Haben sich all die Tausenden Menschen die in den letzten Tagen gegen rechts demonstriert haben, sich als Antidemokraten geoutet?
In den letzten Tagen gingen Zehntausende auf die Straßen um gegen rechts zu demonstrieren. Sie haben dabei aber vergessen, dass es zur Demokratie dazu gehört rechts zu sein oder links oder was auch immer zu sein und es darum geht Kompromisse zu finden um sowohl links als auch rechts zufrieden zu stellen.
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
9 Antworten
In zahlreichen deutschen Städten haben gestern insgesamt mehr als 250.000 Menschen für Demokratie und gegen Ausgrenzung und Rechtsextremismus demonstriert.
Ganz ehrlich, wie kommt man jetzt auf deine Frage? Wie kommt man auf Antidemokraten?
Bei den Demonstrationen ging es gegen Rechtsextremismus. Nicht gegen die AfD.
Kleiner, aber feiner Unterschied.
Sagen AfD Befürworter nicht immer, dass sie keine Rechtsextremen sein? Interessant, dass du dann aber genau das tust.
Und das wäre nun undemokratisch, wenn man dagegen demonstriert, dass die AfD von Rechtsextremen durchzogen ist, die AfD aber nicht die Größe besitzt diese Leute aus den eigenen Reihe zu entfernen die sich klar gegen die Rechtsstaatlichkeit positionieren, sondern ihre Zeit lieber damit zubringen es runter zu spielen und beginnen die Demonstranten als Demokratiefeinde zu diffamieren?
Wo sind denn da AfDler unter den Demonstranten die klar sagen: Rechtsextremismus ist Müll! Oder finden sie das etwa gar nicht , sondern stehen voll und ganz hinter denen in ihrer Partei die sich "Rechtsextremist", "Faschist" und "Neonazi" auf die Fahne geschrieben haben? Mutet ja etwas seltsam ein bei einer Partei die vorgibt demokratisch zu sein und zu handeln.
Die Zuschreibung Rechtsextrem wird im alltäglichen Gebrauch viel häufiger als subjektive Empfindung eingesetzt als das was es nach der Definition ist. Da kommt es nämlich ganz drauf an wo du dich umhörst. Wenn du bei der Antifa oder der grünen Jugend fragst kriegst du bestimmt nicht selten die Antwort dass auch der konservative Flügel der CDU schon rechtsextrem sei.
Kein schlechter Vergleich . Sehen viele in der AfD bestimmt so. Nur gibt es ja zur Zeit keine Großdemos gegen empfundene linksextreme Politik. Und bei den aktuellen Demos ist mir der Sinn etwas schleierhaft: Demonstriert man nicht eigentlich gegen ein gestaltende Regierung(-skoalition) ? So wie die Opposition überlicherweise die Bundesregierung kritisiert? Hier sind die Verhältnisse umgekehrt es wird demonstriert gegen eine Partei die garnicht regiert und sogesehen auch nichts gestaltet. Also was genau sollen die Demos politisch bezwecken können?
Es wird in erster Linie gegen Rechtsextremismus demonstriert. Und in zweiter Linie gegen eine Partei, die sich offensichtlich dafür ausspricht. Denn ich habe auch noch von keinem AfDler (und im übrigen auch von keinem AfD Wähler gehört), dass er sich klar gegen die rechtsextreme Unterwanderung in der Partei ausspricht und bereit wäre dagegen anzugehen.
Die Ampel ist genauso auf die Opposition fokussiert, wie es die Opposition auf die Ampel ist. Dabei spielt es eigentlich auch gar keine Rolle, wer da gerade regiert. Zumindest kann ich mich nicht erinnern in den letzten Jahrzehnten auch nur einen Oppositionspolitiker gehört zu haben, der sagte, dass die derzeitige Regierung fabelhafte Arbeit macht.
Das die Linksextremen bei weitem nicht so eine große Rolle spielen wie die Rechtsextremen erfordert demzufolge auch kaum eine Demonstration.
Linksextremismus ist genauso zu verurteilen wie Rechtsextremismus. Der Wunsch die Demokratie mit ihren Grundwerten abzuschaffen ist ja bei beiden Gruppierungen vorhanden. Und man würde genauso gegen Linksextreme demonstrieren, wenn es eine Partei gebe, die sich eben mit genau den Zielen der Linksextremen versucht die demokratische Grundordnung in Deutschland gewaltsam zu zerstören.
Die AfD gilt in 3 Bundesländern als gesichert rechtsextrem. Und fraglich ob die Wähler dort sie wegen oder trotz ihrer Gesinnung wählen. Die Demonstrationen sollen ja aufzeigen was Rechtsextremismus bedeutet und klar machen, dass die AfD Spitze das auch als völlig hinnehmbar begrüßt, ja sogar die Rechtsextremen bei sich verharmlost, sich schützend vor sie stellt und sie damit auch wieder die übliche Opfernummer abgibt.
Nach Potsdam wäre es die Gelegenheit gewesen, wenn die AfD Führung sich klar gegen Rechtsextremismus und Neonazis ausgesprochen hätte um der Bevölkerung zu zeigen, dass sie natürlich eine demokratische Partei sind. Dem Ganzen stattdessen mit Leugnung und runterspielen zu begegnen treibt eben die Menschen auf die Straße.
Alberne Suggestiv-Frage. Du verdeutlichst gut, weshalb viele Rechte gar kein Interesse an konstruktivem Dialog haben
Demonstrationen gehören zur Demokratie dazu. Kompromisse gehören nicht zur Demokratie. Höchstens innerhalb einer Regierungskoalition. Eine Demokratie besteht aus Regierung und Opposition. Mit gegensätzlichen Meinungen.
Haben sich all die Tausenden Menschen die in den letzten Tagen gegen rechts demonstriert haben, sich als Antidemokraten geoutet?
Deine Frage macht schon deswegen keinen Sinn, weil du offensichtlich das Demonstrationsrecht außen vor lassen möchtest!
Und wenn der Tenor ist, dass Rechtsextremismus doch völlig ok ist, dann wäre es wohl an der Zeit über das eigene Demokratieverständnis nachzudenken!
Es geht hier nicht um Links oder Rechts, sondern um Extremismus!
Also wer hier nun ja ankreuzt, der scheint Demokratie auch nicht verstanden zu haben. Und eigentlich schon wieder symptomatisch für Anhänger der AfD, die nun in der Tat meinen die Demonstranten zu Demokratiefeinde zu machen. Möchte die AfD denn das Demonstrationsrecht abschaffen? Oder nur dann, wenn sie bei einer Demo negativ im Zusammenhang erwähnt wird?
Machen wir uns nichts vor: Auf in etwa jedem Schild auf der Demo wird die AfD direkt genannt und auf sie bezug genommen. Defakto kann man sich also schon die Frage stellen ob hier gegen eine legale Partei demonstriert wird .