Heimweh als Au pair - was tun?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

Ich bin auch gerade Au Pair, nur in den USA und schon seit 4 Monaten.

Ich hatte ganz am Anfang eine Heimwehphase. Anfangs hatte ich sehr viel Kontakt zu meinen deutschen Freunden und hab die dann natürlich vermisst. Ich schreibe jetzt immer noch ab und zu, aber dieses täglich auf eine Antwort warten wird auf Dauer zu stressig. Stattdessen versuche ich hier neue Leute kennen zu lernen und was mit ihnen zu unternehmen. Bei mir ist das Heimweh mit der Zeit weg gegangen.

Es gibt auch so viele kulturell Unterschiede, die einem im Ausland das Leben schwerer machen. Aber wenn man die mal überwunden hat, dann wird man echt selbstbewusster, selbstständiger und stärker. Und das neue Zuhause fühlt sich auch mehr wie ein Zuhause an.

Ich finde, die Gastfamilie kann gar nicht die eigene Familie ersetzen, schließlich sind sie deine Arbeitgeber und du hast von vorne herein ein anderes Verhältnis zu deinen Gasteltern als zu deinen richtigen Eltern. Die richtigen Eltern könnten dich nie wieder nach Hause schicken, bei den Gasteltern bleibt aber die Angst, was ist, wenn sie mich nach Hause schicken. Vielleicht liegt ja auch da dein Problem.

Jetzt kommen noch ein paar Tips von mir, aber auch Tips, die mir gegeben wurden:

  • rede mit deinen neuen Freunden darüber, dass du Heimweh hast. Über Probleme reden hilft ja immer.
  • entwickle einen Alltag. Einmal mit deinen Gastkindern. Vielleicht wird der Montag zum Büchereitag, am Dienstag geht ihr in den Park und freitags gibt es ein Playdate. (Wie der Alltag aussieht kommt ja auch auf das Alter der Kinder an). Für deine Freizeit such dir vielleicht ein Hobby wie einen Collegekurs am Abend oder ein Chor, der wöchentlich probt. Und am Wochenende unternimmst du dann irgendwas.
  • such dir einen Lieblingsort. Vielleicht ist es ein Café, ein Park, ein Geschäft oder vielleicht magst du es, mit dem Auto durch eine bestimmte Gegend zu fahren und die Natur zu beobachten. Wenn du einen Ort hast, zu dem du gerne gehst, fällt es dir leichter, dich dort zu Hause zu fühlen.
  • suche nach deinen Problemen. Vielleicht ist es ein Problem mit der Gastfamilie, vielleicht weißt du nicht wie du eine bestimmte Sache in deiner neuen Umgebung machen sollst. Und dann versuchst du das Problem zu beheben. Du willst dich ja wohl fühlen hier.

Ich würde das Jahr nicht abbrechen, denn schließlich wolltest du es ja machen. Du wolltest eine neue Kultur kennen lernen, selbstständiger und erwachsener werden und ein bisschen mehr von der Welt sehen. Nutze diese Chance und versuche das beste daraus zu machen. Ein Jahr kann dann einem auch schnell wieder sehr kurz vorkommen.

Aber ich denke auch, dass Heimweh krank machen kann. Es ist schließlich was, dass dich belastet und dich stresst. Aber anstatt alles abzubrechen, würde ich versuchen das Heimweh zu überwinden. Ich hab auch ab und zu noch Tage, wo ich am liebsten nach Hause zu meiner richtigen Familie gehen würde. Ich denke auch täglich an meine Familie und meine eigentliche Heimat. Aber mittlerweile freue ich mich eher, nach dem Jahr allen von meinem Abenteuer zu berichten.

Wurdet ihr über culture shock aufgeklärt?
Da gibt es vier Phasen:
1. Die Honeymoon-Phase (alles neu und aufregend)
2. Die Krise (Heimweh-Phase)
3. Die Erholung (Akzeptanz für die neue Situation)
4. Anpassung (in die neue Kultur integriert -> ein neues Zuhause gefunden)
Wie stark das ausgeprägt ist, ist von Person zu Person unterschiedlich.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiter helfen und du schaffst es, dein Heimweh zu überwinden und deine Zeit zu genießen.

Beschäftige dich mit den richtig lieben Freunden statt in Selbstmittleid zu versinken. Du wolltes es doch, da macht es während/hinterher keinen Sinn zu jammern. Abstand von den Eltern zu haben gehört zum erwachsen werden dazu. Ich gehe davon aus das du Ü12 bist.

BethyCarroll  29.11.2017, 18:44

Als Au Pair muss man erwachsen, also 18 sein. Schließlich passt man ja auf Kinder auf.

0