Hat das Jugendamt ein Recht, Geld von meinen Ersparnissen zu verlangen?

3 Antworten

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Es geht generell um Deine Zahlungsfähigkeit hinsichtlich Unterhaltszahlungen. Bei hinreichend großen Ersparnissen ist denkbar, dass man Deine Zahlungsfähigkeit entsprechend höher ansetzt.

Dabei geht es nicht darum, Dich um Deine Alterssicherung zu bringen. Aber um es überspitzt darzustellen: es könnte ja sein, dass Du irgendwo die Millionen gebunkert hast und Dich jetzt hinstellst und sagst, 100 € mehr im Monat übersteigt Deine Möglichkeiten.

Jawohl. Und zwar zurecht. Dein Kind. Auch wenn es mies läuft zwischen euch.

Wenn sie mal viel Geld hat muss sie deine Pflege auch bezahlen, ob sie will oder nicht. Und das womöglich viel länger als du jetzt.

Denk mal drüber nach

Und ja, es wird bemerkt werden, wenn du auf einmal dein Konto plünderst

highlandor  16.07.2021, 15:35

Sinn macht das trotzdem nicht. Kinder vernünftig großzuziehen ist eine gewaltige Aufgabe, und davon profitieren tut unsere ganze Gesellschaft und insbesondere die Kinderlosen, die sonst später nämlich niemanden mehr hätten, der sie pflegt oder ihre Rente bezahlt. Deswegen wäre es auch richtig, wenn die Gesellschaft für die Kinder aufkommt und nicht die Eltern, die so schon so viel Kraft und Zeit in die Kinder, die wir alle für unsere Zukunft brauchen, hineinstecken.

Dass die Kinder später für die Pflege aufkommen müssen, macht genauso wenig Sinn. Sie haben sich ihre Eltern nicht ausgesucht, und möglicherweise haben ihre Eltern ja auch gar nichts getaugt, und ihre Kindheit war mies. Das ist alles im Grunde eine völlig überholte Form der Sippenhaftung, die nur deshalb nicht abgeschafft wird, weil der Staat die Kosten nicht tragen mag.

Wenn es überhaupt einen Grund gibt, den Eltern Kosten für die Kinder auf's Auge zu drücken, dann nur als eine Art Schutzgebühr, damit nicht jeder Hans und Kunz aus Daffke Kinder in die Welt setzt, um die er sich nachher gar nicht kümmern möchte. Eltern zu werden muss schon eine erhebliche Verantwortung sein, die man auch spürt.

Aber das Mindeste, was gemacht werden sollte, wäre, das sinnfreie steuerliche Ehegattensplitting durch ein Kindersplitting zu ersetzen. Kinderlose Paare sind die zahlungskräftigte Bevölkerungsgruppe, die es gibt. Die noch steuerlich zu fördern, macht überhaupt keinen Sinn.

Erst wenn Kinder da sind, kommt da was bei raus, wovon die Gesellschaft etwas hat. Menschen, die sich durch Kindererziehung am Wohlergehen unserer Gesellschaft beteiligen, sollte man entsprechend steuerlich begünstigen - was im Umkehrschluss bedeutet, dass diejenigen, die nicht bereit sind, Zeit, Kraft und Geld für Kinder auszugeben, sich finanziell (d.h. steuerlich) stärker am Gemeinwohl beteiligen sollten.

Das Konzept des Kindersplittings anstelle des Ehegattensplittings ist ja auch nicht neu. Bislang hat sich aber niemand getraut das umzusetzen, weil man damit eine zahlungskräftige Klientel verärgert.

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JMJreboot  16.07.2021, 15:52
@highlandor

Die Gesellschaft kommt bereits für Kinder auf oder was meinst du woher Kitas, Schulen, Steuerfreiklasse, Elterngeld und Kindergeld kommen?

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JMJreboot  16.07.2021, 15:59
@highlandor

Und folgender Satz ist eine Frechheit.

"was im Umkehrschluss bedeutet, dass diejenigen, die nicht bereit sind, Zeit, Kraft und Geld für Kinder auszugeben, sich finanziell (d.h. steuerlich) stärker am Gemeinwohl beteiligen sollten."

Das tun diese Menschen bereits!

Und zudem ist es eine persönliche Lebensentscheidung Kinder zu haben und keine Staatsdoktrin.

In meinen Fall ist es gar nicht erst möglich

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highlandor  16.07.2021, 16:00
@JMJreboot

Steuerfreibetrag und Kindergeld sind - gemessen an den Kosten, die solch Kind verursacht - ein Almosen. Die Schulen betreibt die Gesellschaft in ihrem eigenen Interesse; dort kann sie das Kind nach ihrem eigenen Gusto formen (deshalb auch Schulpflicht). Was nicht heißt, dass Schulen nicht sinnvoll wären; nur den Altruismus sehe ich da nicht.

Ja, es gibt all diese Leistungen, aber dennoch stecken die meisten Eltern über die Jahre einen sechs- bis siebenstelligen Betrag in jedes einzelne Kind. Und dafür gibt es - außer meinem oben erläuterten Schutzgebührgedanken - keinerlei Rechtfertigung. Dadurch ist es so, als ob das Kind ein Privathobby der Eltern wäre, für das diese selbstverständlich auch aufzukommen haben, so wie das z.B. bei einem Haustier der Fall ist. Tatsächlich aber ist Kinder großziehen ein Dienst an der Gesellschaft, für den man nicht auch noch bezahlen müssen sollte. Jedenfalls wenn man das mit der Kindererziehung ernst nimmt.

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highlandor  16.07.2021, 16:03
@JMJreboot
Das tun diese Menschen bereits!

Wegen des Kinderfreibetrags? Jetzt darf ich aber mal herzhaft lachen.

Und zudem ist es eine persönliche Lebensentscheidung Kinder zu haben und keine Staatsdoktrin.

Ja, und ich habe auch nicht vorgeschlagen, eine Kinderpflicht einzuführen, sondern nur die Leistung derer, die sich dieser Aufgabe widmen, mehr zu würdigen, anstatt sie über die Jahre mit riesigen Kosten zu belasten, damit sie das tun, was wir alle brauchen, wenn wir eine Zukunft haben wollen.

Für das Ehegattensplitting gibt es derweil gar keine Rechtfertigung.

In meinen Fall ist es gar nicht erst möglich

Das tut mir leid. Deine Art und Weise zu argumentieren gibt allerdings Grund zu der Annahme, dass Neid bei Dir eine Rolle spielt und Du Deine finanziellen Privilegien nicht hergeben möchtest.

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JMJreboot  16.07.2021, 17:20
@highlandor

Lass mich mal raten, Du hast keine Kinder stimmts?

Und ansonsten, der letzte Satz lässt eine weiter Diskussion schlicht nicht zu. Zum einen gibt es nichts woraus du schließen könntest das ich auf irgendetwas auch immer neidig wäre und zum anderen kennst du weder mich noch meine finanzielle Lage.

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highlandor  17.07.2021, 19:53
@JMJreboot

Ich habe Kinder. Zwei Stück sogar.

Ich staune ohnehin, dass Du vermutest, ich hätte keine, denn dann hätte ich ja zu meinen Ungunsten argumentiert. (Wobei meine persönliche Lage dabei für mich nicht ausschlaggebend ist.)

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JMJreboot  17.07.2021, 19:56
@highlandor

Ich staune weil du deine Kinder allein als Beitrag zu Gesellschaft siehst welche nach deinem Willen von dieser auch finanziert werden sollen.

Eine doch äußerst seltsame Einstellung zu den eigenen Kindern.

Somit liegt der Neid also doch eher bei dir.

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highlandor  19.07.2021, 17:46
@JMJreboot
Ich staune weil du deine Kinder allein als Beitrag zu Gesellschaft siehst welche nach deinem Willen von dieser auch finanziert werden sollen.

Da gibt es mehrere Betrachtungsebenen, die nebeneinander existieren und gleichzeitig gültig sind. Aus der rein wirtschaftlichen aber ist es in der Tat genau so, wie Du gerade gesagt hast. Die Zeiten früherer Jahrhunderte, in denen die eigenen Kinder wirtschaftlich als Alterssicherung "gedient" haben, sind schon lange vorbei. Heute verursachen sie den Eltern nur noch Kosten, und wirtschaftlicher Nutznießer ist allein die Gesellschaft, die später von eben diesen Kindern als Steuer- und Rentenbeitragszahlern getragen werden wird.

Daneben gibt es noch die emotionale Ebene. Bei dieser ist die Gesellschaft weitestgehend außen vor, und ich bin Nutznießer. Dafür muss ich aber auch auf dieser Ebene viel investieren. Kindererziehung ist nicht immer leicht und kostet eine Menge Zeit und Kraft. Das kommt auf den wirtschaftlichen Aspekt noch oben drauf, und dafür habe ich bewusst keine Gegenleistung eingefordert, den in diesem Fall bekomme ich sie tatsächlich vom Kind selbst.

Dass Du als Kinderloser diesen Aspekt übersiehst, überrascht nicht.

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JMJreboot  19.07.2021, 18:19
@highlandor

Ich übersehe den nicht nur ist er für mich schlicht nicht von Interesse.

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JMJreboot  19.07.2021, 18:22
@JMJreboot

Oder um es anders zu sagen.

Ich heule hier nicht rum mit meinen Problemen und wer staatliche Unterstützung die von allen getragen wird als Almosen bezeichnet zeugt neben der Nörgelei auch noch von Undankbarkeit.

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