Hat Kaiser Nero 64 n. Chr. Rom angezündet?

5 Antworten

Daran besteht Zweifel, ob er es wirklich getan hat. Aber ich persönlich halte es für möglich, immerhin hatte der was an der Klatsche.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für Geschichte
Schachpapa  13.02.2024, 22:27
immerhin hatte der was an der Klatsche.

Zumindest hat ihn der Geschicht(en)schreiber Tacitus, der ihm auch die Brandstiftung anlastete, so dargestellt.

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Nero war zwar jung und unerfahren, doch nach neuerer Forschung war er längst nicht so negativ, wie im 19. Jahrhundert die allgemeine Meinung über ihn war. Nero hatte keinen Grund Rom anzuzünden und Rom brannte zuvor öfter, wie viele andere Städte auch.

Nero ließ Rom in Stein wieder errichten, mit Brandschutzmauern, Feuerwehren, neuen Aquädukterweiterungen zum besseren löschen. Das war sicher mit ein Grund, warum es in Rom später keinen weiteren Großbrand gab.

Wenn ich mich richtig erinnere, gab es laut Phillip Vandenberg Brandsanierung von nicht mehr lukrativen Insulae. Späkulanten verdienten damit Vermögen und Menschenleben zählte damals noch weniger, als heute. So ein Brand hätte bei ungünstiger Witterung schnell sich zu einen Großbrand ausweiten können.

Woher ich das weiß:Hobby
Schachpapa  14.02.2024, 17:51

Brandsanierung ist "warm abreißen"? Das kann natürlich erheblich schief gehen.

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bountyeis  17.02.2024, 15:55

Crassus soll mit Brandsanierung zu seinem Vermögen gekommen sein.

"nach Plutarch (Crassus 2, 4) ließ er seine Handlanger Häuser in Brand stecken, die dann von Crassus’ Privatfeuerwehr gerettet wurden, nachdem Crassus die Hauseigentümer gezwungen hatte, für wenig Geld ihr Eigentum auf ihn zu übertragen."

https://de.wikipedia.org/wiki/Marcus_Licinius_Crassus

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Neugier4711  17.02.2024, 16:20
@bountyeis

Ganz herzlichen Dank für die Ergänzung. Ich hatte es mit der Brandsanierung vermutlich auch in dem Zusammenhang gelesen, wenn ich mich jetzt wieder erinnere. Das mit der Privatfeuerwehr von ihm ist ein neuer interessanter Aspekt für mich. Danke für diese wirklich spannenden Zusatzinformationen.

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Sagen wir mal so: er selbst wird es kaum getan haben; aber er hat mit Sicherheit gewusst, wie er es für seine Zwecke ausnutzen konnte. Das hat ihn dann natürlich (cui bono?) im Nachhinein für seine Zeitgenossen zum Hauptverdächtigen gemacht.

Zeitgenössische Berichte sagen: Ja.
Manche moderne Forscher bezweifeln es.

Vermutlich sind die Zeitgenossen als Augenzeugen näher dran als Nachgeborene. Aber es gab damals sicher "Störfeuer", die die Urheberschaft des Brandes verschleiern wollten.

KarlGrande 
Fragesteller
 14.02.2024, 16:59

Beachte auch ob die Augenzeugen für oder gegen den Kaiser waren.

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Nein, daran bestehen Zweifel.

Er hatte sicher tüchtig einen an der Denkmurmel, aber er zündelte nicht profan mit Streichhölzern herum.