Hatten Tiere schon vor dem Sündenfall, im Paradies, Anpassungen an das Räuber-Beute Prinzip?
Laut Bibel leben vor dem Sündenfall Mensch und Tiere friedlich miteinander. Es gibt keine Sünde und keinen Tod. Was ist also der Grund dafür das Tiere heute optimal an Eigenschaften der Räuber-Beute Beziehung angepasst sind? Laut Christentum gibt es ja keine größere Evolution. Also sind die Tiere vor und nach dem Sündenfall mehr oder weniger gleich geblieben. Daraus folgt doch, dass Tiere schon im Paradies Anpassungen zum Töten bzw. Fliehen hatten. Das macht aber mit Gottes ursprünglicher Idee vom Paradies keinen Sinn. Ich bitte einfach um Meinungen, Erklärungen etc.
21 Antworten
Es spricht laut der Bibel nichts dagegen das Räuber Beute Schema der Tiere und damit den Tot von Tieren vor dem Fall anzunehmen.
Laut der Bibel, hatte der Sündenfall den Tot des Menschen als Folge. Es steht nichts darüber in Genesis, dass der Tot von Tieren durch den Sündenfall verursacht wurde.
Und ich denke auch nicht, dass der Schöpfungsbericht mit der Evolution in Konflikt steht. Er beschreibt nur, dass die Lebewesen von Gott in verschiedenen Zeitabschnitten geschaffen wurden. Man kann es auch als eine Erschaffung durch Evolution verstehen.
Das ist eine äußerst interessante Frage!
Die Bibel gibt uns die Antwort.
Ganz zu Anfang, wie du richtig sagst, ernährten sich Menschund Tier von Pflanzen. Das geht aus 1. Mose 1:29,30 hervor, wo es gemäß derLuther-Übersetzung heißt:
„und Gott sprach (zu Adam und Eva): ‚sehet da, ich habe euchgegeben allerlei Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde und allerleifruchtbare Bäume, die sich besamen, ZU EURER SPEISE.
Und allem Getier auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmelund allem Gewürm, das da lebt auf Erden, daß sie allerlei grünes Kraut essen.‘Und es geschah also.“
Offensichtlich war damals, kurz nach der Schöpfung, die pflanzliche Nahrung sehr vollwertig und gesund, bis zu einer gravierenden Änderung, die durch die Sintflut hervorgerufen wurde. Damals stürzte das Wasser„über der Feste“, das Gott gemäß 1. Mose 1:7 wohl als Wassergürtel über dem Erdreichgemacht hatte, ein. Die Fenster der Himmel wurden geöffnet, heißt es im Berichtüber die Sintflut. Man nimmt an, daß dieser Wassergürtel schädliche kosmischeStrahlung stärker abhielt, als es heute der Fall ist.
Auf jeden Fall erlaubte Gott Noah, als er die Arche verliess,ab sofort auch Fleisch zu essen. Wir lesen in 1. Mose 9:3 „Alles, was sich regt und lebt, das sei eureSpeise. Wie das grüne Kraut habe ich euch alles gegeben. Allein esset dasFleisch nicht, das noch lebt in seinem Blut“.
Wahrscheinlich änderte sich zu diesem Zeitpunkt auch dasVerhalten der Tiere untereinander. Aus Pflanzenfressern wurden Fleischfresser.Es waren nur wenige einzelne Paare in der Arche übriggeblieben. Die Gene dieserTiere änderte der Schöpfer wohl gleich nach der Sintflut so ab, daß sie einanderes Gebiß und einen anderen Verdauungsapparat bekamen. Wie rasch diese Änderungen vor sich gingen, kann man nicht sagen. Auf jeden Fall war der Schöpfer dafür verantwortlich, keine zufällige Evolution.
Nun ist allerdings das Hauptthema der Bibel, wie unserSchöpfer JHWH (Jehova, Jahwe) den Urzustand wiederherstellen und das durch dieUntreue und die Sünde des ersten Menschenpaares verlorene Paradies wieder auf der Erde errichten wird. Dazu muß er erneut die Erde reinigen, wie damals durch die Sintflut, dieses mal, wie Jesaja sagt, durch Feuer. Wer bereit ist, auf die Gebote JHWHs zu hören und seine Mitmenschen und die Umwelt schonend behandelt, darf – wie ehemals Noah mit seiner Familie – diese Weltkatastrophe überleben.
