Gilt das dann auch für den amerikanischen Angriffskrieg auf den Irak?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

ja 67%
nein 33%

6 Antworten

Hallo heilbronner1990,

Gilt das dann auch für den amerikanischen Angriffskrieg auf den Irak?

Ach ja, Irak, das war doch dieser genau 6 Wochen (!) dauernde Krieg zur Entmachtung eines barbarischen und despotischen Diktators, der schlimmste Menschenrechtsverletzungen wie z.B. etliche Giftgas-Anschläge gegen die eigene Bevölkerung durchführen lassen hat, denen ganze Städte zum Opfer gefallen sind, vom 20. März bis 1. Mai 2003, über den sich viele Länder der Welt einschließlich Deutschland ganz massiv gegen die USA empört haben, während Putin und sein Regime von August 1999 bis April 2009 fast 10 Jahre (!) lang einen brutalen, barbarischen und menschenverachtenden Krieg in Tschetschenien gegen die gesamte Bevölkerung geführt haben, bei dem ca. ein Drittel der dortigen Bevölkerung um's Leben gekommen ist, siehe https://www.freitag.de/autoren/ernst-piper/revisionismus-wladimir-putins-dunkler-traum

So gelang es Putin, im Zweiten Tschetschenienkrieg (1999 – 2009) das Land vollständig unter russische Kontrolle zu bringen, wobei etwa ein Drittel der Bevölkerung bei den Auseinandersetzungen ums Leben kam. 

wo aber die gesamte Welt das Maul gehalten und komplett weggesehen hat, allen voran die damalige deutsche Schröder-Regierung.

Der Irak war in den Jahren zuvor durchaus im Besitz von z.B. chemischen Massenvernichtungswaffen, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Chemiewaffenprogramm_des_Irak ; und führte etliche Giftgas-Angriffe aus, mit denen z.T. Tausende Menschen getötet wurden; am bekanntesten wurde das Massaker von Halabdscha. Erwiesen ist ebenso die Tatsache, dass Hussein alles daran gesetzt hat, sein Arsenal an solchen Waffen weiter auszubauen. Darüber hinaus hat Hussein sich lange gegen jegliche per UN-Resolutionen angeordnete Kooperation mit den UN-Waffeninspektoren gesperrt, dadurch permanent die Vereinten Nationen provoziert und weiter am Besitz von Massenvernichtungswaffen gearbeitet.

Viel später, nämlich 2014, wurden von Journalisten der New York Times enthüllt, dass nach dem Irakkrieg über etliche Jahre hinweg in der Tat Tausende Sprengköpfe mit chemischen Massenvernichtungswaffen gefunden worden waren, siehe https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-10/chemiewaffen-irak-armee :

Irak: USA sollen Chemiewaffenfunde geheim gehalten haben
Das US-Militär hat einem Bericht zufolge nach Ende des Irakkriegs Chemiewaffen gefunden. Sie waren offenbar mithilfe des Westens an Saddam Hussein geliefert worden.
Zwischen 2004 und 2011 sollen US-amerikanische und irakische Soldaten Tausende Sprengkörper mit chemischer Munition, darunter Senfgas, im Irak gefunden haben. In mindestens sechs Fällen sollen Soldaten dabei verletzt worden sein. (...) Demnach hielten die USA die Funde von etwa 5.000 chemischen Waffen geheim.

Da hatte "die Welt" aber schon wieder andere Sorgen; unter anderem durch den russischen Völkerrechtsbruch und Überfall auf Teile der Ukraine, so dass diese Enthüllung kaum mehr wahrgenommen worden ist ... .

Ich finde es ehrlicherweise eine völlig groteske Ignoranz, wenn hier immer wieder eine riesige Empörungswelle gegen die USA aufzubauschen versucht wird, weil die USA vom 20. März bis 1. Mai 2003 genau 6 Wochen (!) Krieg im gegen den irakischen Diktator geführt haben (wo viele Staaten der Welt einschließlich Deutschland sich damals ganz massiv gegen die USA empört haben), während Putin und sein Regime zur selben Zeit schon jahrelang und noch viele weitere Jahre einen brutalen, barbarischen und menschenverachtenden Krieg in Tschetschenien gegen die gesamte Bevölkerung geführt haben (wo aber wie gesagt die gesamte Welt das Maul gehalten und komplett weggesehen hat, allen voran die damalige deutsche Schröder-Regierung); was aber entweder völlig ignoriert oder aber bis heute noch bewusst totgeschwiegen wird.

