Hat sich Deutschland im letzten Jahr(2022) sozialpolitisch verschlechtert?

Das Ergebnis basiert auf 49 Abstimmungen

Ja 63%
Nein 33%
Ja und nein 4%

4 Antworten

Ja und nein

Die CDU hat 16 Jahre lang asoziale Politik betrieben, die Armut und Reichtum gleichermaßen vermehrt hat. Die schwingt bis heute nach, die Auswirkungen verschwinden nicht plötzlich, wenn eine neue Regierung da ist. Die SPD versucht das Stück für Stück auszubügeln, durch die Erhöhung von Kindergeld, weiteren staatlichen Hilfsangeboten, Bürgergeld, günstigere öffentliche Infrastruktur, etc... Ob das klappt oder nicht wird sich zeigen, aber nicht heute, nicht morgen und auch nicht in den nächsten zwei Jahren. Solche Änderungen entfalten sich immer erst später. Deshalb ja und nein. Aktuell sieht es sehr unschön aus, das führe ich aber auf die asoziale CDU zurück. Ob die Reformen der aktuellen Regierung zu einem Anstieg führen, wird sich in den folgenden Jahren dann zeigen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums
5432112345  10.03.2023, 09:48

Die Politik ist genauso asozial, denn am Ende wird das Ganze nicht von den wirklich Reichen abgeschöpft, sondern von anderen Arbeitnehmern.

Dass die Schere immer weiter auseinander geht liegt einzig daran, dass Sozialpolitik immer nur in den Sphären von Arbeitseinkommen gemacht wird.

Was zahlt den ein Stefan Quandt, wenn er 500 Mio. € Dividende ausgeschüttet bekommt an Sozialabgaben? Gar keine. Und selbst wenn, wäre der Betrag auf Grund der Beitragsbemessungsgrenzen für dieses Einkommen lächerlich. Krankenversichert ist er sowieso privat und da die Dividende auch nach seinem Arbeitsleben noch jährlich fließt ist er auch auf keine Rente angewiesen.

Das gleiche Prinzip gilt auch für weniger Reiche, die z. B. "nur" 2 Mio. im Jahr aus Verpachtung erhalten.

Klar zahlen die auch Steuern, aber dass tut jeder andere Arbeitnehmer auch. Nur muss der neben den Steuern eben auch noch Arbeitslosen-, Renten-, Kranken- und Pflegerversicherung aufrecht erhalten.

Würde man die Sozialabgaben abschaffen und die Einkommensteuer über alle Einkunftsarten so anheben, dass am Ende das gleiche raus kommt, dann würde das die Last auf alle fair verteilen. Jeder zahlt 3 bis 4 % mehr auf jegliches Einkommen und dafür wird das Arbeitseinkommen um 30% entlastet - DAS würde die Schere langsam schließen...

1
Ja
Pressemitteilung Nr. N 067 vom 17. November 2022
  • Besonders betroffen waren Alleinerziehende und deren Kinder (28,4 %)
  • Überbelegungsquote in Städten (15,5 %) dreimal so hoch wie in ländlichen Gebieten (4,9 %)
  • Bei Minderjährigen war der Anteil der in beengten Wohnverhältnissen lebenden Personen rund sechs Mal so hoch wie bei älteren Menschen ab 65 Jahren 

11,9 % der Alleinlebenden lebten in Wohnungen mit zu wenigen Wohnräumen

Bei der Bevölkerung in Haushalten ohne Kinder lag die Überbelegungsquote im vergangenen Jahr mit 6,5 % dagegen niedriger als über alle Haushaltsformen hinweg. Anteilig am seltensten lebten zwei Erwachsene ohne Kinder (2,7 %) in überbelegten Wohnungen. Auch Alleinlebende können zu wenige Wohnräume haben – 2021 traf das auf 11,9 % der Ein-Personen-Haushalte zu. Gemäß EU-SILC-Definition gilt die Wohnung eines Ein-Personen-Haushalts als überbelegt, wenn es nicht mindestens zwei Zimmer, also etwa ein getrenntes Wohn- und Schlafzimmer gibt. 

Der Wohnraummangel betrifft häufig Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Mit 17,8 % war die Überbelegungsquote bei Minderjährigen 2021 rund sechs Mal so hoch wie etwa bei älteren Menschen im Alter von 65 und mehr Jahren (3,0 %). 

In Städten lebten 15,5 % der Menschen 2021 in überbelegten Wohnungen

Die Überbelegungsquoten 2021 machen zudem deutlich, dass Wohnraum vor allem in Städten knapp ist. So war der Anteil der Menschen in überbelegten Wohnungen in größeren Städten (15,5 %) fast doppelt so hoch wie in Vororten und kleineren Städten (8,6 %) und drei Mal so hoch wie in ländlichen Gebieten (4,9 %). 

