Guter Fantasy-Verlag?

2 Antworten

Ich selbst bin Hobby Autor und habe auch schon eine Geschichte veröffentlicht. Glaub mir, das die mehr davon haben als Du. Die meisten Anteile bekommt der Verlag, dann bekommt noch was die Händler und den kläglichen Rest ist dann dein Anteil. Ich habe mich ziemlich geärgert, als ich es zu einem Verlag gebracht habe, also überlege es Dir gut, ob Du es wirklich machen willst. Du bekommst, wenn Du Glück hast gerad mal zwischen 4 und 8 % vom ganzen Verkauf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Jonukas  02.06.2020, 08:22

Naja, wenn es Erfolgreich ist ist es ja nicht wenig Geld am Ende, aber das es so wenig ist hat verständliche Gründe, auch wenn am ende dee Künstler mehr Profitieren sollte

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Zockerin1984  02.06.2020, 08:25
@Jonukas

Probier es halt aus, es war schon ein sehr gutes Buch und auch eine Fantasie Geschichte. Ich hatte einen 1 Jahr Vertrag abgeschlossen für die Veröffentlichung und innerhalb des 1 Jahres zusammen gerechnet gerad mal 150 Euro bekommen, obwohl es in Deutschland und im Ausland mit sehr vielen Auflagen veröffentlicht wurde.

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Kassiopeia000  17.09.2020, 19:39
@Zockerin1984

Die Geschichte klingt irgendwie merkwürdig. Sicher, die meisten Autoren bekommen nicht mal 10% vom Gewinn, dennoch. Erstlingswerke werden von den Publikumsverlagen meist in Auflagen von 1000-4000 herausgebracht. Sagen wir mal du hast eine Beteiligung von 5% und dein Buch ist ein Taschenbuch das für 9,99€ im Laden angeboten wird, da der Vertrag sich in der Regel auf den Nettopreis bezieht bekommt man rund 0,46€ pro Buch. Das heißt, selbst wenn du nur 1000 Bücher verkaufst, hast 460€ verdient.

In deinem Fall hattest du also entweder a) keinen Publikumsverlag oder b) dein Buch wollte halt niemand kaufen. Nur weil viele erschienen sind, heißt das ja noch lange nicht, dass das jemand kauft.

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Malle05 
Fragesteller
 02.06.2020, 08:27

@Zockerin1984 Wie hast du dein Buch denn dann veröffentlicht? Eigenverlag?

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Zockerin1984  02.06.2020, 08:29
@Malle05

Ich habe erst einen großen Verlag gefragt, aber die wollten im Voraus 2000 Euro von mir haben und das habe ich abgelehnt, danach habe ich es über Book on Demand veröffentlicht lassen

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Petekramer  02.06.2020, 08:42

Du hast einen Verlagsvertrag mit einem klassischen Publikumsverlag unterzeichnet? Du gehörst also zu den allerwenigsten reinen Hobbyautoren, also zu den 2 - 3 Prozent, die überhaupt veröffentlicht werden - und dann beklagst du dich auch noch, anstatt den Schampuskorken knallen zu lassen?

Das habe ich noch nie zuvor gehört! Rund 10 % des Umsatzes als Autorenhonorar auszubezahlen, ist prinzipiell der Normalwert; das entspricht rund 5 Prozent des reinen Ladenverkaufspreises. Was hast du denn gedacht? Sofort 50.000,- Euro "Cash inne Täsch"?

Verlage sind keine Samariter, sondern Unternehmungen, die vom Vertrieb ihrer Druckerzeugnisse - und verreinzelt auch von Anzeigen leben. Ein neues Buchprojekt wirft erst mal Kosten in Höhe eines Kleinwagens auf, die wieder herein geholt werden müssen. Und ein wenig Gewinn soll ja auch übrigbleiben.

Mit dem Autor wird normalerweise einmal pro Jahr abgerechnet - in Abhängigkeit der bis dahin verkauften Bücher. Werden genug Bücher verkauft, hast du auch schnell mal rund 4.500,- Euro nebenbei verdient. Was gibt es denn da zu nörgeln?

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Zockerin1984  02.06.2020, 10:30
@Petekramer

Das war für die Rechte, damit die Geschichte geschützt ist und nicht geklaut werden kann. Das lief nur 1 Jahr und es wurde sehr viel verkauft und ich selbst habe nur 150 davon abbekommen Warum sollte ich da nicht nörgeln? Das meiste hat entweder der Verlag oder die Buchhandlung bekommen. Aber okay versuch dein Glück. Ich meinerseits behalte zukünftig meine Sachen bei mir. 😉 Trotzdem Dir viel Glück. Schau einfach mal Online, es gibt sehr viele Verleger.

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Petekramer  02.06.2020, 12:47
@Zockerin1984

Das ist ein wenig widersprüchlich - oder sagen wir: Definiere "viel verkauft". Hast du 150,- Euro verdient, so hat der Verlag eben nur eine bestimmte Anzahl an Büchern abgesetzt. Bei einem Normalpreis von 15,- bis 20,- Euro- wären das - grob geschätzt - rund 200 Exemplare des Titels.

Das ist für einen Hobby-Autor zwar ganz okay, aber "viel" wäre: Erstauflage von 5.000 Stück binnen sechs Monaten abverkauft.

Also stimmt hier etwas in deiner Darstellung nicht: Entweder wurde nicht viel verkauft - oder aber mit deinem Verlagsvertrag stimmt etwas nicht: Handelt es sich wirklich um einen reinen Publikumsverlag? Oder um einen dieser Pseudo-Verlage, die vom Autor Geld verlangen (s. meine "schwarze Liste" oben in meiner Antwort)? Das wäre schon interessant zu erfahren, denn vor letzteren Unternehmen kann ich nicht oft genug warnen: Die würden jeden Schulaufsatz veröffentlichen, wenn man dafür bezahlt.

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Als reiner Sachbuchautor eines größeren Publikumsverlags kurz ein paar Worte:

Deine Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein Hobby-Autor, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung.

Sei also zunächst bitte selbstkritisch und stelle dir die Frage, ob auch du persönlich Geld dafür ausgeben würdest, das zu lesen, was du verfasst hast. Ist es eine vollkommen neue, originelle und innovative Idee? Dann mal "good luck"! (Wäre es dagegen noch ein Fantasy-Quark mit edlen Schwertkämpfern, Elfen, Zwergen und Zauberern - schnarch - forget it!)

Es gibt drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren:

Möglichkeit eins: Du googlest gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema, in deinem Fall eben Fantasy, in ihrem Sortiment bedienen. (Es ergibt natürlich keinen Sinn, z.B. mit einem Gedichtband an einen Verlag für Sportliteratur heranzutreten.) Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks (also niemals das vollständige Manuskript !) zu, d.h. rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein (das solltest du auf alle Fälle mithilfe eines Germanisten oder eines guten Deutschpaukers regeln, wenn du jemanden kennst), sonst wandern sie sofort in die "Tonne".

Füge der Leseprobe noch ein Exposé bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterhertelefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten). Die Spielregel lautet: Man meldet sich bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!

Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.

Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du gewarnt bist: Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher. Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt. Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier. Eine schwarze Liste, veröffentlicht vom Bund Deutscher Schriftsteller, findest du hier:

https://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com/p/blog-page_53.html

Viel Glück weiterhin!!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor