Handelt der Westen doppelmoralisch?


18.10.2023, 20:45

Außerdem Respekt an Slavoj Žižek! ☮️🌍

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Niemand ist frei von Schuld...

Kein Land ist völlig frei von Widersprüchlichkeiten...

Blablabla...

Man liest so einiges als Rechtfertigung für den unterschiedlichen Umgang mit der Schuld.

Ich sehe es genauso wie du. Entweder ist etwas falsch, oder es ist richtig. Und es ist definitiv falsch etwas schlechtes unterschiedlich zu bewerten. Die Seite sollte hier keine Rolle spielen.

Nehmen wir die Spionageaffäre der USA.

Es gab überhaupt keine Folgen. Nur ein kleiner Anfall der Empörung, ein bisschen "Wind" oder besser gesagt eine "Briese" in den Medien und....

Das war's! Nichts!

Keine Sanktionen. Keine Anklagen. Keine rechtlichen Schritte oder diplomatischen Konsequenzen.

Dasselbe war bei vielen anderen Vergehen der USA.

Und warum?

Die Antwort ist ganz einfach: Es ist die Furcht.

Die Angst von dem "großen Bruder" bestraft zu werden ist groß. Man spricht es nicht aus. Man erfindet Ausreden. Man schweigt sich einfach aus.

Und das gilt nicht nur für Deutschland.

Und wenn man diese Tatsache hinterfragt wird laut "Whataboutism" gebrüllt.

Und ja, die meisten Menschen merken das gar nicht. Schließlich wollen sie weder als Whataboutisten, Verschwörungstheoretiker oder ähnliches gelten. Sie tun einfach dasselbe, was unsere Regierungen tun. Nämlich die Klappe halten und ja keine falschen Fragen stellen.

Nichts neues im Westen.

peace87 
Fragesteller
 19.10.2023, 17:22

Super erklärt. 👍

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jirkadrhan  03.05.2024, 11:20

Ich stimme vielem zu aber einige Aussagen kann ich mich nicht aschließen

"Und

wenn man diese Tatsache hinterfragt wird laut "Whataboutism"

gebrüllt."

Natürlich

wird das Wort Whataboutism oft falsch verwendet, aber ich verstehe warum es

genutzt wird. Oft werden z.B. in Diskussionen über den russischen Angriffskrieg

komplett aus dem nix dann der Völkerrechtswidrige Krieg der Amerikaner im Irak

rausgeholt, was nichts zur Diskussion beiträgt.

 

„Keine Sanktionen. Keine Anklagen. Keine rechtlichen Schritte oder diplomatischen Konsequenzen.

Dasselbe war bei vielen anderen Vergehen der USA.

Und warum?

Die Antwort ist ganz einfach: Es ist die Furcht.“

 

Ich glaube eher dass es deswegen ist weil die USA halt strategische Partner sind und man hält zu diesen. Genau das gleiche ist bei China im momentanen Russischen Angriffskrieg der Fall:

Keine Sanktionen, Keine Verurteilung

 

Es ist nicht schön aber im harten Spiel der Geopolitik handelt man halt anders mit Freunden als mit Feinden. Das ist Doppelmoral aber nicht aus Furcht sondern aus Kalkül.

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sumi79  03.05.2024, 11:24
@jirkadrhan
Ich glaube eher dass es deswegen ist weil die USA halt strategische Partner sind und man hält zu diesen.

Schon klar. Wie die Belarus ein Partner Russlands ist. 😅

Manchmal hat man auch vor dem Großen Bruder Angst, weil man auch von ihm bei Ungehorsam eine Rüge bekommen kann.

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jirkadrhan  03.05.2024, 11:33
@sumi79

Es verbessert halt die Position des eigenes Landes, wenn man die USA nicht verurteilt. Die Analogie mit Belarus hinkt ein bisschen, da Deutschland nicht die USA braucht damit die Regierung nicht kollabiert, es stimmt aber doch das es große Folgen haben würde

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sumi79  03.05.2024, 11:49
@jirkadrhan
Es verbessert halt die Position des eigenes Landes, wenn man die USA nicht verurteilt.

Dann sollte man grundsätzlich keinen Moralapostel spielen und den Begriff "Whataboutism" aus seinem Vokabular streichen.

Wenn man in Richtung Russland (zurecht) den Finger zeigt, dann sollte das auch für alle gleichermaßen gelten, die ähnlich schlimmes begehen. Ansonsten könnte man zum Schluss als Heuchler da stehen.

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jirkadrhan  03.05.2024, 11:59
@sumi79

Es geht darum dass man die Diskussion von dem eigentlichen Thema ablenkt indem man auf eine andere Tatsache Aufmerksam macht, das ist das einzige was ich nicht als konstruktiv empfinde

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sumi79  03.05.2024, 12:02
@jirkadrhan

Ich weiss. Der Begriff wird jedoch sehr häufig missbraucht, um von dem eigenen Versagen oder gar vor eigenen Verbrechen abzulenken.

Er hat eine gewisse Zweideutigkeit entwickelt.

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jirkadrhan  03.05.2024, 12:05
@sumi79

Ja die falsche Benutzung des Wortes mag ich auch nicht , wie ich schon in meiner ursprünglichen Antwort gesagt habe. Falls ich whataboutism jetzt aus meinem Vokabular streiche, wie sollt ich den ursprünglichen Tatbestand dann beschreiben?

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Tja, was soll ich sagen? Abgesehen davon, daß ich entgegen Deiner Ausführungen weitestgehend auf der Seite Israels stehe und ich die Doppelmoral überwiegend auf Seiten der Linken sehe (welche ich für weitaus demokratie- und rechtsstaatgefährdender halte als die Rechten) stimme ich Deinem Statement zu.

Niemand hat je behauptet dass man perfekt und frei von Schuld sei. Sind die Fehler der Vergangenheit nun für andere der Freifahrtschein diese zu wiederholen?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Berufsflieger aus Leidenschaft

"Was ist den das bitte für eine verlogene Heuchelei die hier um sich greift, dass man das kritisieren von eben solchen Verbrechen mit Antisemitismus gleich setzt!?"

Das ist kein Antisemitismus, sondern Whataboutism.