Hass gegen Kommunismus?

8 Antworten

Man muss den Kommunismus nicht gut finden, insbesondere die realen "versuche" diesen zu installieren sollte man auch verachten, aber ohne die sozialen Errungenschaften, die dadurch erreicht wurden könnten die meisten hier wohl nicht schreiben. Karl Marx war übrings Wirtschaftswissenschaftler, dessen Analysen durchaus breite Akzeptanz finden (auch bei Nicht-Marxisten), den Fehler dem Marx aber machte war die Annahme, das der Kapitalismus reformunfähig in einer Art Endstadium vorliegt und folgerte daraus, das nur eine Revolution dieses System beseitigen könnte. So war es halt bislang immer gewesen, von Ausnahmen mal abgesehen. Zudem muss man immer bedenken in welchen Zeiten Marx lebte, das war eine ganz andere Gesellschaft und für uns heute sind viele Dinge nicht mehr nachvollziehbar.

Ich denke mal, dass du nicht mal Marx gelesen hast. Deshalb würde es noch weniger Sinn ergeben, ihn als gefährlichsten Philosophen den es je gab, zu titulieren.

verreisterNutzer  20.04.2022, 04:40

Nicht nur lesen. Anders als die ganzen möchtegern-Marxisten aus der Vergangenheit, muss man ihn auch verstehen können.

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NeonSchaf  04.05.2022, 17:27

Hast du schon Hitler gelesen? Also darfst du ihn dann nicht hassen?

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Das ist absolut in Ordnung und eigentlich müßten wir alle so empfinden, wenn wir aus der Geschichte gelernt hätten. Karl Marx und der auf ihn begründete Kommunismus haben so unendlich viel Leid über die Menschheit gebracht, dass es mir absolut unverständlich ist, dass nach all dem Schrecklichen, was vom Kommunismus augegangen ist und bis heute ausgeht, es heute immer noch Menschen gibt, die dieser Ideologie nahe stehen und sie nicht auf das Schärfste verurteilen.

LtLTSmash  15.02.2022, 16:06

Kapitalistische Staaten haben dies auch, und jetzt? Welches System brachte denn nur Frieden und Harmonie?

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Justin010621  15.02.2022, 16:13
@LtLTSmash

Welcher kapitalistische Staat schießt an der Grenze auf seine eigenen Leute, nur weil sie das Land verlassen wollen? Spätestens als an der Berliner Mauer der erste "Repuplikflüchtling", getroffen von den Schüssen der Grenzsoldaten, verblutete, nur weil er diesem menschenverachtenden System entrinnen wollte, spätestens da hätten selbst dem Dümmsten die Augen aufgehen müssen. Kapitalismus mag auch seine Schattenseiten haben, aber er muß seine Leute wenigstens nicht mit Gewalt zwingen im Land zu bleiben.

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LtLTSmash  15.02.2022, 16:31
@Justin010621

Nun, das kapitalistisch organisiert Nazi Regime hat ganze Völker ausrotten wollen und wenn in Südamerika Todesschwadronen die Bevölkerung maskieren weil sie ihren Besitz nicht für Großbetriebe abgeben wollen ist das auch nicht schön. Wäre mir im Zweifel egal warum mich mein Land ermorden lässt oder die zumindest zulässt. Der springende Punkt ist aber, diese Frage nicht so sehr am Wirtschaftssystem hängt, sondern das die Systeme, die sich sozialistisch nannten am Ende doch nur Diktaturen waren, die ihren Herrschaftsanspruch mit Gewalt gegen das eigene Volk durchgesetzt haben. Und da ist die Wirtschaftsform zweitranging.

Und jetzt schau dir mal unser System an, es enthält sozialistische Elemente und Kapitalistische, es ist zudem Demokratisch organisiert im großen und ganzen läuft es doch ganz gut.

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Justin010621  15.02.2022, 16:36
@LtLTSmash

Das Problem ist: Kommunismus wird es nie ohne Diktatur geben. Die Basis bildet ja das Enteignen der Besitzenden und die Zerschlagung der Religion und des freiheilichen Denkens. So etwas geht nur mit Gewalt und Unrecht. Insofern sind Kommunismus und Menschrechtsverletzungen untrennbar miteinander verbunden. Es gibt tatsächlich in unserem System sozialistische Elemente. Ohne sie würe es uns wesentlich besser gehen.

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LtLTSmash  15.02.2022, 16:54
@Justin010621
Die Basis bildet ja das Enteignen der Besitzenden und die Zerschlagung der Religion und des freiheilichen Denkens. 

Nein, die Basis bildet die Vergesellschaftung der Produktionsmittel, nicht des Besitzes, Das überschneidet sich, ist aber nicht das gleiche. Und Religionen werden unnötig, da diese nur ein Betäubungsmittel sind um die bestehenden Herrschaftsverhältnisse zu stützen. Freies denken ist ebenso gestattet, ganz im Gegenteil sogar. Das ist natürlich nur die Theorie und der Kommunismus nur eine Utopie, die realen Versuche waren in dem Moment gescheitert als sich dich Diktaturen festigten. Aber auch so ist das natürlich wenig realistisch, aber ein anderes Thema.

 Es gibt tatsächlich in unserem System sozialistische Elemente. Ohne sie würe es uns wesentlich besser gehen.

Wenn du damit meinst das gewisse Teile der Wirtschaft den Staat als kostenlose Versicherung sehen, der die Verluste tragen soll wenn sie sich wieder mal verzockt haben aber Gewinne zu 100% behalten wollen stimme ich dir zu. Wenn es darum geht das jeder Mensch Recht auf Bildung hat und soziale Sicherungssystem bittere Armut verhindern dann nicht. Selbst wenn es für dich persönlich vordergründig egal wäre, auch du würdest die negativen Konsequenzen daraus spüren. Geh doch mal in die USA (wobei selbst die ein paar soziale Sicherungselemente haben), ich persönlich glaube das es den allermeisten hier besser geht.

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Nein, wäre der Marxismus nur schriftgetreu angewandt worden, ein Faschismus unter sozialistischen Deckmäntelchen wäre nicht möglich gewesen. Und zudem hat Marx nicht nur das Manifest und das Kapital geschrieben, er hat sich mit vielen anderen Themen befasst und darf deshalb, aber vor allem, weil er den Kapitalismus entlarven konnte, als großer und humanistischer Denker gefeiert werden.

Hass und Verachtung sind nie gut, weil dann kann man nicht mehr vernünftig miteinander sprechen.

Ich bin auch gegen Kommunismus und gegen Sozialismus und Marx. Bloß meistens übe ich zuerst mal Kapitalismuskritik. Und häufig werde ich dann in die Kommunistenecke gestellt, weil viele den Hass so sehr verinnerlicht haben. In ihren Augen gibt es nur zwei Wirtschaftsordnungen. Und wenn sich einer gegen den Kapitalismus bekennt so muss er ein Kommunist sein. Das nenne ich ideologische Scheuklappen.