Habt ihr Vertrauen in den Fahrer als Beifahrer?

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Habt ihr Vertrauen in den Fahrer als Beifahrer, wenn du zum Beispiel im Auto Beifahrer bist?

Das kommt ganz auf den Fahrer an. Ich kenne welche denen ich vertraue, ich kenne aber auch welche, bei denen immer ein wenig "Angst" mit dabei ist, wobei Angst schon zu stark ausgedrückt ist. Ein Freund von mir ist einfach nicht der beste Fahrer, das weiß er auch selbst. Er hatte in 2 Jahren schon 3 Unfälle und lässt sich mittlerweile lieber fahren als selbst zu fahren. Aber seit dem hält er sich auch zurück und deswegen hab ich da eigentlich keine Angst mehr. Das war zwischenzeitlich aber ganz anders, weil er da eine komplett andere Fahrweise drauf hatte und z.T. gedrängelt hat und dicht auffuhr usw...

Wichtig dabei ist: Wir sind alle junge Leute und haben unseren Führerschein nur wenige Jahre. Wir sind also in der höchsten Risikogruppe und natürlich fahren viele Freunde nicht so, wie sie das vielleicht mit 40 tun werden.

Bist du, wenn du selber entscheiden müsstest, ein guter oder ein schlechter Beifahrer?

Ich denke ich bin ein ganz guter, denn auch wenn ich einiges meckern könnte, halte ich mich klar zurück und unterlasse eigentlich alle Kommentare. Das ist wahrscheinlich noch die Erfahrung aus BF17 Zeiten, wo meine Eltern mir überall reingeredet haben und ich fast gar keine Lust mehr darauf hatte. Bei meiner Schwester kam es da auch oft zum Streit, weil sie sich das auch nicht gefallen lassen wollte. Das waren halt keine sinnvollen Tipps mehr, das war einfach die pure Angst. Während sie selbst immer mit dem SUV auf der linken Spur in einer Autobahnbaustelle gefahren sind, sollten wir das auf einmal nicht tun, weil sie ja nicht wüssten, ob der Wagen nicht breiter als 2,1m ist. Aber natürlich war das vorher bei denen nie ein Thema. Und mit 130 auf der Autobahn war es meiner Mutter schon ein ganzes Stück zu schnell. Wir sollten max. 120km/h fahren. Ich hab da bis heute ein Trauma von. Mittlerweile vertrauen sie einem aber und wissen, dass man kein Fahranfänger mehr ist. Aber bei der Höchstgeschwindigkeit darf ich mir trotzdem oft was anhören.

Ich erlebe es öfters, dass Freunde auf der Mittelspur schleichen, worüber ich mich als Fahrer quasi jeden 2. Tag Stunden drüber aufregen könnte. Aber ich weiß auch, dass der Fahrer sicherlich keine Lust hat sich von mir sagen zu lassen, wie der denn zu fahren hat. Bei einem hab ich es aber mal getan, denn der wurde mehrfach rechts überholt und hat sich über die Rechtsüberholer aufgeregt. Spätestens da musste ich ihm einmal sagen, dass er sich schlecht darüber beschweren kann, wenn er doch selbst die Ursache dafür ist. Aber das hat er auch nicht eingesehen und meinte: "Ist doch links alles frei". Ich wollte da sofort was zu sagen, aber ich hab es mir gespart, weil ich das auch einfach nicht mag, dem Fahrer zu erzählen, wie er zu fahren hat, obwohl wir im gleichen Alter sind und ich kein Fahrlehrer oder so bin.

Würdest du dem Fahrer sagen, dass er langsamer fahren solle, wenn er zum Beispiel bei erlaubten 100kmh 110kmh fährt oder mehr.
Wo wäre die Grenze, wenn die Autobahn keine Höchstgeschwindigkeit hat?

10km/h drüber bin ich selbst immer. Und wenn mir jemand die ganze Zeit sagen würde, ich solle nicht 10km/h zu viel fahren, dann werden wir uns nicht oft in meinem Auto wiedersehen, tut mir leid. Und ohne Begrenzung fahre ich meine möglichen 180 auch gerne mal aus. Ich kenne da keine generelle Grenze.