Überbelegungsquote im EU-Schnitt höher als in Deutschland

  • Im Durchschnitt aller 27 EU-Mitgliedstaaten lag die Überbelegungsquote im Jahr 2021 laut EU-Statistikbehörde Eurostat mit 17,1 % höher als in Deutschland. In Lettland (41,3 %) und Rumänien (41,0 %) lebten anteilig die meisten Menschen in überbelegten Wohnungen, in Malta (2,9 %) und Zypern (2,3 %) die wenigsten. 
Pressemitteilung Nr. N066 vom 16. November 2022
  • 38,5 % der Studierenden waren finanziell nicht in der Lage, unerwartete größere Ausgaben zu bestreiten
  • Wohnkosten: Ein Viertel der Studierenden insgesamt und mehr als die Hälfte derjenigen, die allein oder in Studierenden-WGs lebten, galt 2021 als überbelastet
Pressemitteilung Nr. N 063 vom 21. Oktober 2022
  • 3,2 % der Bevölkerung in Deutschland betroffen
  • Anteil deutlich unter EU-Durchschnitt von 6,9 %
Pressemitteilung Nr. N 062 vom 5. Oktober 2022
Woher ich das weiß:Recherche
DerRoll  09.03.2023, 11:04
Gemäß EU-SILC-Definition gilt die Wohnung eines Ein-Personen-Haushalts als überbelegt, wenn es nicht mindestens zwei Zimmer, also etwa ein getrenntes Wohn- und Schlafzimmer gibt.

Die EU SILC ist von 2005 folgende. Ich finde insbesondere die o.g. Einstufung ... interessant und sie zeigt deutlich, dass sich nicht an den Wohnverhältnissen, sondern an den Definitionen und ggf. auch dem Anspruchsdenken etwas geändert hat. Bei uns im Wohnhaus sind insgesamt 4 und im Hinterhaus noch mal 3 Einzimmerappartements. Eine solche Lebensweise finde ich in einem passenden Lebensabschnitt nicht ungewöhnlich und auch nicht in irgend einer Form "beengend".

Ebenso ist das Zusammenleben von Kindern in einem Kinderzimmer nicht nur in Europa, sondern auch in den USA durchaus üblich, selbst in Einfamilienhäusern.

38,5 % der Studierenden waren finanziell nicht in der Lage, unerwartete größere Ausgaben zu bestreiten
Wohnkosten: Ein Viertel der Studierenden insgesamt und mehr als die Hälfte derjenigen, die allein oder in Studierenden-WGs lebten, galt 2021 als überbelastet

Das mag sein und ist auch kein schöner Zustand, beantwortet aber nicht die Frage ob sich etwas "verschlechtert" hat. Denn das war auch zu meiner Studienzeit schon so.

Hoher Anteil von Personen aus Alleinerziehenden-Haushalten und Alleinlebenden in den unteren Einkommensgruppen
Rund die Hälfte aller Personen im Ruhestand mit Nettoäquivalenzeinkommen unter 22 000 Euro im Jahr
Fast ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland konnte 2021 größere, unerwartet anfallende Ausgaben nicht bestreiten

Auch hier ist die Frage, hat sich das "verschlechtert" oder ist ein Leben in den unteren Einkommensregionen inzwischen sogar einfacher als früher? Du und der Fragesteller möchten nicht wissen in welchen Verhältnissen meine Oma in den 70ern leben mußte, das wünscht sich niemand.

Es bleibt dabei, gerade wir Deutschen jammern auf ungeheuer hohem Niveau.

0
Amtsschreck  09.03.2023, 13:26
@DerRoll
Es bleibt dabei, gerade wir Deutschen jammern auf ungeheuer hohem Niveau.

Das mag ja sein. Aber dieses Niveau wird durch die Gesellschaft definiert als Status Quo. Wer will denn zurück in die 70er? Ich musste mir damals erst mit meinem großen Bruder, später mit meinem kleinen Bruder ein Zimmer teilen. Klar, dadurch erlangt man eine gewisse soziale Kompetenz (und auch gewisse Nahkampf-Fähigkeiten), aber letztlich strebt man doch nach einer Verbesserung der eigenen Lebenssituation.

3
Beinhard 
Fragesteller
 09.03.2023, 13:36
@DerRoll
Es bleibt dabei, gerade wir Deutschen jammern auf ungeheuer hohem Niveau.

Sorry, aber um ehrlich zu sein, dass halte ich für viele Menschen in Deutschland für zu weit hergeholt, wenn nicht sogar für ein Gerücht. Solche Sätze tragen auch nicht wirklich für einen fairen Umgang untereinander bei.

2
DerRoll  09.03.2023, 13:44
@Amtsschreck

Das sei unbenommen und ich will die früheren Zustände auch nicht schön reden. Die Frage war aber ob sich etwas VERSCHLECHTERT hat, und dafür liefert die Antwort des Antwortgebers keine Massstäbe.

0
DerRoll  09.03.2023, 13:45
@Beinhard
Solche Sätze tragen auch nicht wirklich für einen fairen Umgang untereinander bei.

Ewiges mimimi ebenfalls nicht.

0
Beinhard 
Fragesteller
 10.03.2023, 08:11
@DerRoll
Ewiges mimimi ebenfalls nicht.

Kommt darauf an was darunter zu verstehen ist. Wer die ganzen Gewinne einstreicht dürfte bekannt sein.

1
DerRoll  10.03.2023, 08:37
@Beinhard

Das wir in einem kaptiatlistischen Wirtschaftssystem leben und die Eigentümer der Produktionsmittel auch die Verfügung über die Gewinne haben dürfte bekannt sein. Das hat aber mit der Frage nur wenig zu tun. Denn in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem ist Deutschland nun seit seiner Gründung 1871.

0
Elementarer  10.03.2023, 08:14
Das ist alles gut kopiert - nur: ALLE deine Zahlen betreffen das Jahr 2021!
0
Elementarer  10.03.2023, 19:17
@Beinhard

OK, es war ja auch nur ein Hinweis meinerseits, dass die erwähnten Zahlen 2021 betreffen. Du hattest ja nach 2022 gefragt.

Auch wenn die Zahlen von einem "Community-Experten" kommen.

0
Elementarer  10.03.2023, 19:34
@Beinhard
 Auf alle Fälle ist der Link ganz aktuell.

Der Inhalt aber nicht, hast du ihn denn gelesen?

Die Armutsquote in Deutschland habe im Jahr 2021 nicht 16,6 Prozent, sondern 16,9 Prozent betragen. Der Verband korrigierte damit seinen im Juni veröffentlichten Armutsbericht.
Die Organisation bezieht sich in der Neufassung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die das Berichtsjahr 2021 betreffen. Die Behörde habe nach den Erstergebnissen aus dem vergangenem Jahr jetzt Endergebnisse "mit zum Teil gravierenden Abweichungen" vorgelegt, erklärte der Verband.
Hier zur Kenntnisnahme noch was aktuelles, es wird leider nicht besser, wenn doch noch, dann höchstens mit einer möglichen Absicht zum Betrug.

Versteh ich nicht so ganz. Welche "Absicht zum Betrug" erschließt sich dir daraus?

1
Beinhard 
Fragesteller
 10.03.2023, 20:10
@Elementarer

Ok

Versteh ich nicht so ganz. Welche "Absicht zum Betrug"...

Schonfärberei.

Wie das alles wirklich belastbar sein kann siehst du doch jetzt.

0
Elementarer  11.03.2023, 11:50
@Beinhard

Ich verstehe nicht so recht was du überhaupt meinst und sagen willst.

1
Von Experte Udavu bestätigt

Gefühlt verbessert sich in der (Sozial-)Politik nie etwas - egal, welche Parteien regieren. Denn oft bestehen Vertragsverhältnisse und andere Verpflichtungen, an die nur angeknüpft werden kann.

Gescheiterte Mietpreisbremse, stockendes Sozialwohnungsprogramm, verramschte Miet-Immobilien, 10 Millionen in Kinder- und Altersarmut. Da hab ich noch keine Verbesserungen beobachten können.

Auf die soziale Gemeinschaft bezogen könnte man sagen, dass sich nach Beendigung der allgemeinen Corona-Bestimmungen die soziale Lage wieder etwas entspannt hat, da Ungeimpfte wieder auflagenfrei diverse gemeinschaftliche Angebote wahrnehmen dürfen.

NicoFFFan  09.03.2023, 09:54

Bin mal gespannt, wie lange es diesmal dauert, bis ein gewisser Mr. X kommentiert...

2
Amtsschreck  09.03.2023, 12:36
@NicoFFFan

Ach, egal. Es gibt welche, die wichtig sind und welche, die nur so tun. ;-)

2
5432112345  10.03.2023, 09:56

Das wird auch so bleiben, so lange Deutschland den wirklich Reichen erlaubt sich aus der Sozialgemeinschaft auszukoppeln.

Wer nicht auf Arbeitseinkommen angewiesen ist, zahlt auch keine Sozialabgaben.

2
Ja

Der Wohnungsmarkt bleibt weiter eine Katastrophe und es ist auch keine Besserung in Sicht, eher das Gegenteil. Hinzu kommt noch eine unausgegorene Grundsteuerreform, die wohl irgendwann zum Politikum wird, spätestens aber 2025.

Einzig allein der Arbeitsmarkt hat sich jetzt etwas verbessert. Das ist aber keine politische Leistung der Ampel!