Große Angst, schwul zu sein aufgrund sexuellem Missbrauch in der Vergangenheit. Was soll ich machen?

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Ohjeh, da weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. 

Mitleid und so schenk ich mir davon kannst du dir ja nichts kaufen. An der Geschichte gibt es nichts schön zu reden. Manche Dinge sind unglaublich sch... und Punkt.

Immerhin, wie auch immer du das geschafft hast, scheinst du eine sehr hohe Resilienz zu haben. Du gehst einigermaßen offen damit um, zumindest im anonymen Bereich. Du bist definitiv nicht entwicklungsgestört in der Art wie du dich ausdrücken kannst und das sind alles positive Errungenschaften, die du dir auf die Fahne schreiben kannst. Alles Anzeichen einer äußerst gesunden Psyche, die wirklich miese Sachen erleben musste. Das sind gute Voraussetzungen. Natürlich hast du auch noch darunter zu leiden und natürlich gibt es krasse Probleme und Ängste, aber du hast ne Freundin und du hast ne handvoll enger Freunde wie es scheint und du suchst Rat bei anderen und beschäftigst dich mit Lösungen und vergräbst dich nicht in Problemen. So mein Eindruck. 

Um jetzt ernsthaft dein Problem zu analysieren müsste man dich wesentlich besser kennen, aber ich versuchs mal so offen und direkt wie möglich (nicht erschrecken ich halt nicht so viel von um den heißen Brei herum reden):

1.) Der Zusammenhang deiner sexuellen Orientierung mit den sexuellen Übergriffen mag gedanklich nahe liegen, aber ist meiner Meinung nach durch nichts zu belegen.Wenn du schwul bist wärst du wahrscheinlich auch schwul wenn du nie angefasst worden wärst. 

2.) Wenn du schwul wärst, wäre es nicht schlimm. Sagtest selbst du bist nicht homophob, sondern das Problem wäre vor allem, dass du panische Angst vor Männern hast und dass du deine Freundin liebst. Das führt direkt zu 

3.) Die Liebe zu deiner Freundin ist ja echt. Ob da nun die sexuellen Bedürfnisse ein Problem werden und ob sie eine Beziehung ausschließen das wirst du rausfinden - definitiv. Es macht keinen Sinn Panik vor etwas zu haben, dem du dich sowieso stellen musst. Das würde ich an deiner Stelle mit einer gesunden Portion Trotz annehmen. Jetzt hast du es soweit geschafft ohne dir das Leben zu nehmen oder komplett zu verzweifeln. Die Frage deiner sexuellen Orientierung das schaffst du auch noch. Nimm dir Zeit. Mit der Vorgeschichte ist doch kein Wunder, dass es nicht alles rund läuft. Das Beste ist Ehrlichkeit. Rede mit deiner Freundin darüber, dass du selbst nicht weißt, was los ist. Dass du alles tust um es herauszufinden und dass sie die erste ist, der du sagst was los ist sobald du es selbst verstehst. Solange bitte sie um Geduld und sage ganz offen, dass du Sexuelles erst einmal hinten anstellen möchtest. Das wird sie verstehen. So verschaffst du dir ein wenig Zeit und Luft. 

