Hilfe?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe den Anfang mal überflogen - da könnte man einiges zu sagen. Am besten kopierst du deine Lösung hier direkt rein - du hast sie ja sowieso im PC. Dann kann man sich zu einzelnen Sachen besser äußern.

Beispiel: Der Anfang des zweiten Absatzes ist viel zu kompliziert formuliert. Man hat den Eindruck, dass du einen besonders schlau wirkenden Text abgeben möchtest. Das ist bei einer Sachtextanalyse aber gar nicht nötig, das ist kein Essay.

Ähnliches gilt für den Anfang - den musst du bei einem Analysetext nicht interessant gestalten, sondern kannst einfach die Textdaten und das Thema nennen.

usw

Liasaka 
Fragesteller
 26.02.2023, 20:05

Einleitung

Die Mentalität eines Menschen ist durchaus von „Killerspielen“ zu beeinflussen, welche zum Anstoßen von Gewalttaten führen können. Aber ist das unbedingt immer der Fall? Damit befasst sich der Autor Thomas Hartmann in seinem argumentierenden Sachtextauszug ,,Machen ,,Killerspiele“ zu Amokläufern?“ , welcher 2007 erschien. Der Text handelt von der Komplexität der Ursachen für einen Amoklauf. Der Autor möchte über kriminelle Taten und deren Ursachen, welche sich nicht nur auf „Killerspiele“ beziehen, aufklären. Damit möchte er Kriminalfallinteressierte erreichen. Der Sachtext wirkt informierend und argumentierend. Im folgenden wird der Ausschnitt aus Thomas Hartmanns Buch bezüglich Inhalt, Aufbau, Sprache und Layout analysiert.

Thomas Hartmann begegnet in seinem Text dem Problem, unstimmige Ursachen des Amoklaufs speziell für diejenigen verdeutlichen zu müssen, die aufgrund ihren Nützlichkeitsdenkens genau dafür kein Verständnis haben. Nun lässt sich der Text auf wenige Kernaussagen reduzieren: Zunächst stellt der Autor fest, dass „Killerspiele“ nicht in allen Fällen einen Amokläufer als Ergebnis hervorbringen. Er vertritt die Meinung, dass so eine Tatsache viele Ursachen, die zusammenkommen müssen, hätte (vgl. Z. ). Man darf vor allem „nicht nur unpassende Vorbilder, nicht nur soziale Ungerechtigkeit und auch nicht nur eine psychische Störung“ (Z. 30-31) allein als Ursache betrachten, denn die Wechselbeziehung sei viel komplexer und differenzierter (vgl. Z. 58). Man solle sich selbst aus Entsetzen oder Vorurteilen und Bequemlichkeiten keine Vorstellung bilden (vgl. Z. 59-60). 

In der Überschrift bildet der Autor sein Thema als Frage, damit die Leser im Voraus das ganze in Betracht ziehen. So regt Thomas Hartmann zum Nachdenken. Der einleitende Vorspann knüpft an groben Fakten wie der Fall von Erfurt 2002 an. Die folgenden neuen Abschnitte vermitteln dem Leser Informationen speziell darüber, dass man auch ohne den Konsum solcher ,,Killerspiele“ die Tat begehen kann. Gewalt am Bildschirm könne bereits bei extrem gewaltbereiten Personen einen Einfluss vor allem auf den inszenierten Ablauf von Gewalttaten und Amokläufern haben (vgl. Z. 51-55). Somit ist dem Leser eine neue Sichtweise eröffnet. Für einen besseren Verständnis verwendet er einen Beispiel: Ein 42-jähriger Kriegsveteran, der 1964 Amoklauf in einer Kölner Volksschule begeht, da „die Behörden ihn nicht als Kriegsversehrten anerkennen wollten“ (Z. 28). Durch die Inversion „Erklären kann man damit freilich überhaupt nichts“ (Z. 28f) stellt er deutlich, dass dieses Geschehen kein Bezug zu den ,,Killerspielen“ hat. Die Inversion regt das Denken an, des Weiteren betont der Autor das Wort „Erklären“, da diese von hoher Relevanz ist in dem Kontext. 

Hinsichtlich der Wortwahl gestaltet Thomas Hartmann in seinem Buchauszug im Wesentlichen auf einer Standardsprache, die man alltäglich verwendet, denn das Thema sollte gut zu verstehen sein. Anhand der Schlüsselwörter wie „School Shooter“ (Z. 4), „Flammenwerfer“ (Z. 8), „Gewaltvideo“ (Z. 18) und „Horror Videos“ (Z. 42) wird Gewalt wörtlich aufgegriffen mit der Funktion, eine direkte Verbindung und einen hohen Vorstellungsvermögen beim Leser zu bewirken. Mit dem Zitat von Rainer Fromm „Wir haben es mit einem Bündel aus politischen Extremismus, sozialer Unzufriedenheit und Gewalt-Spielgewohnheiten zu tun.“ (Z. 62f) hebt er das Problem nochmal hervor. 

