glaubt ihr an einen klimawandel durch menschen verursacht oder liegt das an der Eiszeit der Erde?

Der zur Zeit stattfindende Klimawandel wird durch den Menschen zumindest stark beschleunigt oder verstärkt auch wenn es zum Teil natürliche Ursachen gibt.

Ich GLAUBE daran, dass die zigtausend Wissenschaftler, die ihr Leben damit verbringen, sich der Erforschung dieses Themas zu widmen, a) nicht alle komplett falsch die gewonnenen Daten auswerten und b) nicht willentlich falsche Erkenntnisse verbreiten.

WISSEN kann ich das nicht. Aber weil es unzählige Veröffentlichungen dazu gibt, die Menschen genannt werden, die sie verfasst haben und jeder die Theorien selbst prüfen darf, gehe ich davon aus, dass sie keinen Unsinn erzählen. Es ist eines von vielen Gebieten, das ich nicht in der Tiefe verstehe und mich auf Fachleute verlassen muss.

Und ich bin sicher, dass 99 Prozent der Nutzer des Internets ebenso keine tiefen Kenntnisse in dieser Materie haben - wohl aber ein spürbarer Teil die wissenschaftlichen Erkenntnisse verleugnet. Vermutlich, weil die logische Konsequenz unendlich bitter ist.

Das ist keine Frage des Glaubens.

Natürlich gibt es einen natürlichen Klimawandel. Der ist die Ursache von Eiszeiten und historischen Warmzeiten. Eine Zeitreihe der rekonstruierten globalen Temperaturen findet man auf Wikipedia (Klimageschichte – Wikipedia), so war es im frühen Eozän (vor ca. 50 Millionen Jahren) um ca. 14°C wärmer als heute:

Solange die Menschheit nicht sehr wirksame Methoden des Geoengineerings beherrscht, werden wir gegen diese Klimaveränderungen (natürliche) auch nichts machen können. Allerdings ist das nicht Gegenstand der momentanen Diskussion um einen anthropogenen/menschengemachten Klimawandel. Wir bezeichnen als “der Klimawandel” einen globalen Anstieg der mittleren Temperatur der letzten 150 Jahre, der gegen den Trend der letzten 2000 Jahre läuft und ungewöhnlich schnell ist. Siehe untere Grafik:

In diesem Graph sind zwei Datensätze kombiniert: in schwarz sieht man Temperaturen, die durch direkte Temperaturmessungen gewonnen wurden, in blau rekonstruierte Temperaturdaten, die mittels der Analyse von Eisbohrkernen aus Grönländischen Gletschern gewonnen wurden. Die blauen Daten lassen sich auch noch weiter in die Vergangenheit zurückverfolgen (selbe Quelle), was noch besser den gegenläufigen Trend des Temperaturverlaufs der letzten 150 Jahre im Vergleich zu den 8000 Jahren zuvor zeigt:

Ein sehr interessantes Ereignis im Graph der letzten 12000 Jahre ist der massive Kälteeinbruch um das Jahr 6000 v. Chr., der in Temperaturveränderung und Änderungsgeschwindigkeit vergleichbar ist, was wir in den letzten 150 Jahren beobachten können/müssen. Es gibt einige Diskussion darüber, was dieses „8200 BP cold event“ ausgelöst haben könnte. Eine (durch archäologische Funde gestützte) Hypothese ist, dass zu diesem Zeitpunkt ein Eisdamm brach (wir befinden uns am Ende der letzten Eiszeit) und sich unfassbar Mengen gestautes Schmelzwasser aus dem Landesinneren Nordamerikas in den nördlichen Atlantik ergoss. Das Schmelzwasser (= Süßwasser) vermischte sich mit dem Salzwasser des Nordatlantiks und ließ wohl die nordatlantische Meereszirklulation / den Golfstrom zusammenbrechen, was den Transport warmen Wassers aus der Golfregion nach Grönland und Europa unterbrach und dadurch die Temperaturen dort massiv zurückgehen ließ.

Jetzt stellt sich die spannende Frage „Was ist die Ursache des beobachteten Temperaturanstiegs der letzten 150 Jahre? Was bewirkt, dass sich der Trend hin zu einer neuen Eiszeit zu einer Temperaturerhöhung umgekehrt hat?“ Die oben erwähnten natürlichen Ursachen (Sonnenintensität, Neigung der Erdachse, Änderung der Vulkanaktivitäten, Kontinentaldrift, Meeresströmungen, …) wurden als Ursache nach und nach ausgeschlossen. Was nach dem heutigen Stand der Forschung als einziges übrig geblieben ist, ist das Wirken des Menschen. Wir nehmen Einfluß auf das Klima über Treibhausgasemissionen und der großflächigen Abholzung von Wäldern.

Das ist ja mittlerweile erwiesen, dass da der Mensch Einfluss hat.

Mit Glaube hat das nichts zu tun.