Handwerker vs. Akademiker, wieso immer diese Ablehnung?

5 Antworten

Ein Arbeiter denkt anders als ein Akademiker. Für den Arbeiter ist der Akademiker ein Intellektueller, der alles weiß und alles kann, er glaubt aber auch (der Arbeiter), dass ER es ist, der auf seinem Gebiet alles weiß und alles kann. Das war so, das ist so und das wird immer so bleiben.

AB  


Dominik986  18.03.2018, 01:56

Ja da ist was dran, hab auch lange gedacht als Bau-Ing die Handwerker beim Bau wir sind ja irgendwo ein "Team" weil viele Gemeinsamkeiten usw. Irgendwann musste ich dann aber feststellen dass mich diese Personen oft mehr ablehnen als nen anderer Akademiker der aber etwas total anderes als ich macht.

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Effiboy  18.03.2018, 03:07
@abominog

Der Mensch tickt leider so. Gutes Beispiel : Ich war in der Rekrutenschule. Verschiedene Leute mit verschiedene Berufen. Doch egal ob einer Gipser gelernt hat oder ein Studierter war, alle hatten die gleiche Drecksuniform an..^^ Beide krochen im Dreck herum..^^ Und im Ausgang wurde gefeiert und Diskutiert. Da war doch völlig egal was der andere im zivilen Leben gemacht hat. Kaum war die Armee vorbei. Habe ich später denn Studierter Ingenieur wieder auf der Baustelle getroffen. Er mit schwarzer Anzug, ich mit Jeanshose. Ich habe ihn freundlich gegrüsst, und wollte von damals in der Armee erzählen. Er gab mir nicht mal die Hand und ging gleich wieder. So tickt der Mensch. In der Armee hatten wir gequatscht , aber im zivilen Leben, war er wohl sich zu fein, mir, einem gewöhnlichen Handwerker die Hand zu geben.  

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abominog  18.03.2018, 03:18
@Effiboy

Bei der Bundeswehr ist das etwas anderes: Da ist man in einer Gruppe, bestehend aus mehreren Leuten, die mitunter zusammenhelfen, weil ja alle im gleichen Boot sitzen. Dann verlässt man diese Gruppe und ist wieder im zivilen Leben angelangt. Was ist? Wir haben dieselbe Problematik. Handwerker vs. Akademiker. Natürlich, es gibt auch Randerscheinungen, aber die sind gezählt.

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Tia , leider aber ist es halt schon so, das die studierenden sich für was besseres halten, gegenüber dem Handwerker mit seiner Dreckshose... Natürlich sind nicht alle so. Aber ich selber habe es öfters erlebt. Du scheinst jetzt nicht so zu sein. Vielleicht braucht es noch ein wenig zeit, bis Dich Deine Handwerker Kollegen, Dich besser kennengelernt haben.


User16456 
Fragesteller
 18.03.2018, 01:25

Ja kann ich selber auch bestätigen dass manche eben so sind, aber wie man hier sieht gibts halt auch Handwerker die dann gleich alle direkt in einen Topf werfen. Ist halt schade wenn man trotz Akademiker auch das ein oder andere von einem nicht Akademiker lernen will dann aber nur seine Abneigung zu spüren bekommt obwohl man absolut nichts getan hat.

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Effiboy  18.03.2018, 02:14
@User16456

Ja das ist sicher so. Es ist ja nicht der Beruf , sondern der Mensch , der so tickt. Aber leider ist es halt schon so, das in der heutigen Mentalität , der Respekt gegenüber der Menschen und Berufsgatten und Studierenden leider nicht mehr so hoch im Kurs ist. Es wird halt schon in den Medien gezeigt, was gut und was nicht gut ist. Es gibt doch die Singelbörse nur für Akademiker. Ich meine, klar kann da jeder für sich entscheiden , wer ich kennenlernen möchte. Aber muss es dann noch gross aufgesetzt werden : Nur für Akademiker?.... Das kommt mir ja schon fast so vor, als wären nur die Studierenden sozial und der Rest ist noch in der Steinzeit.... Oder werden im TV Sendern immer wieder gezeigt, Baupfusch..usw. Da wird wieder mal das Handwerk so richtig zu sau gemacht. Und die Leute meinen dann, alle Handwerker sind Dreckkerle, Pfuscher, Strunz blöd usw. Natürlich gibt es solche. Aber es gibt auch seröse anständige Handwerker. Und dann die vielen Youtuber ,Filmchen machen, die zeigen , wie diverse Handwerkliche Arbeiten , jeder selber machen kann. Da kommt man sich halt als gelernter Handwerker schon doof vor. Es wird halt in denn Medien und Gesellschaft halt schon vorgezeigt, das wenn ein studierender bist, ein besserer Mensch bist, als einer der eine Handwerker Hose anhat

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fluffiknuffi2  18.03.2018, 13:33
@Effiboy

Als Person mit abgeschlossenem Studium kann ich dazu nur sagen: Wenn eine Singlebörse mit so was Werbung macht, wirkt das auf mich nicht seriös.

Außerdem was soll das bringen, das schränkt den Pool gewaltig ein, davon hat doch keiner was.

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Wenn ich die Sicht des Handwerkers annehme, der meistens recht jung in der harten Realität des Arbeitens anfing und auch unter unbequemeren Umgebungen volle Leistung bringen muss, kann ich eine Ablehnung verstehen.

Wenn dann auch noch ein akademischer Hintergrund vorliegt, der für den Handwerker überhaupt keine alltägliche Relevanz hat, z.B. Geisteswissenschaften oder BWL, die über Rechnungswesen hinaus geht, dann ist die negative Wirkung perfekt.

Schon als Ingenieur muss ich mir meine Anerkennung unter Handwerkern und noch mehr unter Facharbeitern verdienen und immerhin können sich die Meisten beim Ingenieur noch vorstellen, wozu das Studium notwendig war. Ich stümpere in meiner Freizeit auch ganz gerne mit eigener Hände Leistung, bin also auch nicht nur der Lebensfremde Herr mit seinem gut bezahlten Schwaffel-job im angenehm klimatisierten Büro. Trotzdem muss ich mir bewusst sein, dass genau das kritisiert werden kann an meinem Lebensentwurf: er ist einfach durchzuhalten.

Beide Seiten haben einfach sehr selten direkten, zwischenmenschlichen Kontakt miteinander, maximal noch auf der beruflichen Ebene. Und da ist in der Regel der Akademiker der Auftraggeber oder Chef, der Handwerker der Dienstleister oder Untergeordnete. Was dabei entsteht, sind Vorurteile, die auf der Basis der besonders lauten und besonders unangenehmen Exemplare der jeweiligen Gruppe gefällt werden :).

Wie man das lösen kann? Keine Ahnung. Theoretisch dadurch, dass beide "Seiten" einander einfach mal persönlich besser kennenlernen und feststellen, dass hinter dem jeweiligen Beruf halt auch nur ein Mensch mit Stärken und Schwächen steht. Wenn dann beide noch die Bereitschaft hätten, dem anderen Respekt für seine Stärken und Leistungen entgegenzubringen, wäre alles gut. Ist halt nur leider in der Realität oft kaum umsetzbar :).

Ich finde nix Beleidigendes daran zu sagen, dass für dich / für mich eine bestimmte Arbeit nichts wäre.

Warum sollte man sich in einem Job quälen, der einem keinen Spaß macht?
Dabei ist es völlig unerheblich, ob man dazu ein Studium braucht oder nicht.

Ich bin froh über jeden Mechaniker, Techniker, Tischler, der sein Handwerk versteht und mir helfen kann!
Ebenso über jeden Arzt und Jurist.