SO GEHT ES NUNMAL NICHT.

Putins Krieg gegen die Tschetschener wurde mit unfassbarer Brutalität und schwersten Kriegsverbrechen gegen die gesamte Zivilbevölkerung geführt, hat unzählige Menschenleben gekostet und immense Zerstörungen in weiten Teilen des Landes zur Folge gehabt. Dieser grausame Überfall zur Unterwerfung der Tschetschener war im Verhältnis das weit größere Verbrechen, gegen das man entsprechend um ein Vielfaches lauter protestieren müssen hätte als gegen den Irakkrieg. Aber nahezu die ganze Welt – Schröder allen voran – hat den Mund gehalten.

Die meisten Toten im Irak gab es nicht durch das US-Militär, sondern durch den nachfolgenden, insbesondere vom Iran aus gesteuerten Terror im Irak, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Besetzung_des_Irak_2003%E2%80%932011#Rolle_des_Iran

Demnach unterstützte Iran schiitische Milizen, die für Anschläge und Entführungen auf Amerikaner sowie Iraker verantwortlich waren. Zudem bildete der Iran Scharfschützen aus und bewaffnete Milizen unter anderem mit Autobomben und Raketen (...). Die von WikiLeaks veröffentlichten Kriegsprotokolle offenbaren zudem (...), dass Iran die Terrororganisation Al-Qaida, die sowohl ein Feind der USA als auch der Schiiten im Irak ist, mit Sprengstoffwesten versorgt habe.

Ob das damalige Vorgehen der USA vom Völkerrecht gedeckt ist, ist zurecht umstritten. Aber man darf deswegen nicht die Realität verkennen und die zahllosen nachweislich völkerrechtswidrigen russischen Massaker der letzten Jahrzehnte in aller Welt aus den Augen lassen, sondern man muss angesichts der Tatsachen und Fakten immer sehr bewusst darauf achten, worüber die eigene Empörung am meisten angebracht ist.

Hier eine Aufstellung von russischen Angriffskriegen und militärischen Angriffen auf Zivilisten mit unzähligen schwersten Kriegsverbrechen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, für deren Zusammenstellung ich dem Nutzerkollegen PixelManuel sehr dankbar bin und die ich noch geringfügig ergänzt und angepasst habe; meine eigene, von mir erarbeitete Aufstellung wurde hier an anderer Stelle bereits gepostet:

1991–1992 Militärisches Eingreifen in den Georgisch-Südossetischen Krieg

1992 Konflikt im Distrikt Ost-Prigorodny in Nordossetien

1992 Militärintervention in den Transnistrien-Konflikt: Von moldauischer Seite wird der Vorwurf erhoben, dass sich Russland mit seiner 14. Armee aktiv an den Kriegshandlungen beteiligt habe.

1992–1997 Militäreingriff in den Bürgerkrieg in Tadschikistan

1992–1993 Unterstützung abchasischer Freischärler im Georgisch-Abchasischen Krieg

1994–1996 Erster Tschetschenienkrieg

1999–2009 Zweiter Tschetschenienkrieg , Dauer 10 Jahre (!) von 1999-2009, wo ca. ein Drittel der Tschetschenischen Bevölkerung um's Leben gekommen ist; siehe z.B. https://www.freitag.de/autoren/ernst-piper/revisionismus-wladimir-putins-dunkler-traum

So gelang es Putin, im Zweiten Tschetschenienkrieg (1999 – 2009) das Land vollständig unter russische Kontrolle zu bringen, wobei etwa ein Drittel der Bevölkerung bei den Auseinandersetzungen ums Leben kam. 

