Habt ihr euch für euren Job jemals unterqualifiziert gefühlt?

Nein, nie.

Eher überqualifiziert. Wenn nur einfachste Arbeiten und immer das Selbe ausgeführt wurde. Ich war vor 40 Jahren in einer großen Hamburger Malerfirma und als auffiel das ich schnell tapezieren konnte wurde ich nur noch dafür eingesetzt. Ganze Neubauten Rauhfaser durchtapezieren, anfangs war es noch ganz in Ordnung da ich einen Quadratmeterpreis mit dem Chef ausgehandelt hatte und sehr gut verdiente, aber nach 4 Monaten Rauhfaser tapezieren und nichts Anderes reichte es mir.

Die Firma hatte Malergesellen die nur Fenster lackierten, Jahr um Jahr, nur Fenster. Nur Wärmedämmung, nur Betonsanierung, nur Spritzarbeiten, nur Fassadenarbeiten.

Dafür habe ich kein kreatives Handwerk erlernt um dann Jahrzehnte immer das Selbe zu tun.

Wie am Fließband einer Fabrik, nichts für mich.

Ich wechselte die Firma und war dann mit wohlhabenden Privatkunden zu Gange - und verdiente besser als mit Rauhfaser tapezieren nach qm.

Ja, war mir aber egal, das ist mir nicht so wichtig und lernen kann trotzdem was und sei es durch die Zusammenarbeit mit Kollegen oder mal das Konzept leading up the chain of command bei der Gelegenheit antesten usw. Und wenn ich einen Job bekomme, der 5min von meiner Haustür entfernt ist und ich mir dann durchschnittlich 90-120 min Fahrzeit am Tag ersparen kann, dann wäre das durchaus, für eine gewisse Zeit, eine Alternative. Dafür wäre ich mir nicht zu fein oder wenn man einmal eine zeitlang draußen arbeiten möchte, weil man den Monitor nicht mehr sehen kann und sich dann bei der Friedhofsgärtnerei einen Job holt, als Akademiker, warum nicht.

Ohne adäquate Qualifikation wäre ich gar nicht an meine Position gekommen.

Eventuell nur ganz zu Anfang mal, wenn ich in einem anderen Betrieb angefangen hatte. Das legte sich dann aber sehr schnell.

Kein Beruf oder so aber immer wenn ich etwas handwerkliches machen muss, Help einfach zu blöd dafür 🥲