Hatte die sowjetunion auch eine Möglichkeit den kalten krieg zu gewinnen?

8 Antworten

Die Wirtschaftsleistung der gesamten UdSSR war im Kalten Krieg sogar geringer als die der BRD und letztere war nur ein kleiner Teil der Wirtschaft der NATO-Staaten. Also wirtschaftlich eindeutig nein!!

Die UdSSR hätten aber (vielleicht) militärisch gewinnen können?

Im konventionellen Bereich gab es nämlich in Europa ein sehr deutliches Gefälle zugunsten der UdSSR (u. Warsch.Vertr.Staaten) - im militärischen Jargon, eine deutliche, offensivfähige Überlegenheit.

Ob so eine Offensive letzten Endes auch wie geplant abläuft ist eine Frage, die nicht eindeutig zu beantworten ist?

Dagegen spricht aber, daß die NATO garnicht vorhatte eine Offensive gegen sie zwingend mit konventionellen Mitteln aufzuhalten. Im Falle größerer Durchbrüche von WP-Truppen plante die NATO immer begrenzte, nukleare Gegenschläge, also mit nuklearen Kurzstreckenwaffen.

Das Problem dabei ist allerdings, daß dann die nukleare Schwelle überschritten würde, was wahrscheinl. zum nachfolgenden Einsatz von nuklearen Mittelstreckenwaffen geführt hätte und das wiederum zum Einsatz von Interkontinentalwaffen.

Das heißt, es wäre völlig irrelevant gewesen, ob die UdSSR konventionell hätte gewinnen können, denn nach dem Abschluß des globalen Schlagabtausches gäbe es auf der nördlichen Erdhalbkugel nur noch Tote, Sterbenskranke und Menschen, die bald sterbenskrank sein, oder verhungern würden und natürlich eine völlig zerstörte Industrie. Und zwar so völlig, daß das nach dem WW2 zerbombte Deutschland dagegen wie eine "blühende Landschaft" ausgesehen hätte.

Fazit: die USA hat den Kalten Krieg wirtschaftlich gewonnen (ist ja bekannt). Der UdSSR fehlte jede Möglichkeit zu gewinnen (lediglich einen kollektiven Selbstmord hätte sie inszenieren können).

Der Sieger eines solchen Krieges, sofern die Winde langfristig günstig gestanden hätten, wäre womöglich Australien gewesen. Das ist nämlich das einzige, größere Land der Südhalbkugel, das a) weit genug abseits lag, b) eine voll entwickelte, leistungsfähige Industrie hatte und c) eine genügend große Bevölkerung (auf südamerikanische, südafrikanische u. südasiatische Staaten trafen diese Kriterien nicht zu).

Jain. Nein, weil so etwas wie was wäre wenn in der Geschichte nicht gibt. Und das was letzendlich passieete passierte aus bestimmten Gründen und nicht zufällig. Ja, weil rein theoretisch es zwei bis drei Zeitperioden gab als die Entscheidungen der sowjetischen Führung den Kurs bestimmt haben sich lieber mit dem Westen zu arrangieren bzw. bestimmte Entwicklungen in der SU einzubremsen. Manche Entscheidungen wurden so getroffen aus falschen Überlegungen und Unfähigkeit, manche weil sowjetische Eliten sich mit den westlichen solidarisierten und denen ein Status Quo, bei dem sie an der Macht sind und alles läuft wie bisher lieber war als entscheidende Konfrontation der Systeme. Aber wie gesagt, diese Entscheidungen richtig, falsch, schwach sind nunmal einfach Geschichte.

ja, damals auf Kuba. Die US-Regierung wusste nicht welche Waffen die da schon genau hatten und hätten bei einem Angriff wie gaplant die kompletten Soldaten verloren --- wären mit Atomwaffen weggefegt worden.

Bis neue Armee aufgestellt wäre hätte UdSSR einen Gegenangriff starten können von Kuba aus. Hätten dann schließlich die USA Kuba weggeschossen wäre die UdSSR wirder dern Schritt voraus und hätte zuerst aus UdSSR geschossen.

Dann ist UdSSR viel größer und die Kernwaffen waren viel verteilter. Am Schluss wäre immer noch ein Stück UdSSR übrig geblieben aber USA nichts mehr.

