Umfrage - Wurdest du jemals diskriminiert/benachteiligt?

Das Ergebnis basiert auf 160 Abstimmungen

Ja : 84%
Nein 12%
Andere Antwort : 4%

57 Antworten

Ja :

War mal in einer chatgruppe mit ner Menge Amerikanern. Sie have dann irgendwann angefangen mich zu beleidigen weil ich weiß bin. Wurde dann am Ende auch rausgeworfen.

War schon irgendwie heftig weil ich vorher nie diskriminiert wurde. Aber mal ne neue Erfahrung

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin zufällig ein Mensch
7veren 
Fragesteller
 21.05.2023, 01:58

Danke für deine Antwort

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Ja :

Das ist schon ein paar mal passiert, bei verschiedenen Gelegenheiten.

Oft passiert das im Bahnhof auf dem Bahnsteig, wenn da organisierte "Bettlergruppen" nach Geld fragen.

Einmal hatte ich einer Person, die wohl nicht zu einer "Bettlergruppen" gehörte etwas Geld gegeben. Das sahen andere "Bettler" und die kamen dann zu mir.

Als ich ihnen nichts gegeben hatte, wurde ich als Nazi beschimpft und mir wurde vor die Schuhe gespuckt.

Bei einem anderen mal wurde mir von einem "Bettler" gesagt, er hätte den ganzen Tag noch nichts gegessen und brauche Geld um sich etwas zu essen zu kaufen. Ich meinte dann, ich könnte ihm etwas zu essen kaufen, im Bahnhof gäbe es ja einen Bäcker. Als Antwort gab es dann in etwa das: "Ich will lieber Geld, und nicht etwas von dir zum Essen gekauft bekommen". Ich darauf: "Geld gibt es nicht, wenn dann nur etwas zu essen". Die Antwort darauf war: "Du scheiß Nazi gib mir Geld". Darauf hin holte ich mein Handy raus und meinte, das ich nun die Bundespolizei anrufen werde. Das musste ich dann aber nicht machen, da sich der "Bettler" schnell entfernte, da die Bundespolizei und DB Sicherheit gerade auf diesen Bahnsteig gekommen sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
7veren 
Fragesteller
 21.05.2023, 13:22

Danke für deine Antwort

2
Ja :

"Andersdenken"

Im Kindergarten weil ich "anders" war, nicht geschrien habe und nicht mit Puppen oder sonstiges gespielt habe. Wurde angespuckt oder beleidigt.

In der Grundschule weil ich im Auge vom Landleben anders war und gerne mit kurzen Haaren herumgelaufen bin sowie mich mit Lehrern bereits über Themen gesprochen habe, die für mein Alter untypisch sind.

In der Mittelschule weil ich mit kurzfristigen Änderungen des Stundenplans einen Streit angefangen habe, weil ich etwas "dicker (hatte halt keine fettfreie Figur)" war; weil ich kaum gesprochen habe eben wegen Mobbing und "anderem Auftreten (was auch immer das heißt, meine Mutter hat es so bezeichnet)". Bin deshalb oft weinend in der Ecke gesessen in der Pause (natürlich so, dass es keiner sehen kann).
Ab der sechsten Klass war Schulwechsel, die Lehrer der neuen Schule haben mich abwertend behandelt und haben nicht einmal mit mir gesprochen, das Mobbing wurde zu der Zeit schlimmer da es meine Klassenkameraden aus der GS waren.
Bin dann in der Psy für einen Monat gewesen, die Erfahrung verkneife ich mir auszuschreiben, jedenfalls haben die PED (Pflege-Erziehungs-Dienst) so getan als wären wir nichts wert.

Dann war ich wegen fehlender Arbeitsstelle beim Amt, Vormund da aus Heim, die haben erst so getan als wollten sie helfen, dann wurde über Monate nicht gemeldet. Als wir selbst einen Platz gefunden haben kam plötzlich ein "ne, die Kosten übernehmen wir nicht", sodass wir nach einem Jahr eine Klage bei Gericht eingereicht haben. Bin jetzt noch immer keinen Schritt weiter trotz zusage dass sie die Kostesn übernehmen würden.

Eingeschränkte / "andere" Personen haben es in dieser Zeit schwer - ich hoffe, das wird sich in den nächsten Jahrzehnten ändern.