Jesaja, Kapitel 65, beschreibt das sehr schön.
Und zu deiner Frage wird in Jesaja 65:25 sehr schön ergänzt: „Wolf und Lamm sollen weiden zugleich, derLöwe wird Stroh fressen wie ein Rind und die Schlange soll Erde essen. Siewerden nicht schaden noch Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg,hat JHWH, der Herr gesprochen.“
Zusammenfassend kann man sagen: Ursprünglich war dieSchöpfung vollkommen, „sehr gut“, wie es in 1. Mose 1:31 gesagt wird. Leidererwiesen sich die Menschen als „böse von ihrer Jugend an“, sie mißbrauchten denfreien Willen, mit dem der Schöpfer sie liebevoller Weise ausgestattet hatte, unter dem Einfluß der Schlange. Daraufhin liesder Schöpfer die Sintflut über die Erde kommen, die ein riesiger Eingriff indas gesamte Ökosystem der Erde bedeutete. Mensch und Tier ernährten sich nichtmehr ausschließlich von Pflanzen, diese waren möglicher Weise nicht mehr sovollwertig wie vor der Flut. Immer noch hat JHWH zugelassen, daß dasrebellische Geistgeschöpf, das in Eden Adam und Eva verführte, auf der Erde seinUnwesen treiben kann. Allerdings nicht mehr lange, denn er hat einen Taggesetzt, wo er die bewohnte Erde richten wird, und zwar durch seinen KönigJesus Christus.
Nach diesem Eingriff wird die Schlange, Satan, der Teufel,zunächst untätig gemacht und danach gänzlich für immer vernichtet. (Offenbarung20, Verse 10 und 14)
Danach werden Mensch und Tier wieder vollkommen gesunde Pflanzennahrungzu sich nehmen. Sind das nicht gute Aussichten?
Mit dem Sündenfall des Menschen (1.Mose 3,4-5) war auch die Tierwelt in Mitleidenschaft gezogen worden (1.Mose 3,15).
In Gottes Reich, wenn Gerechtigkeit herrscht, werden die Menschen wieder mit Tieren kommunizieren können (Jes.11,4-9).
Laut Christentum gibt es ja keine größere Evolution.
Bist du dir da sicher?
Daraus folgt doch, dass Tiere schon im Paradies Anpassungen zum Töten bzw. Fliehen hatten. Das macht aber mit Gottes ursprünglicher Idee vom Paradies keinen Sinn.
Das ist sehr gut möglich, dass die Tiere das schon hatten. Warum sollte es keinen Sinn machen? Was war denn Gottes ursprüngliche Idee vom Paradies? Wie wäre es hiermit: Gott ist allwissend und er wusste schon bevor er überhaupt die Erde geschaffen hat, dass Adam & Eva von der Frucht essen würden. Das war Teil seines Plans!! Nur der Satan wusste das nicht und dachte, Gott einen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben.
Die Bibel ist voller Widersprüche. Dieses Buch sollte man nun wirklich nicht zu Rate ziehen, wenn man etwas über die Evolution wissen möchte. Als damals die Autoren diesen alten Ratgeber für menschliche Verhaltensweisen zu Pergament brachten, hatten sie von vielen Dingen keine Ahnung. Sie haben sich die Welt so zu Recht gerückt, wie sie ihrem Verständnis entsprach. Alles was sie sich nicht erklären konnten, haben sie Gott in die Schuhe geschoben. Viele Bibelgeschichten gehören in das Reich der Märchen und Sagen. Wenn aber in der heutigen Zeit ein gebildeter Mensch daher kommt und uns diese Märchen und Sagen als die absolute Wahrheit verkaufen will, dann sollten wir ihm sagen: “Bis hier her,und nicht weiter!“
Dein Hinweis auf Räuber und Beute im Paradies hat mir gefallen. Er hat mich zum Lachen gebracht. Die Frage sollte sogar einen sattelfesten Gottesmann ordentlich ins Schwitzen bringen :-)