Heizung, Gastherme, Regulierung?
Es geht um eine Gasheizung in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Anscheinend hat jede Wohnung eine eigene Gastherme, also keine Zentralheizung. Der Mieter der Wohnung kann die Heizung wohl nicht mehr regulieren, sondern nur Stellung aus oder an. Und nein, ich bin nicht der Mieter. Ich kapiere das anliegende Schreiben des Vermieters nicht. Kann mir das jemand erklären? So, dass ich es den Mietern erklären kann? Das wäre toll!
3 Antworten
Der Raum mit dem Raumregler an der Wand ist der Führungsraum. Damit dieser als Führungsgröße dienen kann müssen die Heizkörperventile in diesem Raum immer offen (voll aufgedreht) sein. Anhand der Raumtemperatur regelt die Gastherme nun die Heizwassertemperatur entsprechend dem Bedarf des Führungsraums.
Wenn die Heizkörper im Führungsraum zugedreht werden oder der Raumthermostat zu niedrig eingestellt ist, kann die Therme nicht mehr ordentlich regeln und geht ggf. garnicht in Betrieb.
Wenn der Referenzraum seine Solltemperatur erreicht hat regelt die Therme runter bzw. geht aus. Es wird bei diesem Prinzip davon ausgegangen, dass wenn in Nebenräumen geheizt werden muss, im Referenzraum auch geheizt wird.
(Voraussetzung hierfür ist natürlich eine ordentliche Auslegung der Heizkörper).
Wenn jetzt also die Heizkörperventile auf 5 Stehen und der Raumregler auf 20°C, regelt die Therme ihre Leistung runter bis diese aus geht.
Wenn der Mieter den Zusammenhang nicht versteht, dann bemühe ein anderes Bild:
Er steht gleichzeitig auf dem Gaspedal und der Bremse.
Mit dem Raumthermostat sagt er der Therme, sie solle Gas geben (25°C). Das versucht die Therme dann auch.
Dem Heizkörper wird aber gleichzeitig gesagt, er solle nicht über 23°C heizen (Stellung 3). Das macht das Heizkörperventil dann auch.
Der stärkere gewinnt.
Und das ist das Heizkörperventil.
Zwei Regler arbeiten gegeneinander. Das ist nicht gut, bzw. funktioniert so nicht.
Abhilfe: Der Regler am Heizkörper wird entfernt. Oder dauerhaft in Stellung 5 gebracht.
So geschehen. Nun sollte es funktionieren.
Gas und Bremse gleichzeitig ist nicht gut.
Alle anderen Räume werden normal weiter mit den dortigen Thermostatventilen geregelt.
Also im Wohnzimmer immer auf 5, und alles ist gut? Dann kann der Raumregler zB auch auf 20 Grad eingestellt werden? Oft meinetwegen auf 27 Grad? Und entsprechend wird dann auch geheizt?
Genau so ist es.
Der Raumregler kann dann wie gewünscht eingestellt werden. Ob aber eine Temperatur von 27°C erreicht wird, sei dahingestellt.
"Kann, muss aber nicht." wie Hans-Dieter Hüsch schon an anderer Stelle bemerkte.
Was hier unverständlich sein soll, ist unverständlich.
Wenn man eine GEH (Gasetagenheizung) betreibt mit Raumthermostat, darf man in dem Raum, in dem der Thermostat montiert ist, gerade *nicht* die HK manipulieren. Die müssen offen sein, sonst funktioniert die Reglertechnik nicht. Genauso steht es doch in dem Schreiben?
Man darf in diesem Szenario nicht wie in einer Anlage mit Zentralheizung denken, bei der immer heißes Wasser im Heizkreislauf zirkuliert.
Es soll tatsächlich Menschen geben, die keine Fachkenntnisse haben bzw sich mit so etwas noch nie beschäftigt haben. Das verstehen Fachleute nicht.
Was ist die HK?
Wenn das Wohnzimmer also der Führungsraum ist, dann müssen die Heizkörperventile im Wohnzimmer also stets auf 5 (voll aufgedreht) sein? Ist das der Fehler, dass die Mieter immer nur Stellung 3 hatten, statt 5? Der Raumregler kann dann zB auf 20 Grad stehen und die Therme orientiert sich daran?
Wie ist es dann mit den anderen Räumen? Lassen die sich dann ganz normal wie bei einer Zentralheizung heizen? Also Heizkörperventil je nach Wärmebedarf regulieren?