Glaube?

6 Antworten

Der Polytheismus ist ein Versuch des Menschen, eine nicht durchschaubare Welt, der man mehr oder weniger hilflos ausgeliefert ist, mit magischen Vorstellungen, Ritualen und Erzählungen durchschaubarer und kontrollierbarer zu machen.

All diese Götter sind letztendlich Produkte menschlicher Fantasie und haben nur insofern Sinn, als sie die Illusion verschaffen, Einfluss auf lebenswichtige Ereignisse (Wetter, Ernte, Kriegserfolge, Kindersegen ...) nehmen zu können, indem man diesen selbstdefinierten Mächten wohlgefälliges Verhalten zeigt (Opfern, Beten, Rituale einhalten)

Damit ist keine höhere Sinnstiftung verbunden. Es ist eher ein Reagieren auf Reize von außen, das stattfindet.

In den Monotheistischen Religionen ist die Lage völlig anders. Da wird über die konkret vorhandene, materielle Welt und ihre Erscheinungen hinaus, um eine Verbindung zu einer transzendenten, außerhalb von Zeit und Raum existierenden Schöpfergottheit gerungen.

Das macht insofern Sinn, als Dinge wie die eigene Sterblichkeit anders wahrgenommen und bewertet werden, und die Abhängigkeit des Einzelnen vom Tagesgeschehen sich relativiert.

Ich fasse mal so zusammen: Der Polytheist versucht sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. (Ähnlich wie der Atheist, nur der stellt es etwas anders an) dabei spielen magische Praktiken, Rituale und Gesetze eine große Rolle. Der Mensch selbst (und seine kreativen Produkte) ist im Zentrum allen Denkens.

Der Monotheist hat etwas, das außerhalb des Sumpfes existiert, im Blick. Und streckt die Hand danach aus. Und lässt sich im besten Fall davon aus dem Sumpf ziehen. Dabei können Rituale, Gesetze oder Opfer hilfreich sein, sind aber keineswegs zwingend. Gott steht im Zentrum des Denkens.

In jedem Individuum mischen sich verschiedene Elemente aus beiden Weltsichten. Es gibt auch Gesetzes- und Ritual abhängige Monotheisten. Oder Atheisten mit einem hervorragenden Gespür für eine nicht materielle göttliche Macht.

Letztendlich hat Polytheismus keine Antwort auf die großen Lebensfragen. Es ist nur eine Bewältigungsstrategie. Die Antwort auf so ziemlich alles von Bedeutung im Monotheismus ist: Gott weiß es. Vertrau ihm einfach, dass das ganze Sinn macht.

Das Erstaunliche ist, dass Monotheismus den Kopf so weit frei macht, sich selbstständig an die Lösung von Detailproblemen zu machen. Man muss den großen Schöpfer aller Dinge ja nicht mit jedem Kleinkram belästigen. Er hat uns ja immerhin auch Fähigkeiten und Hirn mitgegeben, also Mensch, denk dir mal was Besseres aus als Amulette und Hokuspokus und Tierstatuen anbeten.

Deshalb halte ich Monotheistische Religionen langfristig für deutlich sinnvoller.


verreisterNutzer  09.11.2022, 18:42

Wie sollen die Faulpelze etwas lernen, wenn wir ihnen die Hausaufgaben machen?? Es ist nicht schön, wenn sich Nutzer hier nur profilieren wollen und den Schülern damit nur schaden!

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heikemargret  09.11.2022, 19:50
@verreisterNutzer

Ich bin ja wohl nicht im Geringsten auf Drewermann eingegangen. Als Hausaufgabe ist mein Text völlig ungeeignet.

Aber danke, dass er als profilierungswürdig eingestuft wird. Fasse ich denn mal als Kompliment auf.

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Durch Jesus lernen wir einen Gott kennen, der mit den Menschen gelebt und gelitten hat. So ein Gott verdient Vertrauen--im Gegensatz zu den Göttern, die fremd und unnahbar sind aber unser Schicksal bestimmen. In der Freiheit der Kinder Gottes sind wir nicht mehr fremdbestimmt, sondern können die Ethik der Bergpredigt und die Art, wie Jesus mit den Menschen umging zu unserem persönlichen Lebenssinn machen.

https://21-million-lights.de/eugen-drewermann-glaubenskrise-corona/

Zu 1.:

Drewermann meint vielleicht, dass es nur zur Sinnfindung beiträgt, sich zum absoluten Einen in Bezug zu setzen.

Allerdings denke ich, dass auch die Gottheiten polytheistischer Systeme Abbilder dieses Einen und Wege zu ihm darstellen. Man kann sich natürlich streiten, ob das noch Polytheismus ist, wenn man einer solchen Theologie folgt.

Ohne den Text gelesen zu haben, um den es geht, finde ich die Aufgaben schwer zu bearbeiten. Jetzt mal abgesehen davon, dass ich es generell doof finde, wenn sich hier Menschen die Hausaufgaben von Anderen machen lassen.

Woher ich das weiß:Hobby

1) Informiere dich über polytheistische Religionen und vergleiche sie mit Nevermanns Auffassung.

2) DU sollst DEINEN Standpunkt beschreiben und begründen und nicht unseren!

Ihr habt sicherlich einen Text von Drewermann dazu bekommen, den wir hier aber nicht kennen. Lies erstmal deinen Text und fasse das Wesentliche daraus zusammen.