Greta Thunberg mit 20 Schulabschluss, ist das gut?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Ist ganz normal 71%
Grottenschlecht 29%
Reife Leistung,sehr schnell 0%

2 Antworten

Schwedische Schule ist easy. Du bekommst den Abschluss nachgeschmissen. Du kannst auch 60 Prozent Abwesenheitszeiten vom Unterricht haben und null Ahnung - die Lehrer lassen sich was einfallen, dass du den Abschluss trotzdem bekommst.

Die hätte auch ihr mondänes Jetset-Leben weiterführen können und hätte ihren Abschluss eben nebenbei bekommen.

Und dann ist sie auch noch auf eine Privatschule gegangen, wo es nochmal leichter ist als in der Staatsschule.

Wenn man bedenkt, wie wenige Menschen mit 20 Jahren eine Lebensleistung, die mit der von Greta Thunberg vergleichbar wäre, gebracht haben, kann die Frage nach ihrem Abitur eigentlich nur gleichgültig sein. Aber angesichts der Tatsache, dass über 100 Experten, sehr viele von internationalen Rang an ihrem Buch mitgearbeitet haben, war es wohl für sie Ehrensache, auch eine Prüfung abzulegen, wie sie in solchen Kreisen meist erwartet wird.

Was sie selbst von sich erwartet, hat sie in einem Kapitel des Buches unter anderem so formuliert:

"Thunberg: "[...] Für mich ist Hoffnung nichts, was einem geschenkt wird, sie ist etwas, was man sich verdienen, was man schaffen muss. Sie ist nicht passiv zu bekommen, in dem man dasteht und darauf wartet, dass jemand anderes etwas unternimmt. Hoffnung heißt, etwas zu tun.[20] Es heißt, aus seiner Komfortzone herauszutreten. [...] Wir leben derzeit auf einem Planeten, auf dem Technologie es möglich gemacht hat, dass wir fast alle miteinander in Verbindung stehen. In manchen Ländern lässt das politische Regime dies nicht zu. Wenn irgendwo auf dem Globus etwas ausreichend Wichtiges passiert, werden es trotzdem nahezu alle sofort erfahren. [...] Ich bin überzeugt, dass es gesellschaftliche Kipppunkte gibt, die sich zu unseren Gunsten auswirken, sobald genügend von uns sich entschließen, etwas zu unternehmen. Daraus erwachsen unendliche Möglichkeiten. Die Zerstörung der Biosphäre, die Destabilisierung des Klimas und die Vernichtung unserer gemeinsamen zukünftigen Lebensbedingungen sind keineswegs vorherbestimmt und unausweichlich. Sie liegen auch nicht in der Natur des Menschen – wir sind nicht das Problem. Das alles passiert, weil man uns, dem Volk, unsere Lage und die Konsequenzen dessen, was gerade geschieht, noch nicht völlig bewusst gemacht hat. Wir wurden belogen. [...] Wenn wir erst einmal die ganze Geschichte kennen – und nicht nur etwas, was wieder einmal zum Nutzen bestimmter kurzfristiger Wirtschaftsinteressen erfunden wurde –, werden wir wissen, was zu tun ist." (S.462-463)

Sie ist freilich der Meinung, dass die Krise gegenwärtig nicht angegangen werden kann, ohne dass ein umfassender Bildungsprozess stattgefunden hat.

Dazu: "Wir brauchen Leuten nicht ständig zu sagen, sie sollten ihre Glühlampen austauschen, zur Wahl gehen oder aufhören, Lebensmittel weg zu werfen. Nicht etwa, weil solche Dinge nicht wichtig wären – das sind sie –, sondern weil wir sicher annehmen dürfen, dass die Leute, die über die Klimakrise Bücher lesen, Fernsehdokumentationen ansehen oder Seminare besuchen, sich der Bedeutung des demokratischen Prozesses und der Tatsache schon bewusst sind, dass Menschen im globalen Norden weniger Ressourcen verbrauchen sollten.

Solche Narrative könnten sogar die Gefahr bergen, mehr zu schaden als zu nützen, da sie die Botschaft vermitteln, wir könnten diese Probleme im Rahmen unserer bestehenden Systeme lösen – aber das können wir nicht mehr. Wählen ist die wichtigste Pflicht aller demokratischen Bürgerinnen und Bürger. Aber wen sollen sie wählen, wenn die notwendige Politik nirgendwo in Sicht ist? Und was tun wir als demokratische Bürgerinnen und Bürger, wenn nicht einmal der universelle Kompromiss, die beste verfügbare Kandidatin zu wählen, uns einer Lösung für unsere größten Probleme näherbringt?

Im Jahr 2021 lief das Containerschiff Ever Given im Suezkanal auf Grund, ein Fest für Ersteller von Social Media–Memes. Da steckte ein gigantisches dunkelgrünes Schiff in der Wüste fest, auf dem Rumpf in großen weißen Lettern das Wort 'Evergreen', während ein einsamer Bagger am ausgedehnten Ufer vor sich hin baggerte. Es war das perfekte Bild für unsere moderne Welt: das 400 Meter lange Schiff, aus Steuergründen in Panama registriert und von einer taiwanesischen Reederei geleast, brachte ganz allein die globalen Lieferketten und weite Teile des Welthandels eine Woche zum Stillstand. Die Ever Given war auf dem Weg von China und Malaysia in die Niederlande und transportierte gut 18 000 Container voller Waren, die eben in Containern verschifft werden [...]. Heutzutage sind über 5000 solcher Schiffe auf den Meeren unterwegs. Viele werden mit Bunkeröl betrieben, einem extrem schmutzigen Restprodukt der Ölraffinerierung, das extrem billig ist. So billig, dass nur wenige Reedereien es sich leisten können, es nicht zu verwenden. [...] Die Vorstellung, dass diese gigantischen Containerschiffe all unseren wiederverwertbaren Kunststoffmüll transportieren, ist, gelinde gesagt, brisant und provozierend. Aber vielleicht nicht so bestürzend wie die Tatsache, dass diese gigantischen Schiffe häufig leer um die halbe Welt zurück fahren, um erneut mit unserem Müll beladen zu werden. Und so geht der Konsum Kreislauf immer weiter.

Jedes Jahr werden schätzungsweise 8 Millionen t Plastikmüll ins Meer gekippt.

Jeden Tag verbrauchen wir etwa 100 Millionen Barrel (15,9 Milliarden Liter) Öl.

Jede Minute subventionieren wir die Produktion und Verbrennung von Kohle, Öl und Gas mit 11 Millionen US-Dollar.

Jede Sekunde wird eine Waldfläche von der Größe eines Fußballfeldes abgeholzt.

Auch noch so viele individuelle Verhaltensänderungen können das nicht wett machen. [...] Außerdem gibt es Kipppunkte. [...] Ich sage niemandem, was zu tun ist, aber aufgrund der Informationen, die Wissenschaftler:innen und Expert:innen in diesem Buch geben, ist im Folgenden eine Liste von Maßnahmen zusammengestellt, die manche von uns ergreifen können, wenn Sie wollen.

Die Klimakrise lässt sich nicht im Rahmen der heutigen Systeme bewältigen. Das darf uns aber nicht daran hindern, Jetzt alles zu tun was wir können." (S.465-469)

Tja, wenn sie solche Forderungen stellt, dann macht sie natürlich auch noch Abitur. Denn das konnte sie nebenher. Ob sie irgendwann eitel genug wird, wie manche Politiker auch einen Doktortitel zu erwerben, daran zweifle ich. Das könnte sie von wichtigeren Aufgaben ablenken.