Gilt man erst dann als dumm, wenn man eine geistige Behinderung hat?

8 Antworten

Nein für mich nicht. Nur weil jemand eine geistige Behinderung - besser wäre eigentlich die Bezeichnung geistig Eingeschränkt - hat kann er oder sie trotzdem Clever sein. Im Volksmund wird man aber leider mit einem Stempel versehen und gilt tatsächlich als Dumm. Völlig ungerechtfertigt. Habe bzw. hatte selbst mit jemanden lange zu tun der geistig Eingeschränkt ist. Und derjenige ist ein absolut cleveres und durchaus pfiffiges Kerlchen. Er ist in seiner Auffassung langsamer als andere und leider Gottes zu Vertrauensselig. Aber davon abgesehen kann er etwas was viele anderen nicht können. Und das macht ihn besonders.

Daywalker1965  23.11.2019, 18:36

Besser kann man es eigentlich nicht auf den Punkt bringen ;)

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Daywalker1965  23.11.2019, 18:48
@AlterHaudegen75

Ich wundere mich nur immer wieder das Dummheit mit einer Behinderung gleichgesetzt wird hier.... Eigentlich Dumm :D

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AlterHaudegen75  23.11.2019, 18:55
@Daywalker1965

Darüber wundere ich mich auch. Eigentlich sagt das im Prinzip nichts gutes über die Personen aus.... Wenn sich einige mal damit näher befassen würden hätten sie bestimmt eine andere Meinung. Zumindest würde ich das Hoffen....

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Es tut (fast) weh, wenn Menschen nicht zwischen Dummheit (wofür es sicherlich 50 unterschiedliche Definitionsversuche gibt) und einer KRANKHEIT unterscheiden können.

Dumm ist, wer sich nicht bilden WILL, wer nicht wissbegierig / neugierig usw, usw ist. Dummheit KANN (!) auch mit niederem Intellekt zu tun haben.

Im engeren Sinne bezeichnet Dummheit die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen angemessene Schlüsse zu ziehen beziehungsweise zu lernen. Dieser Mangel beruhe teils auf Unkenntnis von Tatsachen, die zur Bildung eines Urteils erforderlich sind, teils auf mangelhafter Intelligenz oder Schulung des Geistes oder auf einer gewissen Trägheit und Schwerfälligkeit im Auffassungsvermögen beziehungsweise der Langsamkeit bei der Kombination der zur Verfügung stehenden Fakten (siehe Urteilsvermögen). In diesem Sinne nennt Kant den „Mangel an Urteilskraft“ als „das, was man Dummheit nennt“, und postuliert, dass „einem solchen Gebrechen … gar nicht abzuhelfen“ sei.[1] Weitere Ursachen liegen im emotionalen Bereich (emotionaler Widerstand gegen Einsichten, Abhängigkeit von Meinungsbildnern) und in der Indoktrination und Manipulation durch andere. Auch kognitive Programme wie Weltanschauungen und Religionen könnten als „maladaptive Programme“ wirken und so die kluge Bewältigung der realen Anforderungen behindern, so James Welles (1988) in seiner anthropologisch-kulturgeschichtlichen Analyse, die auch Akte politischer Dummheit (KreuzzügeSchweinebucht-Invasion) einschließe.

Robert Musil (1937) benennt das Paradox, dass jeder, der über Dummheit spricht, voraussetzt, über den Dingen zu stehen, also klug zu sein, obwohl genau diese Anmaßung als Zeichen für Dummheit gilt.

Eine – etwas andere – Paradoxie ist in dem Konzept von einer Dummheit 2. Art zu finden, das von dem Sozialpsychologen Peter R. Hofstätter in Anlehnung an den Fehler 2. Art in der Statistik vorgeschlagen wurde.

Die Dummheit galt um 1900 als ein Sachverhalt, der noch im Normalbereich kognitiver Fähigkeiten liege und deshalb von geistiger Behinderung oder Unsinn unterschieden werden könne.[2]

Dummheit ist laut Werner Van Treeck relativ: Es gibt situationsabhängige Dummheit sowie individuell, gesellschaftlich und historisch unterschiedliche Bewertungen von Dummheit. Was für den einen dumm ist, muss es für andere nicht sein. Was früher für klug und richtig angesehen wurde, kann heute als dumm erscheinen. Oft gelten in der Literatur wie im realen Leben die Narren (z. B. die mittelalterlichen Hofnarren) als weise Mahner, die Philosophen hingegen als weltfremde Narren.[3]

Horkheimer/Adorno konstatieren in dem Aufsatz „Zur Genese der Dummheit“: „Dummheit ist ein Wundmal“.[4]

Quelle: Wikipedia

Es gibt sowohl sehr dumme, nicht geistig behinderte Menschen, als auch sehr intelligente, geistig behinderte Menschen. Natürlich kann beides auch zusammen auftreten, muss aber nicht zwangsläufig sein. Und darum ging es ja in dieser Frage.

Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.