Haben es Frauen als Berufskraftfahrer schwer?

13 Antworten

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Also hier wird ja teils schon was falsches vermittelt. Fakt ist das man diesen Beruf als Frau auch ausüben kann, jedoch gibt es schon gravierende Unterschiede was die "Kraft" angeht. Willst du z.b. in den Seecontainer Transport (Kombiverkehr) einsteigen hast du absolut nichts mit dem be- und entladen zu tun, Türen auf, Türen zu, fahren, fertig, denn du bist absolut nicht versichert wenn dir auf der Ladefläche was passiert. Bist du hingegen im Stückgut Nahverkehr mit täglich 20 Kunden musst du schon eine Menge schleppen, vom Schnapskarton bis zu ner Palette mit 1,5 to, alles dabei. Es ist auch nicht so das alles mit dem Hubwagen transportiert werden kann, oft sind es auch Sachen die du so runterwuchten musst (ein Bund Stahl mit 7 Meter z.b.), aber auch da gibts Tricks, WENN man sie denn LERNEN will. Spätestens wenn dann die ersten Rückenprobleme da sind lernt man/frau es dann schon. Dann gibts wiederum Schüttgut, sprich die Leute die Baustellen und Betonwerke, Kieswerke, Schotterwerke usw. anfahren. Da fährst du nur, wirst im Werk über Silo oder Radlader beladen und fährst wieder. Ab und an kommt es halt mal vor das du mit dem grooosssseennn Hammer irgendwo hinten am Schlag was rausklopfen musst weil sich irgendwo Kies/Dreck verklemmt hat, aber ansonsten nichts körperlich schweres. Vom Tank hab ich keine Ahnung, hab noch nie die Schläuche gewuchtet, aber ich denke das müsste auch mit nicht allzuviel Kraft (ok ein wenig brauchst du natürlich schon) zu schaffen sein, schliesslich hört man immer wieder von Leuten die gerade in solche Branchen wechseln WEIL es eben nicht so körperlich schwer ist. Dann gibt es noch Speditions-Nachtverkehre, z.b. Brückenverkehr. Du fährst von Hamburg Richtung Nürnberg, der Kollege/die Kollegin fährt von Nürnberg Richtung Hamburg, ihr trefft euch ca. in der Mitte an einem vorher fest ausgemachten Treffpunkt (Industriegebiet) und tauscht eure Brücken (Wechselcontainer, also für Laien die komplette Ladefläche wird getauscht). Dann fährt der Hamburger wieder zurück und du auch. Diese Arbeit besteht daraus jede Nacht etliche Kilometer runter zu spulen (meist so zwischen 500 und bis zu 7-800 km), dafür nur einmal etwas körperliche Arbeit, sprich die Brückenfüsse alle ausklappen usw. (je nach dem wie gut die Werkstatt arbeitet mit ölen, schmieren usw. ist das mehr oder weniger körperlich anstrengend). Das ist mal ein kleiner Auszug aus der kompletten Branche denn diese Branche ist seeehhhrr seeeehrrr vielfältig. Nur eines muss dir als Neuling bewusst sein, so Interessant und spannend vielleicht auch alles klingt, es gehört eine gewisse Härte dazu. Nein ich bin nicht der Meinung das man so voll der Bär oder so sein muss, aber man muss einfach damit klarkommen das der Tag nicht nach 8 Stunden vorbei ist sondern MINIMUM 10 Std, in der Regel ehr ab 12 Std. und das TÄGLICH, sprich Fahrzeit, Abladezeit, Wartezeit. Stressresident sollte man weitestgehend auch sein, denn es geht doch fast immer rund. Soviel mal dazu. Du fragst dich woher ich das alles weiss, na dreimal darfst du raten ... war selbst mal einer von der Truppe. Bei Fragen einfach melden.

eXodus86  05.05.2010, 22:15

Gute Antwort! ;)

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JEIN. Wenn eine Frau diesen Beruf ausüben will, dann hat sie auch die Power dazu. Ich fahre seit 16 Jahren LKW (40 Tonnen). Es ist sozusagen "ausgleichende Gerechtigkeit". Der eine Kunde denkt: Einer Frau helf ich beim Abladen. Der andere steht da und fragt grinsend: "Geht's?", wenn Du eine Palette Stahl mit 1,5 - 2 Tonnen mit dem Hubwagen ziehen musst. Ich habe in den 16 Jahren Nahverkehr und Fernverkehr (8 Länder) gefahren und hab immer noch keinen anderen Berufswunsch. Am liebsten sind mir die Kunden, die Männlein und Weiblein gleich behandeln. Wenn Du das machen willst, dann tu es. Freut mich immer, wenn ich ne Kollegin auf der Straße sehe. Viel Erfolg - und willkommen im Club!

Frauen haben es heutzutage nicht mehr schwer. Man sollte diesen Beruf auch eher zu Berufsfahrer umtitulieren, denn Kraft wird mittlerweile seltenst benötigt. Moderne LKW fahren sich sogar schon so spielend wie PKW. Vorbei sind die Zeiten von Stahlbordwänden und LKW ohne jegliche Servounterstützung.

Solltest Du mal selbst entladen müssen, so fragt in den meisten Fällen ein Kollege ob er helfen soll. Ich würde somit sagen: Frauen haben es in diesem Beruf leichter ;o)

Mausi2548  05.05.2010, 20:07

Leider muss ich Dir da widersprechen. Es fragt selten ein Kollege, ob er helfen kann. Ich will das auch nicht. Ich habe mir den Beruf ausgesucht - also übe ich ihn auch aus.

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ganz im gegenteil.als ich am girls day bei der dekra war ,sagten die,dass allgemein in diesem beruf wenige frauen sind und das man deshalb eher genommen wird,jedoch steht man dann schneller im rampenlicht.man muss also damit umgehen können.

verreisterNutzer  04.05.2010, 22:38

ach mädchen glaub doch niocht jeden satz den sie dir an nur einem tag in der firma sagen.

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Mausi2548  05.05.2010, 20:16

Als LKW-Fahrerin ist man kein Starlett, das im Rampenlich steht, sonder schuftet bis zu 15 Stunden täglich. Da hast Du abends keine Zeit "damit umzugehen". Da gehst Du duschen und essen und danach ins Bett!

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Kommt drauf an. Viele Fahrer müssen ihre Ladung selbst auf- und abladen. Is eben nicht nur Fahren.

verreisterNutzer  04.05.2010, 22:40

davon bin ich bereits informiert

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Socat5  04.05.2010, 22:41
@verreisterNutzer

Dann weißt du auch wo es Schwierigkeiten geben könnte. Die männlichen Kollegen sind ja auch nicht alle Schränke^^

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