In den Sätzen sind oft Parenthesen aufzufinden z.B. „-Computerspiel oder Gewalt Video-“ (Z. 18) oder „-wie Millionen anderer, aber harmloser Spieler auch-“ (Z. 46). Die eingeschobenen Wortgruppen sind dadurch mehr betont. Unverständlich ist die vom Autor aufgegriffene Tatsache mit den Waffengesetzen in den USA, welche wenig was mit seinen Beispielen aus Deutschland zu tun hat. 

Die Überschrift ist durch den Fettdruck deutlich vom Text abgesetzt, wodurch der Leser das Thema sofort erfassen kann. Die Absätze des Textes greifen beim Neuanfang des nächsten Absatzes einen anderen Inhalt auf. Das erleichtert dem Leser den Verständnis. 

Die im Text dargestellte Problematik zeigt, dass Amokläufer nicht unbedingt durch ,,Killerspielen“ zu ihren Taten angeregt werden, sondern im Prinzip vorher schon eine gewaltbereite Personen sind. Persönlich stimme ich der Position des Autors zu, da es genug Fälle gibt, die sich nicht auf Gewalt am Bildschirm beziehen. 

0
gutifragerno  26.02.2023, 20:12
@Liasaka

insgesamt scheint dein Text ganz gute Ansätze zu haben, allerdings könntest du ihn genauer gliedern, so dass man immer weiß, wozu du dich gerade äußerst. Außerdem solltest du an der Vereinfachung und Klarheit deiner Sprache arbeiten:

Schau dir mal diesen Satz an:
“ Thomas Hartmann begegnet in seinem Text dem Problem, unstimmige Ursachen des Amoklaufs speziell für diejenigen verdeutlichen zu müssen, die aufgrund ihren Nützlichkeitsdenkens genau dafür kein Verständnis haben.“

es geht doch darum, in der Beschreibung eines Textes, keine unnötigen, neuen Probleme zu schaffen: was sind unstimmige Ursachen? Was sind Leute, die aufgrund ihres Nützlichkeitsdenkens genau dafür kein Verständnis haben?

wieso begegnet der Autor einem Problem? Und was heißt das?

0
Liasaka 
Fragesteller
 26.02.2023, 20:08

Guten Abend! Vielen vielen Dank für Ihre Antwort! Ich hab das ganze jetzt reingestellt, falls es das war, was Sie meinten.

Nagut das mit dem kreativen Einstieg will mein Lehrer so. :/

0
gutifragerno  26.02.2023, 20:27
@Liasaka

Schön, dass du dir so viel Mühe gibst: Ich habe deine Lösung jetzt mal überflogen: Den Kern hast du offensichtlich richtig erkannt. Vieles, was du schreibst, interessiert wahrscheinlich nur deinen Deutschlehrer ;-) Aber das muss dann wohl so sein.

Am meisten ist mir aufgefallen, dass du nicht genügend deutlich machst, wie du deine Lösung aufgebaut hast.

Hilfreicher wäre:

Deutlich zu machen, wo das Thema genannt wird,

wo die zentralen Aussagen

wen und was der Text erreichen will

und wie er das macht

und was du insgesamt dazu meinst.

Ich wundere mich immer, dass Lehrer euch darauf nicht aufmerksam machen - weil dann die Texte viel leichter zu lesen sind.

Für dich hätte das den Vorteil, dass du auch selbst einen viel besseren Überblick über deinen Text hast.

0
Liasaka 
Fragesteller
 26.02.2023, 20:41
@gutifragerno

Wie meinen Sie -genügend deutlich- ? :/

meinen Sie ich sollte nach jeder Qurllenangabe aus dem Text nach diesen Prinzipien gehen?

0
Liasaka 
Fragesteller
 26.02.2023, 20:57
@gutifragerno

Überarbeitete Sachtextanalyse :) 

(Sie können ruhig auch auf Grammatik schauen ;) Immerhin gibts darauf auch Punkte ^^ )

Die Mentalität eines Menschens ist durchaus von „Killerspielen“ zu beeinflussen, welche zum Anstoßen von Gewalttaten führen können. Aber ist das unbedingt immer der Fall? Damit befasst sich der Autor Thomas Hartmann in seinem argumentierenden Sachtextauszug ,,Machen ,,Killerspiele“ zu Amokläufern?“ , welcher 2007 erschien. Der Text handelt von der Komplexität der Ursachen für einen Amoklauf. Der Autor möchte über kriminelle Taten und deren Ursachen, welche sich nicht nur auf „Killerspiele“ beziehen, aufklären. Damit möchte er Kriminalfallinteressierte erreichen. Der Sachtext wirkt informierend und argumentierend. Im folgenden wird der Ausschnitt aus Thomas Hartmanns Buch bezüglich Inhalt, Aufbau, Sprache und Layout analysiert.