1999 Dagestankrieg

1999 Vorstoß nach Priština

seit 1999 bestehende, aber nach wie vor nicht umgesetzte russische Verpflichtung, seine Invasionstruppen aus dem moldawischen Staatsgebiet abzuziehen, siehe https://www.osce.org/files/f/documents/1/5/39571.pdf , welche dort stattdessen nach wie vor andauernd massive Destabilisierung betreiben;

seit Mai 2000 russische Sicherheitskräfte bekämpfen Aufstände in Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan

2008 Angriff gegen Georgien im Kaukasuskrieg, von dem das russische Regime seitdem ca. 20% des georgischen Staatsgebietes besetzt hält

2009 Kampf gegen das Kaukasus-Emirat

2014 Invasion und nachfolgende Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel 2014

seit 2014 Militärischer Eindringen in der Ostukraine und dort verdeckter Krieg, siehe meine Antwort https://www.gutefrage.net/frage/wieso-hat-8-jahre-lang-niemand-solidaritaet-gezeigt-als-die-ukrainische-regierung-donbass-beschossen-und-bombardiert-hat#answer-501502203

seit 2015 Militärischer Eingriff auf Seiten der Regierung Syriens im Syrischen Bürgerkrieg , massive Bombardements auf Zivilisten und Zerstörung ziviler Infrastruktur, Provokation von Flüchtlingswellen als "Waffen" zur gezielten Destabilisierung der freien demokratischen Staaten

seit 2018 Militärische Unterstützung des Kampfes gegen die libysche Regierung auf Seiten Marschall Haftars mit Wagner-Söldnern der GRU

seit 2019 Militärische Unterstützung des Kampfes gegen die Ahlu Sunnah Wa-Jama in Mosambik mit Wagner-Söldnern der GRU

seit 2020 Truppen in Bergkarabach, Aserbaidschan

2022 Beteiligung russischer Truppen an der Niederschlagung der Unruhen in Kasachstan 2022

seit Feb. 2022 Überfall auf die Ukraine (Eskalation des bereits 2014 begonnenen, verdeckten russischen Krieges in der Ukraine)

Vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind darüber hinaus zu nennen:

 10 Jahre (!) sowjetischer Krieg in Afghanistan von 1979 bis 1989;

Brutale Angriffe der "Roten Armee" unter Gorbatschow, die vor allem gegen Zivilisten gerichtet waren: 1986 in Kasachstan, 1989 in Georgien, 1990 in Aserbaidschan, 1991 in Litauen;

Vor 55 Jahren schlägt die Rote Armee den Prager Frühling brutal nieder.

Und weiter zurück wären die z.B. die brutalen Einsätze der Roten Armee zur gewaltsamen Niederschlagung friedlicher Demonstranten zu nennen, z.B. der Volksaufstand in der sogenannten „DDR“ 1953 oder der Ungarische Volksaufstand 1956.

Weder in Zahl, Länge noch in der Art der Kriegsführung bzw. der Brutalität gegenüber Zivilisten können die USA mit diesen russischen Kriegen auch nur im Geringsten mithalten.

Die detaillierten Gründe, warum der Irakkrieg in keinster Weise bei sorgfältiger Betrachtung kaum auf dieselbe Stufe gestellt werden kann wie der durch nichts zu rechtfertigende, völlig unprovozierte Angriffskrieg des verbrecherischen russischen Terror-Regimes wurden hier bereits von anderen kundigen und kompetenten Nutzern erarbeitet, der Einfachheit halber verweise ich darauf. Des weiteren ergeben sie sich aus der komplett anderen Vorgeschichte und den komplett anderen Umständen.

Der einzige Grund, warum das verbrecherische russische Terror-Regime diesen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, ist der neo-imperialistische Expansions-, Vorherrschafts- und Unterwerfungswahn des verbrecherischen russischen Terror-Regimes, das diesen absolut kompromisslos und mit aller Gewalt Wirklichkeit werden lassen will und dabei keine Sekunde davor zurückschreckt, völlig gewissen- und skrupellos über die Leichen Hunderttausender zu gehen; und zwar auch aus der eigenen russischen Bevölkerung, ganz zu schweigen von den zahllosen Kindern und Jugendlichen, Frauen und Männern in den überfallenen Gebieten.

Ein solches Motiv wiederum trifft nicht im Geringsten auf den Irakkrieg zu.

