Hast du dich als Gläubiger (egal welcher Religion) kritisch mit dem Thema „Glaube“ auseinandergesetzt?
Die Frage richtet sich an gläubige Menschen (oder diejenigen die sich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt haben)
Ich bin in einer streng katholischen Familie aufgewachsen, daher habe ich persönlich viel Zeit gebraucht, um die Thematik objektiv zu betrachten und zu analysieren.
Dennoch frage ich mich, wie es anderen Gläubigen ergangen ist. Wurde das, was die Kirche vermittelt, jemals kritisch hinterfragt? Ist der Gedanke aufgekommen, dass der Glaube möglicherweise eine menschliche Erfindung ist, um unter anderem die Welt zu erklären? Gab es ähnliche Fragestellungen, die das Konzept „Glaube" aus einer kritischen Perspektive zu betrachten?
Wenn ja, wie genau sah es aus? Wie ist man damit umgegangen und welche Schlussfolgerungen hat man daraus gezogen?
oder
War das nie ein Thema und alles, was vermittelt wurde, wurde als absolute Wahrheit hingenommen?
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
12 Antworten
Hallo SinGoMa,
ich hatte mich vor einiger Zeit gefragt, warum man im Himmel unbedingt lieben "muss". Die Antwort hatte auch etwas gedauert, war aber dann einfach: weil es nicht anders geht.
Ohne jetzt auf die Einzelheiten an der Stelle einzugehen, in dem Zusammenhang war mir umso bewusster, dass ich mit Gott seit aller Zeit eins bin - und somit keinen Glauben mehr brauche.
Es ist jetzt nicht so, dass ich den Glauben verloren hätte, aber ich habe ihn formal abgelegt.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ich bin röm. kath. getauft -
in meinem Elternhaus wurde zwar auf christliche Traditionen wert gelegt
( Kirchgang, Empfang der Sakramente, katholische Moralvorstellungen, Fasttage u.ä.),
aber es wurden keine christlichen Werte gelebt - Nächstenliebe, Barmherzigkeit usw...)
Ich habe mir dementsprechend nie viel um die Religion gekümmert und schlimme Schuld auf mich geladen. ( Nichts illegales.....aber eben menschlich)
Vor über 20 Jahren war ich dann in einer wirklich schlimmen Lebenskrise,
wo ich nur mehr den Tod als Ausweg sah ( hab schon mein Begräbnis geplant)
Ich wollte - im Gegensatz zu meinen jüngeren Jahren, aber keinen Suizid begehen,
sondern einfach todkrank werden und sterben.
Naja - und irgendwann dachte ich daran, dass ich noch kleine Kinder habe und denen das nicht antun kann.
So begann ich in meiner Verzweiflung zu beten: Jeden Abend vorm Einschlafen ein Vaterunser.
Nach etwa einem Jahr hatte ich die Chance an einem besonderem kirchlichem Ereignis teil zunehmen und ihm Zuge dieser habe ich die Absolution erhalten = die Erlösung von den Sünden.
Ich fühle mich als wiedergeborene Christin und in meinem Leben trat eine Wende zum Besserem ein - also die Auflösung von Depression, Schuldgefühl und Komplexen.
Das allein ist schon als Wunder zu sehen -
wer es nicht erlebt hat, kann es nicht nachvollziehen.....
Nun folgten Jahre, wo ich das Christentum aktiv praktizierte,
allerdings war ich längst nicht von Versuchungen gefeit -
in dieser Zeit habe ich mich für andere Religionsströmungen interessiert,
nicht nur für das Christentum -
über vieles recherchiert ( Anthroposophie, Buddhismus usw....).
Inzwischen geschieden, kam ich an einem Partner, der mich mehr oder weniger nötigte aus der röm. kath. Kirche auszutreten -
was mir nicht so eine große Überwindung war,
da ich mittlerweile von dieser nicht mehr so restlos begeistert war.