Ich hab es aber auch schon erlebt wo Freunde mit Papas Wagen mit mir drin nachts um 2 über eine 2-spurige Autobahn mit 220 gebrettert sind und man absehen konnte, dass einer gleich den LKW überholt. Genau das passierte auch. Einer, der mit ca. 90 hinter einem LKW fuhr, scherte dann aus. Die Bremsung war definitiv die krasseste, die ich erlebte. Ohne Ausweichen wäre das nichts geworden. Klar ist das nicht ausschließlich seine Schuld, aber bei einem Unfall wäre er denke ich auch Teilschuld gewesen. Man konnte es eben absehen und unbegrenzt heißt eben nicht, dass man so schnell fahren kann wie man will und alle auf einen Rücksicht nehmen müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Habt ihr Vertrauen in den Fahrer als Beifahrer, wenn du zum Beispiel im Auto Beifahrer bist?

Bei den meisten schon. Kommt drauf an, wie sicher ich mich bei demjenigen fühle. Mir kommt es am ehesten darauf an, dass ich das Gefühl habe, dass derjenige auch auf Gefahrensituationen oder unvorhergesehene Sachen reagieren kann, ohne einen Unfall zu bauen. Bei Leuten, die schnell aggressiv werden, fühle ich mich in der Regel nicht sicher.

Bist du, wenn du selber entscheiden müsstest, ein guter oder ein schlechter Beifahrer?

Ich denke schon, dass ich ein guter Beifahrer bin.

Würdest du dem Fahrer sagen, dass er langsamer fahren solle, wenn er zum Beispiel bei erlaubten 100kmh 110kmh fährt oder mehr.

Nö. Ich sag höchstens mal, dass irgendwo ein Blitzer steht.

Wo wäre die Grenze, wenn die Autobahn keine Höchstgeschwindigkeit hat?

Je nachdem, wie viel auf der Autobahn los ist. Wenn die Autobahn fast leer ist, kann derjenige sein Auto gerne ausfahren. Wenn viel los ist, halt entsprechend weniger. So dass er noch gut reagieren kann, wenn jemand ohne zu gucken von der mittleren Spur auf die linke rüberzieht.

Habt ihr Vertrauen in den Fahrer als Beifahrer?

Das kommt logischerweise auf den Fahrer an. Meistens fühle ich mich eher unwohl, weil ich feststellen musste, dass kaum jemand so fahren kann, dass ich mich rundum wohl fühle, oder wie ich es selbst machen würde. Die meisten fahren unweitsichtig, schalten ruppig, bremsen harsch, blinken nur sporadisch, vergessen das Abschalten des Wischers nach einem Regenfall, sind mit der Bedienung des Lichtschalters überfordert, nutzen oft den falschen Gang, und regen sich über Nichtigkeiten im Verkehr auf. Angesichts der offensichtlichen Überforderung mit Alltagssituationen denke ich mir dann schon manchmal sorgenvoll: "Wie reagiert diese Person eigentlich, wenn eine unvorhergesehene Situation eintritt?"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich vertraue den allermeisten Fahrern neben denen ich sitze.
Ich kann sowohl ein guter als auch ein nerviger Beifahrer sein. Bei normalen Fahrten bin ich für die Musik und die Bedienung des Navis zuständig.
Bei Einsatzfahrten im Rettungsdienst bin ich halt zusätzlich noch da um auch Gefahren zu achten und warne meinen Fahrer lieber 2 mal zu viel als einmal zu wenig.

TechnikSpezi  08.07.2020, 11:35
Bei Einsatzfahrten im Rettungsdienst bin ich halt zusätzlich noch da um auch Gefahren zu achten und warne meinen Fahrer lieber 2 mal zu viel als einmal zu wenig.

Interessanter Punkt :D Aber das ist nun einmal keine ungefährliche Angelegenheit. Wenn ich sehe wie sich die Leute dabei manchmal verhalten, dann kann ich das absolut nachvollziehen - und deine Kollegen hoffentlich auch.

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DerFendel  08.07.2020, 12:02
@TechnikSpezi

Das System beruht auf Gegenseitigkeit, ist also auch von allen gewünscht. Fühlt sich trotzdem manchmal komisch an

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kommt stark auf den fahrer an...

bei meinen kleineren bruder der schon 2 autos geschrottet hat und sein führerschein verloren hat kann ich weniger entspannt da sitzen wenn er schnell fährt.

als bei meinem Vater als Berufsfahrer und genug Fahrpraxis.

mein Vertrauen ist also ganz simpel abhängig vom fahrer selbst. dann kann ich auch mich zurücklehnen und ihn fahren lassen