Heizungsgesetz - Geschätze CO2 Einsparung?

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Das läßt sich nicht pauschal sagen, weil nicht erfasst wurde, welche durchschnittliche Wärmedämmung alle Häuser haben, und in welchem Umfang die bisherigen Heizungen durch Wärmepumpe ersetzt werden sollen.

Wenn man davon ausgeht, dass 50% der jetzigen Heizungen mit Gas betrieben werden, und all diese Heizungen durch eine Wärmepumpe ersetzt werden, und wenn man davon ausgeht, dass der zusätzliche Strom, der zum Betreiben der Wärmepumpen benötigt ist, aus Kohlekraftwerken stammt, sehen die Emis­sionen in g CO2/kWhPE so aus:

Ergasheizung: 200,8

Wärmepumpe: 398,7

Quelle: https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2-spez/index.php

Danach gibt also keine CO²-Einsparung, sondern nahezu eine Verdoppelung des CO²-Ausstosses. Allerdings muss man auch den Wirkungsgrad der Heizungen berücksichtigen:

Bei einer Gasheizung mit Brennwertkessel liegt er bei ca. 100%

Bei einer Wärmepumpe bei 300 - 500%

Quelle: https://www.thermondo.de/info/rat/vergleich/wirkungsgrad-der-heizung/

Allerdings muß bei dem Wirkungsgrad der Wärmepumpe berücksichttigt werden, dass er nur dann so hoch ist, wenn die Vorlauftemperatur um ca. 30° gegenüber der Gasheizung gesenkt wird. In einem vom Baujahr her durchschnittlichen Haus bekommt man damit wahrscheinlich die Räume nicht mehr warm. Dann muß die Vorlauftemperatur erhöht werden, was den Wirkungsgrad der Wärmepumpe erheblich vermindert. Um wieviel, habe ich nicht herausfinden können.

Oder man muß das Haus dämmen, sofern es überhaupt möglich ist, was erhebliche Kosten verursacht.

Ich mußte mir das Alles zusammensuchen. Eigentlich sollten solche Angaben noch detaillierter auf den Seiten des Bundeswirtschatsministerium zu finden sein. Die müssen das ja Alles durchgerechnet haben, wenn sie für alle Gebäude den Einsatz einer Wärmepumpe forden.

Woher ich das weiß:Recherche

Jens Spahn hat neulich behauptet, man würde so viel einsparen, wie man beim Weiterbetrieb der Kernkraftwerke einsparen würde. Ob das stimmt, weiß ich nicht.


ronnyarmin  19.05.2023, 10:41

Beim Weiterbetrieb der Kernkraftwerke entstünde gar kein CO². Der Strom für die Wärmepumpen kommt jetzt aus Kohlekraftwerken. Wie soll da CO² eingespart werden können?

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Nofear20  19.05.2023, 10:53
@ronnyarmin

Das meinte Spahn ja. Mit dem Weiterbetrieb der Kernkraftwerk könnte die entsprechende Leistung in Gas- und Kohlekraftwerden reduziert werden und damit wäre die Einsparung auf dem Niveau der geplanten Wärmewende. Wie gesagt, ob die Rechnung so aufgeht, weiß ich nicht.

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