Haltet ihr die Bezeichnung "Hochkultur" für rassistisch?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Nein, dieser Begriff ist nicht rassistisch 84%
Andere Antwort... 8%
Ich bin mir nicht sicher 5%
Ja, dieser Begriff ist rassistisch 3%
Naja, er ist schon etwas rassistisch 0%

13 Antworten

Nein, dieser Begriff ist nicht rassistisch

Wieso um Himmels Willen sollte das rassistisch sein?

Wir sprechen von einer Kultur und nicht von einer Rasse.

Ausserdem werten wir ja die Hochkultur auf und nicht die andere ab. Schlimmer (aber immer noch nicht rassistisch) wäre es, wenn man der Hochkultur sagen würde, das sei normal und alle anderen seien einfach rückständig (stimmt ja dann auch) oder sie seien altertümlich.😂

Liebe Grüsse

Nein, dieser Begriff ist nicht rassistisch

Demnach müssten Wertungen automatisch immer rassistisch sein.

Aber der Begriff bezieht sich nicht auf Individuen, sondern hochabstrakt auf die Resultate einer gesamtgesellschaftlichen Kulturentwicklung in einem bestimmten historischen Kontext.

Nein, dieser Begriff ist nicht rassistisch

Ich hab mal gehört das Menschen die diesen Begriff rassistisch finden könnten viel zu viel damit zu tungsten das Essen auf den Tisch kommt und ihre Familie gesund bleibt und daher gar Leinenbeutel haben sich darüber Gedanken zu machen ob man nicht irgendwie irgendwelche Wörter als rassistisch auslegen könnte.

Nein, dieser Begriff ist nicht rassistisch

Hochkulturen sind nicht auf bestimmte Ethnien beschränkt. Es gab sie überall - jetzt gibt es sie nirgends mehr.

Andere Antwort...

Ich denke in einem wissenschaftlichen Diskurs, in dem man sich gerne über Definitionsfragen streitet, könnte man viele Argumente dafür anbringen, dass das Wort rassistisch ist. Es geht ja schon damit los, dass man mit "Hochkultur" universell wertet, was eine Kultur als besser kennzeichnet als andere, allein hier liegt also schon ein großes Streitfeld. Ich versuche mal deutlich zu machen was ich meine anhand eines anderen Beispiel: der Human development Index der UN misst vermeintlich die Entwicklung eines Landes. Hierfür betrachtet sie die Lebenserwartung, Bildung und das BIP pro Kopf. Die UN wertet damit schon, indem sie sagt "diese drei Faktoren sind stellvertretend dafür, wie sehr sich ein Land entwickelt". Wieso nicht andere Faktoren? Wieso spiel die Empathie keine Rolle? Wieso spielt nicht das Vorhandensein eines Computers eine Rolle? Die Vernetzung? Das sind Wertigkeiten die definiert werden. Auch darin, eine Hochkultur zu identifizieren, stecken Wertigkeiten. Bestimmte Faktoren werden dafür als bedeutender betrachtet als andere. Vielleicht ist eine Kultur absichtlich keine Hochkultur, obwohl sie es sein könnte, weil sie diverse Entwicklungen von Hochkulturen als schlecht ansieht? Man nehme das gute alte Beispiel: Römer als Hochkultur, Kelten als Barbaren. Die Kelten waren in der Lage, schmiedetechnische Meisterwerke zu verrichten, von denen die Römer nur träumen konnten. Sie hatten eine andere Sicht auf Schriften und Bücher, weshalb sie keine hatten, die Fähigkeiten waren aber vorhanden. Doch heute nimmt man sie als Barbaren wahr, während die Römer, die Menschen zum Spaß in Arenen um ihr Leben haben kämpfen lassen als Hochkultur gelten. Und weshalb? Vermutlich, weil sie ein ausgedehntes Reich hatten und große Städte und Bauwerke errichtet haben. Haben das aber andere Kulturen nicht, weil sie weniger entwickelt waren und es nicht gekonnt hätten, oder weil sie es nicht wollten? Ich erkenne also durchaus an, dass man den Begriff Hochkultur kritisch betrachten kann und sollte. Aber ich denke diese Auseinandersetzung sollte der Fachwissenschaft vorbehalten bleiben, im umgangssprachlichen Diskurs würde ich dem keine Bedeutung zuschreiben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums
earnest  17.12.2020, 16:39

Ich glaube nicht, dass man die Kelten "heute als Barbaren" wahrnimmt. Wer immer mit "man" gemeint sein mag.

Die Bezeichnung "Hochkultur" für zum Beispiel die alten Ägypter halte ich für wesentlich unproblematischer, als du das hier darstellst. Auch und gerade in Fachkreisen ist man sich der grundsätzlichen Problematik des Begriffs durchaus bewusst - so jedenfalls mein Eindruck.

Von "Randkulturen" als den "untergeordneten" oder "minderwertigen" Kulturen spricht wohl inzwischen niemand mehr.

0
Reinkanation 
Fragesteller
 17.12.2020, 16:59

Ich meine nicht häutige Kulturen, ich meine die Antiken Hochkulturen

0