Ja :

Ja. Als Ostdeutsche habe ich (genau wie viele in meiner Familie und in meinem Freundeskreis) in der Wendezeit (aber auch schon zuvor ) so einige diskriminierende Erfahrungen machen müssen, die sich mir tief ins Gedächtnis eingeprägt haben.

Daher reagiere ich auch sehr sensibel darauf, wenn ich heute mitbekomme, wenn in meiner Gegenwart andere Menschen diskriminiert werden und trete für sie ein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DEAN1694  14.06.2023, 12:01

ich habe vor fast einem Jahrzehnt mit Ostdeutschen gearbeitet , ich kenne dich nicht persönlich aber die mit denen ich beruflich zu tun hatte , waren sehr asozial und Anstand fehlte komplett. Alle über einen Kamm zu scheren sollte man nicht aber in der besagten Zeit waren im Betrieb über 350 Mitarbeiter und ca. 80-90% aus der ehemaligen DDR , Niveau war so gut wie nicht vorhanden.

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Campeona  14.06.2023, 16:22
@DEAN1694

Ich weiß selbst, dass es auch unter Ostdeutschen (wie unter allen Menschen) Leute mit einem furchtbaren Benehmen und sehr bizarren Ansichten gibt. Und gerade in der Wendezeit machten sich auch viele davon unverzüglich in den Westen auf.

Manche auch unter dem Vorwand, in der DDR politisch verfolgt worden zu sein, was aber keineswegs immer der Fall war.

Manche davon waren eben zuvor auch schon in der DDR auf Grund ihres negativen oder teilweise sogar kriminellen Verhaltens (zu Recht) immer wieder angeeckt. Und das nicht nur bei staatlichen Behörden, sondern auch in ihrem privaten und beruflichen Umfeld.

Einige flohen auch vor den gegen sie gerichteten Anspruch auf Kindesunterhalt, vor ihrer kriminellen Vergangenheit oder Schulden.

Wir haben uns damals auch für diese Leute, die dann im Westen oft noch als vermeintliche Opfer der DDR-Diktatur und selbsternannte Helden in den Medien auftraten und kein sonderlich positives Bild abgaben, aufrichtig geschämt.

(Nach dem Ende der DDR wurden übrigens auch völlig undifferenziert die dortigen Gefängnisse geleert, was auch in Ostdeutschland selbst eine nie da gewesene Welle schwerer Verbrechen zur Folge hatte.)

Dieses Problem sehe ich übrigens auch bei der völlig undifferenzierten Migration aus anderen politisch instabilen Ländern. Und das hat dann zur Folge, dass von diesen Negativbeispielen pauschal auf alle Angehörige bestimmter Ethnien oder Herkunft geschlossen wird.

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Campeona  14.06.2023, 16:29
@Campeona

Aber Mal ganz unabhängig davon hatten die Diskriminierungen und Abwertungen, die wir damals teilweise persönlich erlebten, absolut nichts damit zu tun, dass wir uns irgendwie auffällig oder unangemessen benahmen.

Im Gegenteil. Das schlechte und unangemessene Benehmen war da vielmehr auf der Gegenseite zu verorten

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Ja :

Ich wurde in meiner Jugendzeit und zur Zeit meines Eintritts in das Erwachsenenalter hin und wieder dafür diskriminiert, russischstämmig zu sein und russische Eltern zu haben (Stichwort Kommunistenschwein und so...). Gerade in der jetzigen Zeit mit dem Russland-Ukraine-Konflikt ist das wieder leicht hoch gekocht und obwohl ich mich geopolitisch von der aktuellen Situation distanzieren wollte (weil mir das langsam an die Pysche geht), kommt dann irgend so ein Heinrich daher gelaufen, der meint, er hätte die Weisheit mit Löffel gegessen und müsste mit mir in einen Diskurs gehen und es mir so richtig geben. Das on-top noch oben drauf, während ich mit einigen aus meiner Familie bei diesem Thema leicht auf Kriegsfuss stehe (und nein, ich bin nicht Pro-Putin!)...

Aber mittlerweile stehe ich drüber und ignoriere diese Menschen einfach. Ich schenke denen keine Beachtung mehr und blende dieses Thema auch aus. Und in Gesprächen, wo dieses Thema aufkommt, weise ich meinen Gegenüber höflich darauf hin, dass ich darauf nicht eingehen möchte (es ist auch mein gutes Recht und das sollte man respektieren).