird das Ganze auf einen Chopper / Cruiser hinauslaufen. Alles andere wird wahrscheinlich leider zu hoch sein.

Aber selbst damit bist zu zügiger und unterwegs als mit jeder 125er. Und vor allem viel bequemer als mit einem Supersportler-Imitat wie der CBR 125.

http://www.motorradonline.de/kawasaki-en-500/5068

http://www.motorradonline.de/yamaha-xv-535-virago/5337

Viele Grüße

Michael

Hallo Schneesturm2000,

Also mit Tieferlegen der Sitzbank könnte es klappen :)

Du musst nur aufpassen, dass du die Maschine nicht kippen lässt.

Ansonsten empfehle ich dir mal in ein Motorrad Laden zu gehen, wo es die CBR gibt dann kannst du dich ja mal drauf setzen und einfach mal schauen ob es passt.

Hoffe ich konnte weiterhelfen :)

Jagd111

Geh einfach zu einem Honda Vertreter zum Probesitzen.

Viele kleine Frauen fahren Motorrad und du wächst sicher noch.