Liebe Grüße 🙂

nein

Mit dem Irakkrieg sollte Ruhe in die Region gebracht werden. Der Irak hat über die Jahre immer wieder seine Nachbarn angegriffen. Wen hat die Ukraine angegriffen?

Die Ukraine soll Russland angegliedert werden. Wem wurde der Irak angegliedert?

Im Irak herrschte ein Diktator, der seine sadistisch veranlagten Söhne ungefiltert auf die Bevölkerung loslies. Wo ist der Diktator der Ukraine und wieviele seiner Kinder holen sich Menschen aus der Bevölkerung um sie in Foltergefängnissen verschwinden zu lassen? Nur so zum Spaß...

Nur weil auch der Irakkrieg ein "Angriffskrieg" war, ist er noch lange nicht mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine zu vergleichen.

ja

ja, ich habe diesen Krieg auch verurteilt, aber der whatsaboutism relativiert nicht die Verbrechen Putins.

Und dann sehe ich wesentliche Unterschiede. Der Diktator Saddam war unumstritten ein Verbrecher, die Ukraine ist aber eine funktionierende Demokratie.

Das Kriegsziel der USA war dem Land eine demokratische, funktionierende Regierung zu geben, nicht eine 52ten Staat der USA zu schaffen oder das Land zu vernichten.

Merktst du den Unterschied ?

heilbronner1990 
Fragesteller
 17.07.2023, 19:35

Ich habe Putins Verbrechen mit keinem Wort relativiert. Wo soll ich das getan haben?

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HolgieXX  17.07.2023, 20:29
@heilbronner1990

Der Gedanke drängt sich auf, weil Whataboutism unter Putins Knechten weit verbreitet ist.

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heilbronner1990 
Fragesteller
 17.07.2023, 21:18
@HolgieXX

Ich kann Putin selbst nicht leiden. Er hat in Syrien viele unschuldige ermordet

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nein

Der Irak hat Kuweit angegriffen, worauf diese die USA zu HIlfe riefen.

Als die USA den IRAK aus Kuweit hinausgeworfen hat, liess Hussein fast alle Ölquellen in Kuweit anzünden was eine unglaubliche Umweltkatastrophe auslöste. Die Ölquellen waren nur sehr schwer zu löschen. Der berühmte Red Adair (US amerikanischer Feuerspezialist) hat es dann schliesslich doch geschafft.

Daraufhin zogen die US Streitkräft unerklärlicherweise ab.

Vor übergossem Zorn, weil Hussein nun nicht auf die Kuweitischen Ölquellen zurückgreiefen konnte, der IRAK selbst hat ja kaum welche, liess er Attentate in den USA ausführen.

So etwas lasst sich ein Land wie die USA nicht bieten. Deshalb der 2. Dessertstorm.

heilbronner1990 
Fragesteller
 01.09.2023, 16:16

Wieso gab es dann die Lüge mit den Massenwaffen?

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Guardianangel1  01.09.2023, 20:36
@heilbronner1990

Präsident Bush jr. wollte nach Chemiewaffen suchen hat sie aber nicht gefunden. Das heisst aber garnichts. Schliesslich hat Hussein ja seine Bürger mit Giftgas getötet.

Weltweites Aufsehen erregten aber weder die Giftgas-Angriffe auf die kurdischen Dörfer noch die Massenerschießungen, sondern erst der Giftgasangriff auf eine kurdische Stadt, bei dem über 5.000 Menschen starben. Insgesamt kamen bei der Anfal-Offensive etwa 180.000 Menschen ums Leben.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/saddams-giftgasangriffe-auf-die-kurden-100.html

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heilbronner1990 
Fragesteller
 01.09.2023, 20:43
@Guardianangel1

Doch, die USA und UK haben bei der UN schon Beweise vorgelegt.

"Mobile Chemiewaffenlabore"

Die Präsentation gipfelte in einer von detaillierten Illustrationen unterstützten Behauptung: Um den extrem strengen Kontrollen der UN-Waffeninspekteure zu entgehen, habe der Irak eine Flotte von Lastwagen zu rollenden Chemie- und Biowaffenlaboren umgebaut. Powells Rede ist vor allem aus einem Grund im Gedächtnis geblieben: All diese Behauptungen stellten sich als falsch heraus. Powell selbst bezeichnete 2005 diese Rede als Schandfleck seiner Karriere.

https://www.dw.com/de/irak-krieg-am-anfang-stand-die-l%C3%BCge/a-43279424

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Von Experte juergen63225 bestätigt
nein

der Angriff Dr USA auf den Irak kann nicht mit Putins Vernichtungskrieg verglichen werden.