4.) Der Punkt wird dich richtig nerven. Du hast so richtig null Bock auf eine Therapie. Und ich glaube sogar, dass du die sexuelle Misshandlung ohne Therapie verkraften könntest. Aber die panische Angst vor Männern im Allgemeinen die bekommst du wahrscheinlich nicht ohne Therapie los. Ist so. Da wirst du dich mit auseinander setzen müssen. Du hast drei Möglichkeiten: Leb damit, was ätzend wird. Lass dich behandeln, was ätzend wird. Behandel dich selbst, was ätzend wird. Es wird auf jeden Fall ätzend also hast du freie Wahl. Alle drei sind in etwa gleich ätzend, manche ein Leben lang, manche kürzer. Deine Wahl. Wirklich. Selbst behandeln ist auch nur eine Option wenn du den Intellekt und die Disziplin dazu hast. Es ist möglich. Erinnerungen sind veränderbar das ist keine Annahme, sondern eine Tatsache. Egal ob du damit leben willst, dich behandeln lässt oder es selbst versuchst dich zu behandeln du wirst dich immer deinen Erinnerungen stellen müssen da gibt es keinen Unterschied. Deine beste Chance ist diese Erinnerungen zu verändern. Ich brauch dir darüber keinen Vortrag halten. Googel einfach "Erinnerungen verändern" und "Traumatherapie" und lese, lese, lese. Glaub mir gar nix. Mach dich selbst schlau, dass ich keinen Mist erzähle. Achte auf Quellenkompetenz also nix mit sprirituellem Kram, wir sind hier nicht bei irgendwelchen Wunderheilern, sondern das ist seriöse Wissenschaft der Psyche. Das ist die wirksamste Therapie-Form bei solchen Traumata. Manche können das ohne Hilfe, manche brauchen einen erfahrenen Therapeuten an ihrer Seite. Kauf dir Bücher zum Thema Traumatherapie - achte auf aktuelle Bücher mit dem Fokus auf Erinnerungsmanipulation. Gleich mal vorweg: Es geht nicht darum die Realität zu verändern. Viele denken, wenn ich meine Erinnerung verändere dann mache ich mir ja was vor und das kann ja nicht funktionieren, weil ich ja weiß wie es war usw.. Nope. Was du Erinnerung nennst ist bereits eine Täuschung. Es gibt keine "reale" Erinnerung so funktioniert unser Gehirn nun mal nicht, aber ich überlasse es dir dich da schlau zu machen. 

Fazit: Du wolltest wissen was du machen sollst und da kann man natürlich nur Rat geben ohne Anspruch auf richtig oder falsch. Aus meiner Sicht: Du musst dich sowieso in deinem Leben dieser ganzen Traumageschichte stellen. Du bist stark genug um das zu schaffen. Mein Tipp: Eigne dir Wissen an so viel es geht und hol dir erst dann Hilfe dazu, wenn du meinst welche zu brauchen. Was konkret und aktuell deine Situation und den Leidensdruck und die Angst wegen dem schwul sein betrifft verschieb das einfach mal ein bisschen nach hinten. Vielleicht bist du auch bi oder aufgrund der Vorgeschichte entwickelt sich das noch. Es ist auch möglich, dass du zurzeit weder für Mann noch für Frau sexuelle Gefühle entwickeln kannst wer weiß das schon. Niemand kann vorhersehen wie sich deine Vergangenheit, für die du nichts kannst, heute auswirkt. Ist einfach zu früh deswegen Panik zu haben. Noch ist nichts entschieden. Mit deiner Freundin scheinst du ein gutes Verhältnis zu haben, also rede mit ihr. Die Wahrheit ist ja, dass du nicht weißt was los ist, also sag ihr die Wahrheit. Bitte sie um etwas Geduld, weil du rausfinden musst, was mit dir los ist. Das wird ihre Irritiertheit mildern. Das wird sie verstehen. Es kann ja alles so bleiben wie es ist, nur das mit dem sexuellen Kontakt das verschiebt ihr eine Weile. Wenn du Unterstützung brauchst oder irgendeinen Rat haben willst kannst mich auch jederzeit hier auf gf privat anschreiben. Ich bin zwar nur irgendein random Fremder, aber manchmal hilft das ja ne andre Meinung zu hören. Auf Dauer musst du dir selbst helfen und jeder kann dir nur Tipps geben was du lesen kannst, mit wem du sprechen kannst usw. aber es zählt deine individuelle Lösung. Die kann dir keiner vorweg nehmen. Du kannst dir Rat holen und Feedback holen, aber am Ende musst du dich ein paar unangenehmen Dingen stellen, wenn du sie überwinden willst. Worst case im Moment ist ok du bist schwul. Dann chill trotzdem. Das ist vielleicht nicht endgültig und wenn es so wäre dann kriegst du das auch auf die Reihe. Nur nie aufgeben, aber das braucht man dir ja nicht zu sagen. 

Alles Gute!


NoahUndSo 
Fragesteller
 23.11.2017, 02:14

Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, du hast mir viele neue Denkanstöße gegeben. :)

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Hey, also zuerst mal finde ich es toll, dass du dich in so einem Forum so öffnen kannst. Es ist furchtbar, was passiert ist und wenn es dir hilft: Du hast keine Schuld an so etwas, das lag nicht in deiner Verantwortung oder in deinen Möglichkeiten etwas dagegen zu tun.