Erst viel später kam es wo man sagte: die Erde könne von USA 3x vernichtet werden usw ... zur Zeit der Schweinebucht-Angriffsplanung war das noch nicht so.

iqKleinerDrache  03.07.2019, 15:44

Übrigens: die Kubaner waren nur Spielball. Sie sollten Fidel Castro nicht als Helden feiern. Ohne Kennedy wären wohl die meisten kubanischen Zivilisten vernichtet worden nur damit UdSSR einen Vorteil im Kalten Krieg hat.

>>Die Operation wurde auf Befehl Kennedys gegen den Widerstand der CIA abgebrochen.

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Für die USA war der Wegbruch der Sowjetunion als Gegenspieler ein harter Schlag, weil ein großer Teil der auf Rüstung spezialisierten Wirtschaft plötzlich obsolet war.

Heute wird es für die USA immer schwieriger, Verbündete für Ihre Containment Politic zu finden, die inzwischen nur noch zum Ziel hat, wirtschaftliche Konkurrenz im Osten klein zu halten.

Den kalten Krieg hat niemand gewonnen, wir können nur froh sein, dass wir Ihn nicht alle verloren haben. Danke an die russischen Offiziere Petrow und Archipow, ohne deren besonnenes Handeln es die Welt, wie Sie heute ist, wohl nicht mehr gäbe.

Niemand hatte die Möglichkeit den Kalten Krieg zu gewinnen. Es war klar, dass es nur Verlierer gibt.

Der Untergang der UdSSR war ja auch keine Niederlage im Kalten Krieg. Dieser Staat ist einfach zusammengebrochen. Der Westen hat dazu eigentlich nicht viel beigetragen.

NiSchaguNasad  03.07.2019, 15:05

Der "Zusammenbruch" kam in Folge wirtschaftlicher Liberalisierung (zuletzt auch unter Gorbachev) und die Auflösung des Staates selbst kam entgegen einer demokratischen Befragung der betroffenen Bevölkerungen.

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Fuchssprung  03.07.2019, 15:28
@NiSchaguNasad

Der "Zusammenbruch" kam in Folge wirtschaftlicher Liberalisierung...

Was für ein Schwachsinn! Es gab keine wirtschaftliche Liberalisierung in der Sowjetunion. Die Kommunisten hatten abgewirtschaftet weil sie zu viel Geld ausgegeben haben. Vor allem die Rüstung hat zu viel gekostet. Das war der Grund warum das System kollabiert ist.

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NiSchaguNasad  03.07.2019, 15:51
@Fuchssprung

Ich hatte erwartet, dass du zumindest oberflächliche Kenntnis des Themas hättest. Mein Fehler.

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vansonnenberg  03.07.2019, 15:17

Nur blöd das wir gewonnen haben. Die UDSSR wurde eindeutig aus dem Bündnis des Westens, der freien Welt in die Knie gezwungen. Wäre es anders würde es denn ehemaligen Staaten nicht besser gehen nachdem sie sich für uns geöffnet haben, sie hätten immer noch die gleichen Probleme.

Die UDSSR war wie ein Bauernhof der versuchte besser zu sein als die Höfe daneben. Das Resultat kennen wir, sie waren es nicht, sowohl deren System versagte im Vergleich und sie konnten auch nicht auf Dauer mit dem Fortschritt um sich herum konkurrieren. Letzten Endes hätten sie gerne weitermachen können, dann wäre die UDSSR heute ein 3. Welt Staatenbund und wir würden unsere Marskolonie beziehen. Dann wäre es wohl noch deutlicher gewesen.

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NiSchaguNasad  03.07.2019, 15:54
@vansonnenberg

Deine Aussage lässt sich leider nicht belegen. Schau dir bitte wenigstens an, wie enorm das wirtschaftliche Wachstum nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs bis in die 50er Jahre der UdSSR zunahm. Die Sowietunion wurde von einem größtenteils feudal lebenden "Bauernhof" zum zweitmächtigsten Staat der Welt - und das entgegen der westlichen Versuche, sie zu vernichten. Ob nun faschistisch oder kapitalistisch. Natürlich hält man diesem Druck aber nicht ewig stand und wie gesagt: mit der ökonomischen Liberalisierung der Sowietunion wurde sie zunehmend instabiler.

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Fuchssprung  03.07.2019, 15:58
@NiSchaguNasad

...mit der ökonomischen Liberalisierung der Sowietunion wurde sie zunehmend instabiler.

Was soll dieser Quatsch? Es gab keine ökonomische Liberalisierung in der Sowjetunion. Aus diesem Grund ist sie ja zusammen gebrochen, weil sie starr an ihren Doktrin fest gehalten hat.

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