Das Ziel der USA war es nie den Irak zu Erobern um eigenes Territorium dazu zu gewinnen, so wie Russland es will und macht, sondern das dortige Regim zu beseitigen dass täglich tausende Zivilisten getötet hatte damals.

Zwei völlig verschiedene Situationen.

Das soll das was die USA da gemacht hat auch gar nicht schön reden, aber dass ist kein Vergleich zu dem Terrorismus den Putin betreibt.

heilbronner1990 
Fragesteller
 17.07.2023, 19:26

Auch der Irakkrieg war ein Angriffskrieg

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mottral  17.07.2023, 19:27
@heilbronner1990

aber nicht gegen ein Volk um es zu vernichten, sondern gegen ein Islamistisches Terror Regim um das Volk dort zu retten.

Gewaltiger Unterschied.

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heilbronner1990 
Fragesteller
 17.07.2023, 19:28
@mottral

Weißt du wieviele gestorben sind um das Volk zu "retten"? Durch die USA

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mottral  17.07.2023, 19:29
@heilbronner1990

die meisten toten, mehr als 80% hat der Irak selbst zu verantworten da sie ihre eigene Leute bombardiert und getötet haben

Genau dass hat die USA beendet.

Das war somit das kleinere Übel, ohne das eingreifen der USA wären tausende mehr gestorben, darf man nicht vergessen dabei.

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mottral  17.07.2023, 19:33
@heilbronner1990

die Quellen dazu sind alle Öffentlichen zugänglich und diese kann jeder frei einsehen der Willens ist sich damit wirklich auseinander zu setzen.

Geh auf Google und Fang an, dann merkst du schnell warum dort ein eingreifen nötig war.

Allerdings wäre es auch ohne Krieg gegangen, vermutlich, aber die USA haben sich damals für den vermeintlich einfachsten Weg entschieden, das kann man durchaus ankreiden und verurteilen

ist aber kein Vergleich zu dem was Russland alles so am laufen hat und hatte.

Allein in der Rückschau auf die letzten 45 Jahre sind zu nennen:

10 Jahre (!) russischer Krieg in Afghanistan von 1979 bis 1989;

zweimal Tschetschenien;

davon das zweite Mal unter Putin 10 Jahre (!) lang von 1999-2009, wo ein Drittel der Tschetschenischen Bevölkerung um's Leben gekommen ist;

zweimal in Georgien,

von dem das verbrecherische russische Terror-Regime seit 2008 nach wie vor ca. 20% des Staatsgebietes besetzt hält;

das russische Eindringen in der Ostukraine ab 2014;

die seither andauernde Besetzung und militärische Unterwerfung der ukrainischen Krim-Halbinsel;

die seit 1999 bestehende, aber nach wie vor nicht umgesetzte russische Verpflichtung, seine Invasionstruppen aus dem moldawischen Staatsgebiet abzuziehen, siehe

https://www.osce.org/files/f/documents/1/5/39571.pdf

das massive russische Bombardement von Zivilisten in Syrien;

zahllose Beteiligungen russischer Kämpfer mit klarem Bezug zum Kreml-Regime an unzähligen Kampfhandlungen in verschiedensten Staaten wie z.B. der Wagner-Gruppe in afrikanischen Ländern

um hier nur einmal die bestens bekannten und hinlänglich nachgewiesenen russischen Kriegshandlungen zu nennen.

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Ralph9  17.07.2023, 20:36
@mottral

ich freue mich sehr zu sehen, dass hier völlig korrekt mit meiner bescheidenen kleinen Zusammenstellung argumentiert wird, das ist sehr ehrenvoll für mich 👍

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Ralph9  17.07.2023, 21:06
@mottral

😉👍

Der Nutzer PixelManuel hat übrigens noch einiges zusammengetragen, das ich mit Verweis auf ihn inzwischen auch sehr gerne argumentativ verwende

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Ralph9  17.07.2023, 21:19
@mottral
je mehr umso besser

Vor allem, wenn und weil es harte und nachweisbare Tatsachen und Fakten sind.