Jetzt zu deiner Frage: Ich denke nach allem was dir passiert ist, hast du einfach Angst vor Intimitäten im Allgemeinen. Das ist in meinen Augen vollkommen verständlich, auch wenn ich verstehen kann, dass es dich belastet? Ich weiß, das klingt seltsam, wenn ich das jetzt frage, aber weiß deine Freundin davon was passiert ist? Oder warst du jemals bei einem Therapeuten?

Ich möchte dir nicht zu nahe treten und ich bin auch der Meinung, dass es bei dri liegt, ob du dir Hilfe suchen möchtest oder nicht, aber deine Angst vor Intimitäten bzw. das Unwohlsein dabei könnte davon kommen, dass du alles, was passiert ist bisher verdrängt hast und nicht darüber gesprochen hast. Ich weiß, dass Verdrängen ein Schutzmechanismus ist und wenn es nicht in deinen Gedanken ist (zumindest nicht permanent) geht es dir wahrscheinlich auch einigermaßen gut, aber für mich klingt die Reaktion deines Körpers, also das Unwohlsein, ganz typisch wie eine Reaktion, wenn sowas verdrängt wird.

Ich weiß, es ist schlimm, also ich kann es mir zumindest vorstellen, aber ich denke, wenn du wirklich ein schlechtes Gewissen bezüglich deiner Freundin  hast, dann wäre es das Beste es ihr zu sagen, auch wenn die Entscheidung dabei ausdrücklich bei dir liegt. Ich kann auch nur Ratschläge geben, wie ich es machen würde, das Handeln liegt in deiner Verantwortung, schließlich kennst du sie ja auch besser, als ich. Allerdings scheint sie mir (so wie du es beschrieben hast) sehr verständnisvoll zu sein. Eure Beziehung ist auch schon länger (also ein jahr ist schon eine Leistung) und das setzt ihre Bereitschaft voraus auf dich einzugehen und zu warten. Du hast sehr viel Glück jemanden wie sie gefunden zu haben, denke ich, denn wenn du dich wirklich für eine Therapie entscheiden würdest, dann denke ich, würde sie dich auf jeden Fall unterstützen, auch wenn es zu Anfang etwas seltsam für euch beide werden könnte.

Ich glaube nicht, dass diese Gefühle von Homosexualität kommen, sondern wie gesagt, einfach nur Unsicherheit udn Angst, die sich sehr tief in dich eingegraben hat (jetzt mal sehr bildlich gesprochen) und das sind diese Dinge, über die du am Besten mit einem Psychologen sprechen solltest. Wie gesagt, es gibt viele Stellen, an die du dich für Hilfe wenden kannst, aber das letzte was dir, auch im Bezug auf deine Freundin, hilft ist es jetzt in Panik zu geraten. Solltest du wirklich homosexuell sein, dann würde sich das in irgendeiner Weise zum Ausdruck bringen so z.B. einem Verlangen nach Männern, das du a offensichlich nicht hast.

Wie gesagt: Beruhige dich erstmal, dann nimmst du das alles in Angriff. Du kannst dich, wenn solche Probleme wirklich akut sind, an eine kostenlose Telefonhilfehotleine wenden, die auch anonym wäre oder mal nach Möglichkeiten bei einem Psychologen ausschau halten. Wenn du deiner Freundin wirklich davon erzählen möchtest, dann würde ich dir raten, ihr genau das zu sagen, was du auch hier in diesem Text geschrieben hast, denn ich würde dich auf jeden Fall verstehen und versuchen dir zu helfen (und sie auch, wenn sie wirklich so verständnisvoll ist, wie du geschrieben hast) betone einfach, wie wichtig es dir ist sie nicht zu verlieren und wenn sie misstrauisch ist, dann wird sie das ganz sicher auch nicht mehr sein (sowas vermutet man wirklich nicht als erstes und ich persönlich würde auch niemals meinen Partner fragen ob er eventuelle Traumata in der Vergangenheit hat, insofern hilft da nur eine Offensive von dir)

Warte einfach etwas ab, schau ob deine Gefühle stärker werden (zu lieben scheinst du sie ja schon, ich sehe das nur so, dass dir dieser intime Kontakt Angst macht bzw. Unbehagen bereitet) oder ob sich irgendetwas ändert und lass dir auf jeden Fall Zeit! Nur weil man für eine Frau nichts empfindet muss das noch lange nicht heißen, dass man homosexuell ist.

Alles Liebe und viel Glück

Bevi

Von meinem vierten bis elften Lebensjahr wurde ich von meinem Vater sexuell missbraucht.

