glaubst du das mittelalter war wirklich so katastrophal wie sein ruf?
jedes zeitalter hat seine probleme und vorzüge,
aber ich persönlich glaube, dass das leben damals viel besser war
natürlich. herrlich schöne urwälder und natur. echte soziale kontakte etc..
Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen
11 Antworten
Dann bist du wohl ein Fan davon, alles bis zur Erschöpfung per Hand zu machen und auch keine Schmerzmittel zu benutzen?
Und wenn der König ein neues Schloss wollte und seine Untertanen dazu verdonnert hat, jahrzehntelang im Steinbruch Steine zu kloppen, dann muss das auch superschön gewesen sein.
Ganz zu schweigen von den Wegelagerern und Banditen, die deinen Hof einfach so in Beschlag nehmen und kein Telefon in der Nähe, um die nicht vorhandene Polizei zu rufen...
Die Kirche nicht zu vergessen, die dir andauernd erzählt, dass du in die Hölle kommst und du dir die Ablassbriefe nicht leisten kannst, weil du ein armer Schlucker bist, der froh ist wenn er etwas zu essen hat.
Warst du eine Frau, warst du unrein bei der Periode und eine Hexe, wenn Männer dich toll fanden. Vielleicht würden sie dich sogar einfach nehmen, wenn sie wollten. Und yay, mit roten Haaren wurdest du bei lebendigem Leib auf einen brennenden Haufen Holz geschmissen. Einfach nur weil irgendwann irgendwer mal sagte, dass Hexen rote Haare haben.
Deine Kinder hättest du bei der Arbeit auf dem Feld bekommen. Nix Wochenbett und Betäubungsspritze. Ein Kind ein Zahn, sagte man damals. Also sind dir mit 30 schon zig Zähne ausgefallen, weil die Nahrung nicht genug Nährstoffe lieferte. War aber egal, mit 30 war man eh schon alt.
Impfungen gabs auch nicht. Aber dafür Ärzte, die nicht immer wussten was sie da tun. Warst du krank, wurde dir ein Aderlass gemacht. Oder zwei oder drei. Half aber meist nichts. Gab eher Blutvergiftungen.
Naja und viele waren halt auch geschlechtskrank, d.h. hat man dich vergewaltigt oder verführt, oder hast du vielleicht als Mann Lust auf eine Frau gehabt, konnte es gut sein, dass du danach Hepatitis oder Syphilis hattest.
Hygiene gabs damals nicht, die Scheiße wurde zusammen mit der Pisse auf die Straße gekippt. Da latschte auch jeder durch. Außer in den Reichenvierteln, da war es ordentlicher.
Der Gestank war daher bestialisch. Viele hatten Kopfläuse, Filzläuse, faulende Zähne, eiternde Wunden... Und keine Heilung für schlimme Dinge. Keine Betäubung, keine Narkose... Zähne wurden einfach mit der Zange gezogen, wenn sie weh taten.
Was von all dem gefällt dir denn am Besten? Die Liste geht eigentlich noch weiter, aber gleich isses 6 Uhr morgens und ich will ins Bett.
Es war halt anders. Andere Sitten, andere Bräuche, andere Regeln, weniger hygienisch, tödlichere Krankheitsverläufe, strengere Regeln, gottesfürchtigere Welt, lokalere Kontakte, mehr Natur, kürzere Lebenserwartung... kann man endlich aufführen.
Aber deswegen war es bestimmt nicht schlecht. Wenn man sich in die damalige Zeit eingefügt hat, kannte man ja auch nichts anderes. Also kam man damit wohl klar, denke ich.
Ich könnte mir ein einfacheres Leben auf einem Bauernhof in engen Familieren Verhältnissen gut vorstellen. Ich würde natürlich einige Dinge vermissen, aber nur weil ich sie kenne. Sonst wäre ich bestimmt auch zufrieden.
Ich denk das Mittelalter war weder schlimm noch wirklich gut. Es war halt seine eigene Art des Lebens.
Das war wohl mit die schlimmste und barbarischste Zeit in der gesamten Menschheitsgeschichte. Breite Bevölkerungsgruppen unterliegen einer abnormalen Armut, mussten sich wochenlang, monatelang ausschließlich von Brot und Zwiebeln ernähren, Krankheiten verbreiteten sich wortwörtlich wie die Pest, Massensterben und zudem hattest du stets die Elite über dir. Sobald du rote Haare hattest, wurdest du von denen verbrannt bei lebendigem Leibe, bei Kleinkriminalitäten wurdest du gefoltert und grauenvoll bestraft, das Justizsystem war die völlige Katastrophe. Nahezu das gesamte Rechtssystem wurde von der Kirche geleitet, Gerechtigkeit war nicht vorhanden, Beweismaterial gab es nicht.
Filme, Hollywood und Kinderbücher haben das Bild des Mittelalters verschönert.
Schön ist das, was man so betrachtet.
Wenn in 750 Jahren die Menschen ihr Zeitalter als die "Neuzeit" bezeichnen, wie werden wir dann heißen? Vielleicht das analoge Zeitalter.
Hallo,
es gab halt noch nicht so viele Menschen, und verdammt viel Natur.
Fast alle Menschen mussten als Leibeigene für ihre Fürsten und Verwalter auf den Feldern schuften. In alten Sackkleidern und ohne Hygiene.
Die meisten Kinder starben, und Erwachsene wurden selten älter als 33 Jahre.
Alles, wirklich Alles, gehörte dem Kaiser in Wien oder dem Papst in Rom.
Sogar das eigene Leben oder der Dreck unter den Fingernägeln.
Also das Leben war damals mehr eine Qual, als eine Freude.
Hansi