Der Text lässt sich auf wenige Kernaussagen reduzieren: Im Allgemeinen stellt der Autor fest, dass „Killerspiele“ nicht in allen Fällen einen Amokläufer als Ergebnis hervorbringen. Man darf vor allem „nicht nur unpassende Vorbilder, nicht nur soziale Ungerechtigkeit und auch nicht nur eine psychische Störung“ (Z. 30-31) allein als Ursache betrachten, denn die Wechselbeziehung sei viel komplexer und differenzierter (vgl. Z. 58). Man solle sich selbst aus Entsetzen oder Vorurteilen und Bequemlichkeiten keine Vorstellung bilden (vgl. Z. 59-60). Diese Aussage geht speziell an Personengruppen, die urteilen ohne tiefgründig darüber zu wissen.

In der Überschrift bildet der Autor sein Thema als Frage, damit die Leser im Voraus das ganze in Betracht ziehen. So regt Thomas Hartmann zum Nachdenken an. Der einleitende Vorspann knüpft an groben Fakten wie der Fall von Erfurt 2002 an. Die folgenden neuen Abschnitte vermitteln dem Leser Informationen darüber, dass man auch ohne den Konsum solcher ,,Killerspiele“ die Tat begehen kann. Gewalt am Bildschirm könne bereits bei extrem gewaltbereiten Personen einen Einfluss vor allem auf den inszenierten Ablauf von Gewalttaten und Amokläufern haben (vgl. Z. 51-55). Somit erklärt der Autor eine Perspektive, die dem Leser eine neue Sichtweise eröffnen soll. Für einen besseren Verständnis verwendet er einen Beispiel: Ein 42-jähriger Kriegsveteran, der 1964 einen Amoklauf in einer Kölner Volksschule begeht, da „die Behörden ihn nicht als Kriegsversehrten anerkennen wollten“ (Z. 28). Durch die Inversion „Erklären kann man damit freilich überhaupt nichts“ (Z. 28f) stellt er deutlich, dass dieses Geschehen kein Bezug zu den ,,Killerspielen“ hat. Die Inversion regt das Denken an, des Weiteren betont der Autor das Wort „Erklären“, da diese von hoher Relevanz ist in dem Kontext. 

Hinsichtlich der Wortwahl gestaltet Thomas Hartmann in seinem Buchauszug im Wesentlichen in einer Standardsprache, die man alltäglich verwendet, denn das Thema sollte gut zu verstehen sein. Anhand der Schlüsselwörter wie „School Shooter“ (Z. 4), „Flammenwerfer“ (Z. 8), „Gewaltvideo“ (Z. 18) und „Horror Videos“ (Z. 42) wird Gewalt wörtlich aufgegriffen mit der Funktion, eine direkte Verbindung und einen hohen Vorstellungsvermögen beim Leser zu bewirken. Mit dem Zitat von Rainer Fromm „Wir haben es mit einem Bündel aus politischen Extremismus, sozialer Unzufriedenheit und Gewalt-Spielgewohnheiten zu tun.“ (Z. 62f) bekräftigt der Autor die von ihm schon erwähnte Komplexität des Themas.

In den Sätzen sind oft Parenthesen aufzufinden z.B. „-Computerspiel oder Gewalt Video-“ (Z. 18) oder „-wie Millionen anderer, aber harmloser Spieler auch-“ (Z. 46). Die eingeschobenen Wortgruppen sind dadurch mehr betont. Unverständlich ist die vom Autor aufgegriffene Tatsache mit den Waffengesetzen in den USA, welche wenig was mit seinen Beispielen aus Deutschland zu tun hat. 

Die Überschrift ist durch den Fettdruck deutlich vom Text abgesetzt, wodurch der Leser das Thema sofort erfassen kann. Die Absätze des Textes greifen beim Neuanfang des nächsten Absatzes einen anderen Inhalt auf. Das erleichtert dem Leser den Verständnis. 

Die im Text dargestellte Thematik zeigt, dass Amokläufer nicht unbedingt durch ,,Killerspielen“ zu ihren Taten angeregt werden, sondern im Prinzip vorher schon gewaltbereite Personen sind. Persönlich stimme ich der Position des Autors zu, da es genug Fälle gibt, die sich nicht auf Gewalt am Bildschirm beziehen. 

0