Das tut mir sehr Leid. :-(

In psychologischer Behandlung war ich nie und das wird sich auch nicht ändern, die Scham und Angst sind einfach zu groß.

Das solltest Du meines Erachtens nicht so schnell ausschließen. Psychotherapeuten unterliegen der Schweigepflicht. Deine Beschreibung klingt wirklich besorgniserregend. Ich würde Dir wirklich dringend empfehlen, Dich in Therapie zu begeben.

Nun stelle ich mir die Frage, ob ich vielleicht homosexuell sein könnte. Versteht mich nicht falsch, ich bin ehrlich in keinster Weise homophob, aber bezogen auf mich wäre das mein absoluter Albtraum. Der Gedanke, zu etwas verdammt zu sein, was mir meine Kindheit und auch sonst so vieles andere zerstört hat, macht mich so unfassbar wütend und verzweifelt.

Moment ...

Dass Missbrauch an Dir begangen wurde, hat Dir Dein Leben zerstört. Einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen zwei Erwachsenen des gleichen Geschlechts sind etwas vollkommen anderes.

Pädophilie hat Dir Dein Leben zerstört, nicht Homosexualität. Das musst Du gedanklich getrennt bekommen, alles andere ist Unsinn und die Tatsache, dass Du das nicht in einen Topf wirfst und gedanklich nicht sauber trennst, ist letztlich ein Schlag ins Gesicht eines jeden Homosexuellen.

Ich bin selbst homosexuell und habe lange gebraucht, um das herauszufinden.

Seit ich diese böse Vorahnung habe, bin ich in einer totalen Panikspirale gefangen und krieg nichts mehr geschissen. Wie komme ich da wieder raus?

Wenn es so ist (was ja überhaupt nicht klar ist - ich sehe rein von Deiner Schilderung her keine wirklichen Hinweise in diese Richtung), wirst Du es ohnehin nicht ändern können. Es gab und gibt immer wieder Menschen, die homosexuell sind/waren und versuchen/versuchten, sich zu "drehen". Das führt letztlich in die Depression und in Extremfällen in den Suizid. Bislang hat es noch niemand ändern können. Wenn Du es tatsächlich bist, dann wirst Du lernen müssen, das zu akzeptieren und damit umzugehen. Auch deswegen solltest Du eine Therapie in Betracht ziehen. Wir können Dir hier nur sehr wenig helfen, aber ich bin mir sicher, dass es einen Weg gibt.

Aber Du bist schon zwei Schritte voraus. Mach erstmal einen Schritt nach dem anderen. Nimm Dir Zeit und sprich mit einer Person, die der Schweigepflicht unterliegt, über Deine Ängste. Das übrige wird sich dann später mit der Zeit ergeben.

Ich wünsche Dir in jedem Fall alles Gute auf Deinem Weg, was auch immer sich ergeben wird.


NoahUndSo 
Fragesteller
 15.11.2017, 00:56

Es tut mir echt leid, diese Formulierung war wohl sehr unglücklich gewählt. Ich will hier wirklich niemanden verletzen - das ist das Letzte, was meine Absicht ist.

Dass mein Vater nicht schwul ist, ist mir bewusst und dass das, was er alles mit mir gemacht hat, ebenfalls nichts mit Homosexualität zutun hat, genauso. Die Praktiken waren trotzdem...gleichgeschlechtlich. Weswegen ich bestimmte Verknüpfungen (ausschließlich bezogen auf mich selbst und meine Wahrnehmung zu anderen Männern) nicht aus meinem Kopf bekommen kann, so sehr ich es auch versuche.

Nochmal sorry.

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NoHumanBeing  15.11.2017, 01:01
@NoahUndSo

Die Praktiken waren trotzdem...gleichgeschlechtlich. Weswegen ich bestimmte Verknüpfungen (ausschließlich bezogen auf mich selbst und meine Wahrnehmung zu anderen Männern) nicht aus meinem Kopf bekommen kann, so sehr ich es auch versuche.

Nochmal sorry.

Das verstehe ich und Du brauchst Dich im Grunde auch weder zu entschuldigen, noch zu rechtfertigen.

Dass Du es dennoch tust, zeugt von echter Größe. Ich ziehe meinen Hut! Ernsthaft.

Noch einmal alles erdenklich Gute Dir!

