Habe eine Frage zu Fassadendämmung WDVS

4 Antworten

Ich war diesbezüglich mal recherchemäßig unterwegs. Von daher erinnere ich auf einigen Seiten der Bundesländer - Dritte Programme unter Ratgeber - manchen guten Hinweis gefunden zu haben. Grundsätzlich wird überall davon abgeraten sich einfach so für eine Dämmung zu entscheiden. Vorher sollte unbedingt ein Fachmann überprüfen welche Dämmung sich für das Haus überhaupt EMPFIEHLT. Ich erinnere auf alle Fälle dass NRW da sehr umfassend und ausführlich den Hintergrund darstellt. Der NEUTRALE Fachmann kann dann wenn irgend möglich mehrere Möglichkeiten nennen. Manches Haus aber lässt nur eine Möglichkeit zu. Es geht hier offensichtlich nicht nur um die Frage um welche Bauart es sich handelt sondern auch wo das Haus wie steht, wie das Wetter dort durchschnitlich ist und so fort. Die Investition für einen fachliche Beratung rechnet sich wird dadurch nach etwa 10 Jahren der Schimmelkampf eingespart der auch dazu führen kann dass ganze Außenwände erneuert werden müssen. Eben, weil sich zwischen Außenwand und Dämmung der Schimmel festsetzt, er viel zu spät oft sichtbar wird.

Wenn ich heute ein Haus dämmen wollte so würde ich mir zunächst ganz andere Fragen stellen:

Kann ich die Mbbel so verändern und stellen dass eine Innendämmung sich ergibt? Diese Möglichkeit wird viel zu sehr vernachlässigt nach meiner Recherche.

Können Rankpflanzen als Außendämmung genutzt werden? Auch diese Möglichkeit wird oft falsch eingeschätzt bis komplett ignoriert.

Welche Naturstoffe stehen für das Haus zur Verfügung? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten von mittlerweile mehreren Anbietern.

Ich würde also dazu raten noch mal grundsätzlich zu recherchieren. Dann bestenfalls mit einem Fachmenschen der sich das Haus nicht nur ansieht sondern auch ausmisst zu besprechen. Er kennt auch die entsprechenden verschiedenen Fachfirmen in der Regel in der Nähe, kann eine fachlich fundierte Meinung abgeben.

Hallo Baulisa, bin auch kein Super Profi, jedoch habe ich in 2012 mein komplettes Haus sebst gedämmt. Ein Verputzer hat mir am Ende mit der Armierung geholfen und den Endputz draufgemacht. Wenn man nicht gerade 2 linke Hände hat, kann man alles andere in Eigenleistung hinbekommen. Fassadendämmen macht auch Spaß! Die WDVS-Produkte hatte ich bei der Firma DK-WESTMENT bestellt. Lief alles problemlos. Mein Nachbar hatte auch gute Erfahrungen gesammelt. Hatte mich dort kurz beraten lassen und mir ein Shop-Angebot als Grundlage auf deren Seite gezogen. Die Überarbeitung und Anpassung konnte ich auch tel. machen. Für mich war es wichtig einen seriösen und vertrauensvollen Partner zu haben, denn man weiß ja nie was da ankommt. Kleine Anzahlung bei der Auftragsbestätigung -der Rest konnte bei Anlieferung bezahlt werden. Heute nochmal ein Lob an das Team von dk-westment.de. Die waren auch seit Jahren beim Verkaufsportal sehr gut bewertet. Zu den Fassadendämmung Preisen und Kosten: Ich habe ca. 18.- Euro/qm für alles inkl Anlieferung bezahlt und hatte eine gute Dämmplatte WLG 032 in 140mm bestellt. Zusätzlich alles zum Verkleben und Armieren, Dübel und den Scheibenputz mit Anstrich. Also als WDVS Komplettpaket sozusagen! Kleinigkeiten bekommst du immer im regionalen Fachhandel oder Baumarkt. Hoffe ein wenig weitergeholfen zu haben!

helli1971  15.03.2014, 09:18

Hallo Rene41, hat Dir Dein Verputzer eine Gewährleistung auf die Arbeit gegeben? Wo hast Du Dich beratne lassen? Wie haben die Dir als Laie die ganzen Anschlüsse erklären können? Ich habe mal bei einem Workshop teilgenommen, alter Schwede da kann einiges Schief gehen und dann hat man den Salat (Schimmel und Feuchtigkeit Innen und außen, Brandschutz, Algen, Risse). Ich habe mal gegooglet und die Firmen angeschaut. kommt das Zeug aus Polen? Du meinst, Kleinigkeiten kannst man auch im regionalen Baumarkt/Fachhandel abholen. Die o.g. Firma habe ich noch nie in einem Baumarkt gesehen, ist es denn nicht so, dass ein WDVS nur aus Bestandteilen eines Lieferanten bestehen darf, da sonst die Zulassung erlischt. Haben die auch einen Aussendiesnt der sich "Probleme" am Haus ansieht? Ich habe zwei Vertreter hier bei mir gehabt, die haben mir am Haus direkt alles erklärt, die Produkte wären zwar etwas teurer gewesen, aber die Dämmung wird ja (hoffentlich) länger dran bleiben. Gruß helli71

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Rudolf85  24.03.2014, 20:34

Hallo Rene41 waren sie mit der verarbeitung und mit dem material zufrieden? Bin auch am überlegen ob ich von DK Westment ein Packet bestellen soll. Bin mir aber leider nicht sicher zwecks qualität und beschaffenheit des Klebe u. Armirunsmörtels , so wie beim aussen Putz. ( Hersteller Fast ) Für eine antwort währ ich sehr dankbar.

