Hat jemand Erfahrung mit einem Indexmietvertrag?

3 Antworten

Die Entwicklung des Index ist zur Zeit die letzten 10 Jahre (sagen wir durchschnittlich 1%) - ist also marginal gewesen 10 € bei 1000 € im Monat. Vor einen raffgierigen Vermieter ist das eher unvorteilhaft. Man kann vereinbaren, dass die Miete erst angepasst wird wenn 5% oder 10% Indexsteigerung erreicht sind. Erfahrungsgemäß über den Daumen ca. alle 7 Jahre

Für den Mieter ist die Indexierung vorteilhaft, wenn die Inflation so bleibt wie sie ist - niedrig - da das aber wohl nicht zu erwarten ist und so bleiben wird, wird es schwieriger...

Nur wenn Du eine Wohnung mieten willst, und nur die Index miete gewünscht - zu vereinbaren - ist, was bleibt Dir dann anderes übrig als zu unterschreiben?

Nicht unterschreiben - dann kannst Du aber auch keine, oder zumindest diese nicht anmieten.

Ich hatte als Mieter mal nen Vertrag mit jährlich 2%. Da der Mietzins bei Vertragsunterschrift bereits recht hoch war, stellte sich das als riesen Fehler raus. Auch so überwiegen für den Mieter m.M.n. die Nachteile. Ohne index kann der Vermieter die Miete nur an den Markt anpassen. Mit index fallen die Steigerungen an, egal wie sich der eigene Lohn (und nur der ist wichtig, nicht die Durchschnittslöhne der anderen) und Preise sich entwickeln. Auch lässt bei Staffelmieten die Motivation für Modernisierungen schlagartig nach, da diese dann nur unnütz Geld kosten.

Viele Vermieter die eine Staffelmiete verlangen ignorieren so auch, dass der Wert der Immobilie mit der Zeit durch Abnutzung sinkt.

Ich würde es nicht mehr unterschreiben, es sei denn die Steigerungen lägen sehr niedrig.

Vereinbart man einen Indexmietvertrag, hat das zu normalen Zeiten zwei wesentliche Vorteile: Der Vermieter erhält regelmäßig 1x pro Jahr eine kleine Mietanpassung, die der Steigerung der Lebenshaltungskosten Rechnung trägt und in der Vergangenheit niedriger ausgefallen ist, als die durchschnittlichen Lohnsteigerungen. Somit muss er sich nicht dauernd mit seinen Mietern anlegen, die naturgemäß nichts von Mieterhöhungen halten.

Mieter wissen von Anfang an Bescheid, dass sie jährliche Steigerungen zu erwarten haben und können das sogar selbst im Internet nachsehen. Somit ist ein Streit über den Umfang einer Erhöhung auch ausgeschlossen.

Diese Vorteile gelten zu normalen Zeiten. Tritt aber eine starke Preissteigerung in allen Bereichen ein, also eine Steigerung der Inflation deutlich höher als bisher, kann es auch nachteilig werden. Halten die Lohnsteigerungen nicht mit, kann es plötzlich über wenige Jahre sehr teuer werden. In diesem Fall hilft nichts anderes, als dass man sich mit dem Vermieter zusammen setzt, um eine Ausnahmeregelung zu finden. Wir setzen bspw. die Indexerhöhung schon mal aus, wenn es aus irgend einem Grund, wie z. B. Bauarbeiten, in einem Jahr zu Erschwernissen für die Mieter gekommen ist.

In den letzten Jahren hatten wir immer so zwischen 0,5 und 2 % Steigerung bei der Indexmiete. Also in jedem Fall sehr gut verkraftbar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.