Hallo, kann mir jemand erkären warum Fahrzeuge bevorzugt untersteuernd ausgelegt werden?

6 Antworten

Vor allem lässt sich das bei Fahrzeugen mit Vorderradantrieb nicht vermeiden, durch die Kraftübertragung und das Lenken gleichzeitig auf der Vorderachse. Ähnlich ist das bei 50:50 Allradantrieben. Übersteuern ist auf einer normalen Straße schwerer zu kontrollieren, auf der Rennstrecke allerdings wieder von Vorteil. Deswegen legt man Sportwagen auch eher auf Übersteuern aus, normale Autos auf Untersteuern. Allerdings sind sowieso die meisten "normalen" Autos Fronttriebler.

Beim untersteuernden Überfahren reicht es, leicht vom Gas zu gehen, über die Vorderachse bremst das Auto bis auf ein Maß herunter, bei der wieder ausreichend Schlupf für die kurve vorhanden ist. Bei einem übersteuernden Verhalten bricht das Heck aus, was gekonntes Gegenlenken und gasgeben erfordert, was nicht jeder beherrscht und entsprechend zu weitaus gefährlicheren Situationen führen kann.

Ein leicht untersteuerndes Auto ist einfacher zu beherrschen, als ein übersteuerndes Fahrzeug. Es hat üblicherweise einen recht breiten Grenzbereich und lässt sich durch Gaswegnehmen recht einfach stabilisieren. Die überschüssige Bewegungsenergie wird dann durch das Schieben über die Vorderräder abgebaut. 

Man könnte auch sagen, die Fahrzeuge werden so abgestimmt, damit auch der deutsche Normalfahrer damit sicher umgehen kann. (Autofahren für Dummies) 

Es ist einfach so, dass viele Fahrer mit einem ausbrechenden Heck oder einem neutralen Fahrverhalten und dem damit recht kleinen Grenzbereich überfordert wären und das Unfallrisiko deutlich steigen würde. Typische Lastwechsel-Reaktionen wird damit weitestgehend der Schrecken genommen. 

Weil Hinterrad Antrieb und übersteuern wesentlich mehr fahrerisches können erfordert als ein untersteuernder Frontkratzer 😉