Hört Gott nach biblischer Lehre die Gebete der Sünder ganz pauschal nicht? Wie sieht es mit Gebeten von Sündern FÜR andere aus?

8 Antworten

Zuerst einmal die Vorbemerkung, dass es keine Gebete von Nicht-Sündern gibt. Jeder Christ ist bis zu seinem Lebensende ein Sünder - sündlos ist keiner. Du hast nach Bibelstellen gefragt:

Darum sage ich euch: Alles, was ihr betet und bittet, glaubt nur, dass ihr's empfangt, so wird's euch zuteilwerden. Markus 11,24

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Matthäus 6,7

Und wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben. 1. Johannes 5,15

Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und aufgepeitscht wird. Jakobus 1,6

Zwei verschiedene Antworten zu deiner Frage.

Nicht hören wird Gott ein Gebet, wenn es nicht mit Kopf und Herz gesprochen wird. Das heisst, wenn eine Person nicht eigentlich an Gott glaubt / bzw. es einfach eine Variante mehr ist. Im Sinne von "Ich glaube in erster Linie an meine Fähigkeiten, aber ein Gebet dazu kann ja vielleicht nicht schaden."

Sünder, so wie Du sie Dir vorstellst, die hört Gott sehr wohl. Es sind die Gebete, die Gott wahrscheinlich am liebsten hört. Gebete, die dann gesprochen werden, wenn ein Sünder keinen Ausweg mehr aus seinem verpfuschten Leben sieht. Ein eigentlicher Hilferuf. Im Sinne von: "Wenn es Dich wirklich gibt, dann kannst nur Du mir helfen!"

Da habe ich schon eine ganze Menge von Biografien gelesen, in denen von solchen Situationen die Rede ist.

Gott erhört nur die Gebete von gerechten Menschen. Damit Gott unsere Gebete erhört, müssen wir uns anstrengen, gemäß seinen Geboten zu leben. (Sprüche 15:29; 28:9) Wir müssen uns bemühen, in Übereinstimmung mit unseren Gebeten zu leben. Dadurch beweisen wir, daß wir, daß wir Glauben haben und daß es uns mit dem Gesagten ernst ist. Nur dann wird Jehova unsere Gebete erhören (Hebräer 11:6).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
heikemargret  22.04.2022, 06:35

Gott erhört auch Gebete von ungerechten und unglücklichen Menschen, wenn sie sich verzweifelt und demütig an ihn wenden. Es zählt die Reue, nicht die Tat.

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Du hast es doch schon beantwortet. Sünder, die heuchlerisch zu Gott beten, werden bestimmt nicht erhört. Doch wenn jemand echte Reue zeigt und sein Leben nach Gottes Willen ändern will, wird er / sie auch erhört.

Lukas 18:9 Er wandte sich aber auch an einige, die sich auf ihre eigene Gerechtigkeit verließen und in deren Augen andere nichts wert waren, und brachte folgenden Vergleich: 10 „Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten – der eine war ein Pharisäer und der andere ein Steuereinnehmer. 11 Der Pharisäer stand da und betete bei sich: ‚O Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie alle anderen bin – Erpresser, Ungerechte, Ehebrecher – und schon gar nicht wie dieser Steuereinnehmer. (Lukas 18:12) 12 Ich faste zwei Mal in der Woche und gebe ein Zehntel von allem, was ich erwerbe.‘ 13 Der Steuereinnehmer dagegen, der in einiger Entfernung stand, traute sich nicht einmal, zum Himmel zu schauen, sondern schlug sich immer wieder an die Brust und sagte: ‚O Gott, hab mit mir, einem Sünder, Erbarmen.‘ 14 Ich sage euch: Als dieser Mann wieder nach Hause ging, hatte er sich als gerechter erwiesen als der Pharisäer. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt, aber wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht.“

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Wusstest Du, dass wir Menschen ALLE Sünder sind (Römer 5:12)? Gott erhört also Gebete von Sündern:

„„Kommt nun und lasst uns die Sache zwischen uns klären“, sagt Jehova. „Wenn eure Sünden auch scharlachrot sind, werden sie so weiß werden wie Schnee. Wenn sie auch rot sind wie Karmesinstoff, werden sie so weiß werden wie Wolle.“ (Jesaja 1:18)

Es geht um Aufrichtigkeit der Gebete.

Der Kontext ist das Gespräch von dem Bettler, der von Jesus geheilt wurde und den Pharisäern.

Im Walvoord-Bibelkommentar steht zu Johannes 9,30-33:

"Da sie zugaben, nichts über Jesu Herkunft zu wissen, belehrte der Bettler sie weiter. Für den Leser, der ja weiß, woher Jesus kam (Joh 1,14.18), tritt die Ironie in den folgenden Versen deutlich zutage. Der Mann sagte, das Wunder, das Jesus vollbracht habe, sei bemerkenswert und einzigartig gewesen: Von Anbeginn der Welt an hat man nicht gehört, dass jemand einem Blindgeborenen die Augen aufgetan habe. Er argumentierte, dass Gott nicht die Sünder erhört, sondern den, der gottesfürchtig ist (vgl. Elia; Jak 5,16-18). Dieser (Jesus), so sagte er, müsse von Gott sein, denn sonst hätte er nichts tun können."