Hitler - kein Arier?
Hey,
Hitler sprach ja immer von einer arischen Rasse, die er im Deutschen Reich "durchsetzen wollte".
Allerdings war er selbst kein Arier bzw. entsprach nicht den Merkmalen eines Ariers.
Wieso wollte er es dann alles, wenn er nicht Arier war?
Danke.
5 Antworten
I. Ich bin mir sicher, Hitler sah sich selbst als Arier. Immerhin hatte er blaue Augen.
II. Kleine, interessante Episode am Rande: Kurz vor seinem Selbstmord hat Hitler im Führerbunker Eva Braun geheiratet. Dazu wurde extra ein Standesbeamte herbeigeschafft. Damals war es gesetzlich vorgeschrieben, dass man zur Hochzeit einen Arier-Nachweis mitbrachte. Also eine Art Stammbaum.
Der Standesbeamte musste an einer bestimmten Stelle diesen Nachweis einfordern. Er wusste aber nicht, wie er das in dieser Situation machen sollte und wurde ziemlich nervös. Schließlich sagte er wohl: "Äh.. an dieser Stelle muss ich fragen: Sind Sie arisch?" - Entsetztes Schweigen!
Die Episode findet sich auch im gut recherchierten Film "Der Untergang".
Dort beugt sich dann Goebbels zu dem Standesbeamten hinunter und sagt: "Das ist der Führer." Und damit ist das Thema vom Tisch.
Ja. Auch wenn ich ein Buch von Trevor-Roper von 1948 nicht eben eine gute Quelle nennen würde, halte ich es für durchaus plausibel, dass das "dramatische Schweigen" nur eine filmische Erfindung ist.
Es bleibt dennoch eine leicht absurde Episode, dass ein Standesbeamte Hitler fragen muss: "Sind Sie arisch?" Und man kann sich durchaus vorstellen, dass das für den Mann unangenehm war.
Lieber Elias,
Hitler war, was RASSE, betrifft, auf dem Arier-Trip.
Der Rasse-Begriff ist längst nicht mehr en vogue, und auch damals hatte das vor allem politische Gründe.
Es ging um Abstammung. Um "Reinheit des Blutes". Ein Witz, wenn man berücksichtigt, dass spätestens seit der großen Völkerwanderung in der Spätantike alles vermischt wurde, was auf dem Erdboden herumwanderte.
Achtung: Juden ... sind keine Rasse. Sie sind Angehörige einer Religionsgemeinschaft. Auch in Hitlers Zeit war das schon so. Katholiken sind ja auch keine "Rasse".
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Naja, bei Juden war es eigentlich so dass die Nachkommen nur Juden waren wenn zumindest die Mutter eine Jüdin war. Juden hatten sich in all der Zeit auch nicht sonderlich mit anderen Bevölkerungsgruppen vermischt. Das lag daran dass sie sich gesellschaftlich immer etwas abgekapselt haben. Es gab da eben ihre Gruppe und dann noch "die anderen".
Diese Abkapselung sorgte dafür dass die anderen Leute wenig mit ihnen zu tun hatten und dass man auch oft nicht viel über sie wusste. Dadurch konnte man dann auch politisch Märchen verbreiten welche die Leute auch einfach geglaubt haben.
Heutzutage ist das noch ganz genau so. Wenn du da eine Familie hast oder irgend eine Bevölkerungsgruppe die sich irgend wie absondert, dann gibt es die selben Mechanismen wie damals bei den Juden.
Nach über 2000 Jahren hat sich trotz dieser Abgrenzung etwas getan und es gab Vermischungen in dem Land in dem sie aktuell waren.
Es gab auch Untersuchungen in Israel wie weit man Juden miteinander genetisch verbinden kann. Durch die Sache mit der Mutter wurde eben doch eine gewisse Menge an Erbgut immer weiter verteilt. Ob man das jetzt Rasse nennen könnte weiß ich nicht. Vielleicht sind die Leute nur stolz darauf dass sie etwas gemeinsam haben, irgend einen gemeinsamen Ursprung und nicht nur eine zusammen gewürfelte Menge an Menschen sind.
Jeder will ja zu irgend einer größeren Gruppe gehören und auch eine Geschichte haben.
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Was Hitler anbetrifft:
Der Typ hat doch mit seinen anderen Leuten irgend welche komischen Rituale abgehalten und war der Meinung dass irgend eine mystische Kraft auf ihn übergeht. Außerdem hat er auch sehr viele Drogen genommen, er hat glaube ich 83 verschiedene Drogen ausprobiert und bei ein paar davon ist er dann geblieben.
Wenn er nicht schon zu Beginn einen Schlag weg hatte, dann seitdem er mit den Drogen angefangen hatte. Typische Anzeichen waren ja die Paranoia, Irrationalität, Wahn ... das hatte er alles gezeigt. Nur waren die Leute in seiner Umgebung darauf bedacht ihren Job nicht zu verlieren als ihn in eine Anstalt einzuweisen.
Am Ende des Krieges wurden dann offenbar Pflegepersonal benötigt und man ging dazu über die psychisch kranken per Euthanasie umzubringen, um mehr Personal für die verletzten Soldaten zu haben. Wahrscheinlich wäre Hitler dabei dann auch umgekommen wenn man ihn vorher eingewiesen hätte.
Die beste der „deutschen Rassen“ war für Hitler die „nordische Rasse“ (blond, blauäugig, hochgewachsen, schmalgesichtig, langschädlig usw.), die neben der „fälischen Rasse“ als germanischer Herkunft galt. Er selbst sah nur teilweise so aus: Er war brünett, blauäugig, nicht klein, aber auch nicht groß für seine Zeit ... Anhand der Rassenkunde, die damals in Biologie gelehrt wurde, könnte man ihn als nordisch-dinarisch-ostisch klassifizieren (alles „deutsche Rassen“, d. h., „Rassen“, die im deutschen Volk, wozu Juden sowie Sinti und Roma nicht gezählt wurden, vorzufinden waren).
In der NS-Rechtssprache wurden „Arier“ als „Angehörige deutschen oder artverwandten Blutes“ bezeichnet. Reichsbürger konnte nur sein oder werden, wer dem deutschen oder einem „artverwandten“ (europäischen) Volk entstammte (Reichsbürgergesetz, § 2).
Keine Spur, als Kaukasier würde er höchstens durchgehen.
Das Gebaren der Nazis trieb seltsame Blüten, ausgerechnet im Himalaja suchten sie nach den Ursprung der Arier, nicht nach dem Yeti dort.
Ist fast so, als hätten die Regeln nur für andere gegolten, aber nicht für ihn. Typisches Bully-Verhalten.
Dass sie schwiegen, ist eine filmische Erfindung.
Hugh Redwald Trevor-Roper: Hitlers letzte Tage. Amstutz, Herdeg & Co., Zürich 1948, S. 162. Rechtschreibung modernisiert.