Habe 22 jährigen Stubenhocker zu Hause. Was kann ich tun?

10 Antworten

Ich vermute: Wahrscheinlich durfte er schon von klein auf nicht lernen, selbständig für seine Anliegen zu sorgen.

Kinder sollten ihrem Alter entsprechend immer Verantwortung übernehmen dürfen für ihren Bereich, und mit dem Älterwerden immer mehr anpacken zuhause, im Garten, Haushalt usw. Taschengeld gibt es nur, wenn die Aufgaben, die klar definiert sind, erledigt wurden.

Erziehung ist eine harte Schule für die Eltern. Das tut manchmal weh. Und wenn das Kind schon so groß ist und die fundamentalen Dinge jetzt erst lernen muss, dann tut es noch mehr weh, den Eltern und dem Kind.

Ich würde mich bei meinem Sohn entschuldigen für die Versäumnisse und ihm mit Freundlichkeit, aber absoluter Entschlossenheit mitteilen, was Du von ihm erwartest. Natürlich muss ein Nicht-Beachten 100%ig konsequente Folgen haben, so wie Dir in den anderen Antworten bereits mitgeteilt wurde.  Sonst bist du unglaubwürdig und wirst nicht ernst genommen. Restriktionen oder schlimmsten Falls vor die Tür setzen. Aber ohne Szene, Geschrei und Terror deinerseits. Das erfordert viel von Dir.

Das ist  aber wahre Liebe.

Alles andere ist Sentimentalität und hat nur die Beziehung aber nicht das Glück und Wohlergehen des Kindes im Sinn. Eine Erziehung, die dem Kind keine Richtschnur und Leitung gibt, ist grausam. Gib ihm ein gutes Vorbild. Erziehung ist Selbsterziehung.

Alles Gute und viel Erfolg

Hallo!

Ich würde dem jungen Mann nicht per se Faulheit oder fehlenden Willen unterstellen -----> eventuell hat seine Antriebslosigkeit eine psychisch bedingte Wurzel, für die er garnichts kann oder die evtl. auf die Scheidung oder irgendwelche anderen Probleme zurückzuführen ist.

Fakt ist aber auch.. gegen seinen Willen einweisen kannst du ihn höchstens begründet und gerichtlich, auch eine psychologische Behandlung usw. oder Beratung kannst du ihm nicht auferlegen -------> er ist volljährig & im Grunde für sich bzw. sein Wohl selbst verantwortlich. Dahingehend kannst du dich in seine Lebensführung an sich wenig einmischen, obwohl du es nur gut meinst. Zumal Leute, die psychisch erkrankt sind sich in der Regel für absolut kerngesund halten und niemals von selbst Hilfe annehmen würden.. auch sicherlich weil das leider immernoch stigmatisiert ist & psychisch erkrankte in Deutschland selbst in der Presse immer wieder als "nicht ganz richtig" oder "geistesgestört" dargestellt werden.

Ich vermute hier zwei mögliche Gründe -----> Entweder hat er Selbstständiges Denken/Handeln nie gelernt oder psychische Probleme. 

Auch eine Wohngemeinschaft ist übrigens nur dann eine Möglichkeit, wenn die häuslichen Verhältnisse absolut unzumutbar sind oder er eine Diagnose hat & in eine Art Außenwohngruppe der Psychiatrie kommt. Einen solchen Fall kenne ich sogar aus meinem Freundeskreis. Ansonsten sind solche Gruppen auch am ehesten entweder für Minderjährige (Stichwort "Kindeswohlgefährdung") oder eben psychisch Krankte gedacht, die es allein nicht schaffen aber auch nicht unbedingt in das gehören was man landauf, landab als "Anstalt" kennt -----> da kann man nicht einfach hingehen und sagen "öhm, ich hätt' da einen, könnt' der nicht bei euch unterkommen?". Das ist in der Regel mit zahlreichen Gutachten auf verschiedenen Ebenen und Arztbesuchen verbunden, kann sich auch lang hinziehen.

Eine Behörde wäre vllt. das Integrationsamt oder die Arbeitsagentur, aber auch die können nicht wirklich was bewegen.. es ist schon mehr wie einmal passiert, dass die Beratung durch die Ämter abgebrochen wurde weil der zu Beratende kein Interesse zeigte und ihm alles am Allerwertesten vorbeiging. Deswegen würde ich das außen vor lassen & es erstmal auf dem kurzen Dienstweg versuchen, also privat ------> redet drüber! Es gibt nix über das man nicht reden könnte!

Ich würde an deiner Stelle den Dialog mit dem jungen Mann suchen & ihm sagen, wie du die Sache siehst. Unterstelle ihm aber nichts, sondern frage ihn ganz einfach wie er diese Situation beurteilt & was er gedenkt aus seinem Leben zu machen.. lasse ihn wissen, dass auch du eines Tages alt und schwach sein wirst & er spätestens dann lernen muss, alleine klarzukommen. Eventuell ist das der Hebel, der funktioniert.

Einen "Rausschmiss" würde ich nicht anberaumen, damit tust du ihm auch keinen Gefallen.. ich kannte einen Fall, bei dem ein von Hand aufgezogener Luchs (!) in die freie Wildbahn ausgesetzt wurde & schließlich total hilflos war, weil er sich da nicht behaupten konnte und bei deinem Buben dürfte der Effekt derselbe sein. 

Alles Gute :)

Der sitzt seit dem Hauptschulabschluss zu Hause und macht nichts???? Meine Kinder wissen, wenn sie nichts tun, dann gibt es nur die Grundbedürfnisse........sprich Essen, Trinken, Unterkunft...........kein Taschengeld, kein Internet, na ja und ohne Taschengeld können sie sich auch kein Handy oder sonstiges erlauben.

Wenn sie sich nichts leisten können, dann kommen sie auch auf den Gedanken Geld zu verdienen.

Er hat einen Hauptschulabschluß...den macht man so mit ungefähr 16 Jahren, oder? Was hat er denn zwischen Schule und jetztigem Nichtstun gemacht? Lebt er komplett von Deinem Einkommen, oder bezieht er eine Sozialleistung?

Ich würde ihm ein Ultimatum stellen - entweder, er hat bis zum Tag X einen Job und finanziert sich seinen Lebensunterhalt und steuert seinen Anteil an Miete und Nebenkosten zu, oder er muss sich eine Wohnung suchen - da kann er dann den ganzen Tag machen, wozu er lustig ist.

 

Hilft er dir im Hauhalt? Ich vermute nicht. Genausowenig wird er wohl Miete oder sowas zahlen.

Warne ihn vor dass du in kurzer Zeit (mein Vorschlag ein paar Tage) deine Leistungen einstellen wirst. Du wirst dann nur noch für dich selber kochen, nur noch deine eigene Wäsche machen, nur noch für dich einkaufen. Als nächsten Schritt kannst du ihn auch vor die Tür setzen.

Bleib hart. Es wird nicht lustig werden. Aber es lohnt sich.

Unterstützung gibt es bei Familienberatungsstellen. Schau mal ins Telefonbuch oder im Internet.