Gründe für Antisemitismus (gegen Juden)?

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Im Prinzip sind die antismeitischen stereotypen immer Projektionen der eigenen negativen Charaktierzüge auf die Juden. 

Sehr deutlich ist das im Fall der "Geldgier", die die Antisemiten oder Juden feinde den Juden immer wieder unterstellten: In Wirklichkeit wurden Juden im Mittelalter, in der Neuzeit, bis zur Emanzipation im 19. Jahrhundert eigentlich immer aus Geldgier von Fürsten geholt und auch wieder vertrieben. Wenn ein lokaler Fürst seine Wirtschaft entwickeln wollte (= Geld brauchte), dann erlaubte er den Juden, sich in seinem Gebiet anzusiedeln, meist gegen eine saftige "Schutzsteuer" und mit vielen Einschränkungen. Hatte er dann Schulden, dann vertrieb er die Juden und behielt ihren Besitz und wurde gleich auch seine Schulden los. 

Besonders deutlich wurde es bei den Nazis, dass ihre antisemtischen Stereotypen Projektionen ihrer eigenen Handlungsweisen, Werte und Ideale waren. zum Beispiel:

- "Geldgier" - die Nazis plünderten die Sparguthaben der Juden, ihre Immobilien und sogar ihre Möbel, Autos, Fahrräder, Radios, bis hin zu den Kleidern, die ihre Opfer am Tage der Ermordung trugen.

- "Treulosigkeit" - die Nazis haben fast alle internationalen Abkommen, die sie geschlossen haben, wieder gebrochen. Am bekanntesten sind der Nichtangriffspakt mit der UdSSr und das Münchener Abkommen, aber es sind noch viele, viele mehr.

Und so kannst du die ganze Liste der Nazis durchgehen, und du wirst sehen, dass alles auf sie selber zutrifft...

Es gibt keine "ernsten" Argumente für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

Jede Gruppe, die so lose zusammenhängt wie, "die Juden" kann nicht mittels eines Kriteriums, dass alle Mitglieder dieser Gruppe zu zu ordnen ist, beschrieben werden. 

Als Juden bezeichnet man eine ethnisch-religiöse Gruppe oder Einzelpersonen, die sowohl Teil des jüdischen Volkes als auch der jüdischen Religion sein können. (wiki)

Welche gemeinsame Eigenschaft könnte so einer weitläufigen Beschreibung einer Gruppe haben, die dann im Zweifelsfall auch noch ernsthaft diskutabel wäre? Keine. So einfach. ;)

Nennt mir bitte ernste Argumente gegen Juden. Wir haben in der Schule eine Diskussion über dieses Thema, und ich muss den Antisemitismus repräsentieren.

"Ernste Argumente" für Antisemitismus? Es gibt keine!

Antisemitismus ist eine Form menschlicher Dummheit, angesichts der Folgen, die diese Gesinnung zeitigen konnte, wohl eine der widerlichsten. Und wer, der bei Verstand ist, wollte sich mühen, Argumente zu suchen, um menschliche Dummheit zu "repräsentieren" oder gar zu rechtfertigen?

Ich würde dem Fragesteller raten, die Verteidigung von Antisemitismus in der "Diskussion" abzulehnen. Wie Luther sollte der Fragesteller sich standhaft weigern, dieser Aufgabe nachzukommen. Ein vernünftiger (Religions-)Lehrer würde das akzeptieren und eine aufrechte Gesinnung notentechnisch nicht benachteiligen. Es ist ohnehin didaktisch verfehlt und eine Zumutung, Schüler über das Für und Wider von Antisemitismus eine "Diskussion" führen zu lassen! Denn da gibt es nichts zu diskutieren!

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.
Dahika  25.05.2019, 19:53

Ähem...wie Luther? Der hat nun übelste antijudaistische Schriften verfasst.

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ArnoldBentheim  25.05.2019, 20:59
@Dahika

In der Tat, aber erst in seinem letzten Lebensabschnitt. Zuerst war Luther keineswegs gegen die Juden. Allerdings war er eben auch Kind seiner Zeit, und die war in ganz Europa mehr oder weniger judenfeindlich.

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Ein Grund ist das man ihren Glauben nicht respektiert und akzeptiert.

Wie Martin Luther z. B.
Da die Juden Säue (Wie er Schreibt) Christus nicht als ihren Messias akzeptierten kamen Werke wie - der Juden und seine lügen- wo er hart gegen diese vorgeht in übelster Fäkalsprache. Aber er war auch intolerant anderer Glaubens sichten.

Ansonsten gibt es noch Persönliche und politische Gründe

Grüße