Hat Österreichisch was mit Ukrainisch zu tun, z.B. wegen Mais = Kukuruz?
Also in D sagt niemand Kukuruz, da ist das Mais. Aber nun haben ich bei Ukrainisch Übersetzung gesehen dass Mais auf ukrainisch = Кукурудза heißt. Wenn ich nicht gleichzeitig die Aussprache gehört hätte, wäre das gar nicht aufgefallen = Kukuruza.
Auf Russisch wird das z am Ende übrigens wie s gesprochen. Also die Ähnlichkeit zu Ukrainisch ist höher als zu Russisch.
4 Antworten
Das hat weniger mit Ukrainisch zu tun, das bzw. ähnliche Wörter existieren ja generell in den slawischen Sprachen. Gerade wenn man sich Kroatisch oder auch Slowenisch anschaut, das ist auf die historischen Zusammenhänge zurückzuführen. Gerade in Kärnten und aber auch der Steiermark ist das besonders zu merken, teils an Ortsnamen oder auch Nachnamen (Ja, auch ursprünglich slawische Nachnamen sind in Österreich nicht nur wegen den vielen Einwanderern aus Ex-Jugoslawien normal)
Da ist Kukuruz im Übrigen nicht das einzige "österreichische" Wort, dessen Ursprung im Slawischen liegt. Da gibt es zum Beispiel noch Marille oder Weichsel, die Begriffe haben beide ihren Ursprung im Slawischen. Auch der Name "Graz" ist vom Slawischen abgeleitet und so entstanden ("Gradec" steht für "Kleine Burg").
Ähnliche Namen gibt es quer über die slavischen Sprachen, z.B. russisch кукуруза, serbisch кукуруз, tschechisch kukuřice, aber auch bei unverwandten Sprachen Osteuropas wie ungarisch kukorica und rumänisch cucuruz. Wo das Wort herkommt, weiß keiner; Attestierungen in verschiedenen Sprachen (auch Türkisch, wo das Getreide heute aber mısır ‘ägyptisch’ heißt) gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück, vereinzelt auch früher, und besonders die frühen Attestierungen beziehen sich auf andere Getreide wie Buchweizen.
In der österreichischen Standardsprache stammen sehr viele kulinarische Terme aus Osteuropa und unterscheiden sich daher vom Vokabular in Deutschland. Beispiele dazu wären etwa Kren (tschech. křen, bulgar. хрян, poln. chrzan) oder Palatschinke (ungar. palacsinta, tschech. palacinka, ← rumän. plăcintă zugrundeliegend lat. placenta ‘Kuchen’). Manchmal hat auch österreichisches Deutsch in den Osten ausgestrahlt, z.B. Karfiol (← ital. cavolfiore, → makedon. карфиол, slovak. karfiol). Die Wiener Küchenmädchen stammten ja oft aus den Kronländern im Osten, vor allem Tschechien.
Das Ukraïnische hat da also keine besondere Stellung. Es ist normal, daß Worte beim Wechsel von einer Sprache in die andere kleinere oder größere Veränderungen an ihrer Lautgestalt durchmachen, weil sie dem Lautsystem der Zielsprache angepaßt werden. Beachte, daß in ukraïn. кукурудза das з ein stimmhaftes s [z] ist , also kein deutsches z [t͡s].
Nein, aber mit Ungarn. Kukorica.
Ich weiss, wie es auf Russisch heißt. "Kukuruz" oder ähnliche lautend ist fast in allen slawischen Sprachen das Wort für Mais. Sowohl die Schreibweise, als auch die Aussprache variiert.
Ob die Österreicher es nun von den Russen, Ukrainern, Jugoslawen oder auch Ungarn haben, ist doch von keinerlei Relevanz.
Möglich wäre es schon, denn Die Geschichte der ukrainisch-österreichischen Beziehungen reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Aber auch die österreichische - russischen Beziehungen reichen viele Jahrhunderte zurück.
Und nun? So viel zu dem, was Sinn ergibt.
In Russisch ist die Aussprache mit S am Schluß. Also Kukurus, dafür aber ohne a. In Ukrainisch dann das Z am Schluß wie im Österreichischen ... dafür ein A angehängt, wohl als landesspezifische Endung (weiblicher Artikel oder sowas). Ungarisch dann weiter weg: Kukoriza. Also nicht nur am Ende anders. Das würde ich ausschließen.
Ja, dann schließ mal aus. Vielleicht kommt ja früher oder später einer der österreichischen User, die wir auf GF haben, vorbei und wenn Du Glück hast, weiss er sogar, von wem sie es übernommen haben . Kommt darauf an, wie alt der Betreffende ist. 🙂
800 Jahre ;-) muss dann ein Drache sein wie ich.
Oft wird aus anderen Sprachen etwas adaptiert, vielfach nicht 1:1. Kukuruz und Kukoriz sind zwar nicht identisch, aber die Ähnlichkeit ist doch auffällig.
Kommt darauf an, wie alt der Betreffende ist
Nanana, das nehme ich jetzt aber nicht als Kompliment ;)
Österreich war historisch deutlich größer (K&K-Monarchie) und hat zu seinen Hochzeiten Gebiete von der Westukraine (Lemberg; das heutige L'viv) bis auf den Balkan beherrscht. In diesem Bereich leben aber sehr viele slawische Völker (Ukrainer, Polen, Tschechen, Slowaken, Slowenen, Kroaten ...), und da ist es durchaus logisch, anzunehmen, dass auch verschiedene slawische Begriffe ihren Weg in die österreichische Variante des Deutschen gefunden haben. Polnisch und Ukrainisch sind sich zum Beispiel auch ziemlich ähnlich - obwohl die eine Sprache mit lateinischem und die andere mit kyrillischem Alfabet geschrieben wird (abhängig, ob die betreffenden Völker von Rom oder von Konstantinopel aus christianisiert wurden).
in Österreich wird das doch Kukuruz nicht Kukoriz gesprpochen, macht also keinen Sinn. Wie schon erwähnt. Russsisch wäre Kukurus. (wurde nicht angezeigt hier)