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Bei einem Komplettpaket ist in der Regel alles dabei. Es gibt größere Preisunterschiede, deshalb auch auf die Dämmstärke und auf den Wärmeleitfähigkeitswert achten. Sollte dieser bei 0,032 liegen, dann ist das schonmal sehr gut; 0,035 geht auch noch, wobei 0,04 schon wieder nix besonderes heute mehr ist und man es dann nur noch durch entsprechende Dicke ausgleichen kann. Bei der Dämmung auch auf die Fensterleibungen achten, auch die sollten gedämmt werden, wenn es dort auch nur mit geringerer Dicke möglich ist.

Das wollte ich 2008 auch an meinem Haus machen. Dann entdeckte ich

www.konrad-fischer-info.de

Nach langem Studium der Seiten und weiteren kritischen Seiten im Internet, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es auf lange Sicht besser für das Massivhaus ist, wenn dem Feuchtehaushalt, ebenso wie dem Wärmehaushalt, Beachtung geschenkt wird. Die Feuchte wird jedoch häufig unterschätzt, nicht zuletzt dadurch, dass viele Dämmstoffe überhaupt nicht kapillaraktiv sind. Sie lassen durch Dampfdiffusion Feuchtigkeit einwandern, die am Taupunkt zu flüssigem Wasser auskondensiert, jedoch wird dieses flüssige Wasser mangels Kapillarität nicht oder nur sehr langsam weitertransportiert, was durch die Auffeuchtung den Dämmwert des Dämmstoffes massiv herabsetzt und zu Schimmelbildung führen kann. Dämmstoffe können durch Beton wirksam vor eindiffundierender Feuchte geschützt werden. So funktioniert es in den Plattenbauten. Folien und dergleichen schützen immer nur solange, solange die Klebefugen dicht bleiben (Alterungsprozesse beachten) und kein Loch durch diese Folien gebohrt wird, bzw. durch Bewegungen (Dachstuhl/Holzständerbauweise) keine Risse in der Folien entstehen.

Man kann dem übermäßigen Feuchtehaushalt im gedämmten Massivhaus mit der Lüftungsanlage Einhalt gebieten, deren Einbau auf Grund der durch die Dämmung in der Regel stark eingeschränkten Sorptionsfähigkeit der Wände immer zu empfehlen ist.

An der Fassadenoberfläche hilft jedoch die Lüftungsanlage auch nichts mehr. Die Fassadenoberfläche, die mangels Wärmespeichervermögen mit der Oberflächentemperatur in der Nacht häufig unter die Lufttemperatur durch Strahlungsaustausch mit dem kalten Nachthimmel fällt (durch Unteruchungen des IBP Stuttgart bestätigt), bildet sich Kondensat aus der Umgebungsluft, was die äußere Putzschicht überdurchschnittlich schnell beschädigt, bzw. zerstört und zu Auffeuchtungen der dahinter liegenden Dämmschichten führt. Diesen Vorgang der Auffeuchtung tiefer liegenden Schichten kann ein regelmäßiger Fassadenanstrich mildern. Die Fa. Dörken hat aber auch eine Fassadenheizung entwickelt und patentieren lassen, was das Auffeuchten durch Kondensat verhindern soll.

Damit können Dämmungen mit den Folgekosten recht kostenintensiv werden.

Um die Gafahr von Folgekosten nach einer Sanierung zu minimieren sollte überlegt werden, welche Maßnahmen überhaupt wirklich erforderlich und entsprechend sinnvoll sind.

Sicherlich sollte die oberste Geschoßdecke einen guten Dämmwert aufweisen, denn da Wärme nach oben steigt, führt es auch hier zwangsläufig zu hohen Energieverlusten bei unzureichender Dämmung. Zugluft an den Fensterfugen sollte es auch nicht geben.

Den Außenwänden sollte nun Aufmerksamkeit geschenkt werden, und zwar dem Feuchtegehalt dieser. Eine 4%ige Feuchte im Ziegelmauerwerk mindert den Dämmwert bereits um 50%, bei einer 10%igen Feuchte hat die Wand bereits 77% des Dämmwertes gegenüber der trockenen Wand (1% Feuchte) verloren (nach J.S. Cammerer). Darum ist es enorm wichtig, die Wände zu trocknen und trocken zu halten. Grundvorrausetzung dafür, ist ein intakter mineralischer Verputz, ein möglichst großer Dachüberstand mit funktionierender Dachentwässerung, um äußere Feuchteinträge in die Wand zu minimieren.