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Ich denke, Dein Problem liegt daran, dass Du versucht hast, und es nach wie vor tust, das was vorgefallen ist zu verdrängen bzw. versuchst, Deine Gefühle rational in den Griff zu bekommen.

Ersteres wird dazu führen, dass die Vergangenheit Dich immer wieder einholt und das zweite ist eine illusion. Unsere Gefühle/Emotionen lassen sich für eine gewisse Zeit vom Kopf steuern, irgendwann ist damit aber Schluß, ich habe jedenfalls noch nie jemand kennengelernt, weder in der Praxis noch ausserhalb, dem dies dauerhaft gelungen wäre.

Die Auswirkungen, die Du schilderst, beweisen ja, dass Dir beides nicht gelingt.

Eine Angst (ich kann sie Dir nicht nehmen, diese Macht habe ich nicht) brauchst Du nicht zu haben. Homosexualität entsteht nicht durch sexuelle Übergriffe. Niemand weiss, warum jemand homosexuell ist und andere nicht. Nach Deiner Beschreibung, hast Du viel Arbeit vor Dir, wenn Du mit den sexuellen Übergriffen klar kommen willst, aber homosexuell bist Du sicher nicht.

Du benötigst dringend Hilfe, sonst besteht die Gefahr, dass Du Dich irgendwann selbst nicht mehr erträgst. Schlimmstenfalls endet so etwas durch Suizid. Sprich, soweit Du einen vernünftigen Hausarzt hast mit dem. Er unterliegt der Schweigepflicht, Du musst also keine Bedenken haben, dass etwas von eurem Gespräch nach draußen dringt. Vertraust Du ihm nicht oder kommt er gleich mit Medikamenten an, geh zu einem zweiten, dritten oder vierten Arzt. Es gibt auch in diesem Berufszweig mehr vernünftige Leute, als vermutet.

Ob Dir eine ambulante Therapie helfen würde, weiss ich nicht, bei den Symptomen, die Du beschreibst, glaube ich aber, dass Du stationär besser aufgehoben wärst. Eine psychosomatische Fachklinik, die Traumatherapien nicht nur zur Vollständigkeit des Prospekts im Programm hat sondern auch wirklich betreibt. Und bevor Du hingehst, schau Dir die Klinik an. Wenn Du ein mieses Gefühl hast, such eine andere. Ist zwar Stress mit dem Kostenträger aber durchaus hinzubekommen.

Aus dem Stand fällt mir die Fachklinik in Dormagen ein, die Dr. Reisach Kliniken in Oberstdorf bzw. Wolfsried oder Du schaust mal unter www.schoen-kliniken.de. Der Gedanke an eine stationäre Therapie, macht sicher erstmal Angst aber schau Dir an, wie es Dir jetzt geht und ob eine Besserung das Aushalten der Angst nicht wert ist. Bist Du erstmal dort, ist die Angst sowieso ziemlich schnell weg.

Sprich mit Deiner Freundin offen, wenn Du es hinbekommst. So wie Du sie beschreibst, wirst Du sie dadurch eher enger an Dich binden, als zu vertreiben.

Ich wünsche Dir alles Gute.

harobo

Kann es sein, dass du sie einfach nur nicht als Freundin verlieren willst?

Ich beziehe es jetzt nur darauf, dass du denkst, dass du schul sein könntest.

 Wenn du sie als Freundin ansiehst, und nicht als Partner, könnte es dann sein dass das der Grund dafür ist, warum du nicht weitergehen möchtest? Ich würde jetzt auch nicht mit meine Freunden ins Bett steigen, obwohl ich sie sehr gern hab. Du musst ja deswegen nicht gleich schwul sein.

Jetzt noch eine andere aber unwahrscheinlichere Theorie: Was ist, wenn du denkst, dass sich eure Beziehung nach diesem Schritt verändert und du sie deswegen verlieren könntest. Und selbst wenn die Beziehung nicht halten sollte gehe ich davon aus, dass sie immer noch ein Teil deines Freundeskreises sein soll. Wenn ihr allerdings diesen Schritt gewagt hab wird das schwieriger.

WICHTIG: Du darfst das jetzt nicht als Grund sehen, schlappzumachen oder anderes. Die Allermeisten denken, ein solcher Schritt gehöre zu einer Beziehung dazu, und du wirst ihm wahrscheinlich in deinen zukünftigen Beziehungen erneut begegnen.