Nach der Trennung dieses Partners - welche auch wieder ein kleines Wunder war -
weil ich wortwörtlich eingesperrt wurde,
vertiefte sich mein Glauben zur Gänze.
Zu deiner Frage: Gerade das kritische Hinterfragen und Recherchieren von anderen Glaubensströmungen und Philosophien ( sogar die Esoterik ist mir nicht ganz fremd!)
und das Erleben der vielen kleinen Wunder im Alltag ( Erhörung von Gebeten) hat meinen Glauben sehr bestärkt!
Heute bin ich eine gläubige Christin ohne Konfession, bin aber an einen Wiedereintritt interessiert! ( eher aber an der evangl. Kirche).
Was mich überzeugt: Ist gut - tut gut!
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? (Gal 5,19)
( ich habe allzu viele totunglückliche Atheisten, Esoteriker usw. erlebt!)
==> Bitte bei Auswahlantworten immer eine Möglichkeit: ,,andere Antwort" vorsehen!
Ich bin in einer schwarz--katholischen Familie aufgewachsen. Erst später kam ich allmählich zum Schluss, dass die katholische Dogmatik nicht stimmen kann.
- Unfehlbarkeit des Papstes ist nicht vorhanden. Viele Aussagen, die als ,,unfehlbar" erklärt wurden, sind bereits überholt.
- Zölibat und Nichtzulassung von Frauen zum Priestertum sind willkürlich und nicht von Jesus verlangt. Petrus war nachweislich verheiratet.
- Die Bibel ist nicht ,,das Wort Gottes" sondern eine Sammlung von Erfahrungen der Menschen im Umgang mit Gott und vor allem von den dabei gemachten Irrläufern.
Ich habe eine starke Spiritualität bekommen, welche sich mit der ursprünglichen Lehre Jesu vereinbaren lässt. Das heisst: Ich habe den Glauben sozusagen ,,korrigiert".
Ich könnte noch viel mehr darüber schreiben, aber lasse es hierbei.
Ich setze mich kritisch mit der Bibel auseinander, die aus meiner Sicht betrachtet recht widerspüchlich ist. Seitdem ich die Bibel lese, hat sich meine Sicht auf Gott verändert. Leider nicht zum Positiven!
Zuvor sah ich Gott immer als liebenden Vater, Vertrauten und Freund, der mir hilfreich zur Seite steht. Doch die Bibel zeigt mir einen Tyrannen, der sich selbst am meisten liebt.
Inwieweit das der Realität entspricht, vermag ich jedoch nicht zu sagen. Jedenfalls stehe ich derzeit mit der Bibel auf Kriegsfuß 🤔
Vom katholischen Glauben habe ich mich verabschiedet, da mir klar wurde, dass diese Kirche viel Schlimmes im Laufe der Zeit angerichtet hat.
Salve
Ich wurde getauft, gefirmt, etc. als moderner Katholik.
Wir sind wirklich fast nie in die hl. Messe gegangen und der Glaube und Gott hat im Alltag keine Rolle gespielt. Bis ich irgendwann später mich mit dem katholischen Glauben auseinandergesetzt hab, auch mit anderen Religionen.
Ich stand auch an Punkten den Katholizismus, die Orthodoxie oder sogar den Islam zu wählen. Aber was hat mich aufgrund von Beweisen überzeugt, der Katholizismus. Ich hab dann angefangen den Glauben zu leben, bis ich dann nochmal später vom traditionellen Katholizismus erfahren hab. Sobald ich mit dem traditionellen Katholizismus in Kontakt gekommen bin...ich habe mich wie zuhause gefühlt. Das ist der wahre Glaube.
Und ja ich sehe z.B die moderne Kirche, das II. Vatikanische Konzil und die vertuschten Missbrauchsfälle sehr kritisch.
Im traditionellen Katholizismus finde ich Beweise und Antworten auf meine Frage. Ausgelernt hat man auch nie.
Freundliche Grüsse, ;)
Schwammig - alles ist schwammig. Kannst du nicht etwas genauer darauf eingehen? Was genau? Wie genau? Warum?