Die Wände müssen auch nicht aufwändig und teuer von Fachfirmen getrocknet werden - nein. Es reicht, die Peripherie der Heizanlage auf einen möglichst hohen Anteil an Wärmestrahlung auszurichten. Wärmestrahlung hat die hervorragende Eigenschaft die Oberflächen direkt zu erwärmen und Luft kühler zu lassen. Dadurch werden die Oberflächen wärmer, als die Raumluft. An den warmen Wänden (Oberflächen) erwärmt sich die Luft und wärmer werdene Luft hat nun ein größeres Wasserdampfaufnahmevermögen. Das geschieht nun direkt vor der Wandoberfläche. Dadurch wird der Wand Feuchte entzogen und die Wand trocknet aus. Auch verdrängt die direkt der Wand zugeführte Wärme die innere Wandfeuchte nach außen, da Feuchte mit dem Wärmestrom wandert, wenn dem keine sorptionsdichten Schichten (z.B. Dämmungen) entgegen stehen. Die Wand trocknet so langsam aus und erhält ihren ursprünglichen Dämmwert zurück, was die Heizkosten sinken lässt.

Einen hohen Anteil von Wärmestrahlung liefern alle Flächenheizungen, sowie auch der Plattenheizkörper Typ 10 mit einem Anteil vonn 55% Wärmestrahlung und 45% konvektiv abgegebender Wärmeleistung.

Eine "Sonderbauform" der Strahlungsheizung - allerdings wohl auch eine relativ preiswerte - stellt die hydraulsiche Heizleiste dar. Hierbei wird konvektiv ein dünner Warmluftschleier vor die Außenwand gelegt, welcher die Wandoberfläche erwärmt. Ist diese nun durch den Wärmeeintrag wärmer als die Raumluft, so strahlt sie Wärme in den Raum aus, was nun alle Oberflächen erwärmt (Strahlungsaustausch). An warmen Flächen steigt Luft nach oben, an kalten Flächen sinkt sie ab. Da gleichmäßig warme Oberflächen die Raumluft nun beruhigt, sinken Staub, Keime und Spuren vermehrt zu Boden, was der Gesundheit förderlich ist.

helli1971  15.02.2014, 19:18

Hallo Onki73. Und was haben sie an Ihrem Haus jetzt konkret gemacht? Alles umgesetzt was in Ihren Ausführungen steht? Wie sind die Erfahrungen und Ergebnisse?

Wäre interessant mal eigene Erfahrungen zu hören, da sich gerade bei diesem Thema gerne die Gemüter erhitzen und viel theoretisch erörtert wird ohne Fakten auf denTisch zu legen.

Danke vorab.

MFG

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Onki73  16.02.2014, 13:03
@helli1971

Mit der Feuchte hab ich meine eigenen Erfahrungen machen dürfen. Mein altes ungedämmtes Haus bekam neuen Innenputz. Im darauffolgenden Winter wurde es noch mit den vorhandenen, intakten Öfen beheizt, um das Haus zu entfeuchten und die neue Wasserinstallation nicht einfrieren zu lassen.

Zu Beginn des Winters war es im Haus noch sehr feucht, die Klamotten wurden klamm, es fühlte sich drinnen kälter an, als draußen. Durch das regelmäßige Heizen mit den Öfen wurden die Wände in der Wintersaison immer trockener. Das funktionierte schneller, je kälter es draußen war. Da der Brennstoffverbrauch am Ende der Heizsaison im trockenerem Haus gegenüber zum Beginn der Heizsaison im feuchten Haus bei vergleichbaren Außen- und Innentemperaturen sich nehezu halbiert hat, kann ich das bestätigen, was J.S. Cammerer vor Jahrzehnten schon festgestellt hat:

Die Feuchte im Mauerwerk mindert den Dämmwert erheblich!

Und weiterhin: Wände werden durch Wärmestrahlung getrocknet, denn die Öfen taten das durch die Strahlungswärme sehr gut.

Auf die Feuchte wird aber heute kaum geachtet, und zwar aus einem Grund:

Sehr viele Dämmstoffe sind zwar diffusionsoffen, aber nicht kapillaraktiv. Sie sind nicht in er Lage flüssiges Wasser vom Taupunkt aus dem Inneren des Stoffes nach außen an die Oberfläche zum Abdamfen zu transportieren. Durch Diffusion wird ein aufgefeuchteter kapillaraktiver Baustoff zu 0,1% enfteuchtet, zu 99,9% über den kapillaren Transportweg. Würde nun auf die kapillare Entfeuchtung Wert gelegt werden, so gehen ganze Industriezweige der Dämmstoffindustrie pleite.

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