Sehr aussagekräftig ist diesbezüglich m.E. auch die Analyse des US-Historikers und ehemaligen Präsidentenberaters David Frum, siehe https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/david-frum-achse-des-boesen-historiker-zeigt-warum-die-ukraine-nicht-verhandeln-sollte_id_183759310.html ; dort insbesondere seine Nennungen im Punkt 1:

 Historiker David Frum hält das Streben nach Verhandlungen mit Russland nicht für zielführend
Auf Twitter beschreibt Frum in fünf Punkten, warum das Streben nach Verhandlungen nicht zu einem Kriegsende führt.
1. Seit dem Ende der Sowjetzeit 1991 hat Russland bereits mehrere Kriege „über international anerkannte Grenzen hinweg geführt“, so Frum. Zwei Tschetschenien-Kriege, zwei Georgien-Kriege, die Krim-Annexion, die Handlungen in Moldau, sowie die Interventionen in Syrien.
2. Es werde oft behauptet, so Frum, „dass alle Kriege in Verhandlungen enden. Aber bis heute ist keiner der vielen Kriege im postsowjetischen Russland am Verhandlungstisch geendet.“
3. Die meisten Kriege seien „zu andauernden ungelösten Konflikten erstarrt“, führt der Historiker aus. Russland beschlagnahme das Territorium anderer Länder und warte Sanktionen dann einfach ab.
4. Die bisher geführten Kriege seien für die russische Führung bislang immer „zufriedenstellend“ geendet, so der Polit-Journalist. Die „Notwendigkeit einer formellen Verhandlungslösung“ habe es schlichtweg nie gegeben.
5. Im Ukraine-Krieg wolle Russland gar nicht verhandeln, schlussfolgert Frum. „Sie haben immer noch die Krim, Donezk und Luhansk. Sie haben den Rest der Ukraine nicht eingenommen, aber verwüstet und terrorisiert.
Frum führt aus, dass sich die Ukraine und der Westen über die Prioriäten Russlands im Klaren sein müssen. Als ersten wollen die Russen den Sieg, dann einen „eingefrorenen Konflikt“ im Sinne eines festgefahrenen Krieges. Selbst die Fortführung eines heißen Krieges stehe bei den Russen noch vor einer möglichen Verhandlungslösung. Sollten nicht alle drei vorherigen Optionen unmöglich sein, so Frum, werde sich Russland nie auf Verhandlungen einlassen.
Um Russland an den Verhandlungstisch zu bringen, gibt es für Frum nur einen Weg
„Der Status quo ist für das postsojwetische Russland akzeptabel“, schreibt Frum. Das Drängen auf eine Verhandlungslösung würde nur eine Politik fördern, „die Russland einen akzeptablen Sieg beschert und die Ukraine gebrochen und verletzlich für russische Aggressionen hinterlässt.“
Der Historiker führt aus, dass es nur einen Weg gebe, Putin an den Verhandlungstisch zu bringen: „Russland muss wirklich fürchten, den Krieg gegen die Ukraine zu verlieren. So katastrophal zu verlieren, dass Verhandlungen zu einer Alternative für die russische Führung werden.“
Es brauche mehr Waffen für die Ukraine
Frum hat auch konkrete Vorstellungen, wie die Position der Ukraine gestärkt werden könne. Das Land müsse „bis zu dem Punkt bewaffnet werden, an dem die russische Führung eine Niederlage fürchtet.“ Noch deutlicher: „Der Weg, Verhandlungen zu vereiteln, besteht darin, der Ukraine keine Waffen zu liefern.“ Und so Russlands Führung im Glauben zu lassen, sie könnten mit ihrem völkerrechtswidrigen Angriff erneut durchkommen.
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mottral  17.07.2023, 21:21
@Ralph9

es ist halt so, mit Terroristen verhandelt man nicht

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Ralph9  17.07.2023, 21:22
@mottral
es ist halt so, mit Terroristen verhandelt man nicht

👍🙂

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